TweakPC



Guillemot im Interview mit TweakPC

Berichte


Christian Reul
PR-Manager Guillemot
www.guillemot.com


Im Rahmen des Maxi Gamer Phoenix Test, hat TweakPC gleich auch noch die Gelegenheit für ein kurzes Interview mit Christian Reul, dem PR-Manager von Guillemot, genutzt. Wir werden auch in Zukunft Interviews führen, um Infos direkt aus erster Hand zu bekommen. Wenn Sie auch noch eine Frage an die Hersteller haben, die Sie bisher aber nie loswerden konnten, dann schreiben Sie uns doch. Wir sammeln Ihre Fragen und werden die häufigsten beim nächsten Interview einbauen. Wenn nicht jetzt, dann fallen Ihnen vielleicht während des Lesens noch Fragen ein? 


pfeil_kleinb2.gif (111 Byte) TweakPC: Wo und wann ist die Firma Guillemot gegründet worden und woher stammt eigentlich der Name?

pfeil_kleing2.gif (114 Byte) Christian Reul: 1985 stiegen die fünf Guillemot-Brüder in Frankreich in einen technische Anlagen-Vertrieb ihrer Eltern ein. Sehr schnell sahen sie Chancen im PC-Markt und übernahmen den Vertrieb von verschiedenen Software-Produkten. Später folgten dann Soundkarten, bis schließlich 1995 der Grundstein zur eigenen Soundkarten-Linie gelegt wurde. Daraus entwickelten sich bis heute eine große Palette von Multimedia-Produkten und Peripheriegeräten aus eigenem Hause.

pfeil_kleinb2.gif (111 Byte) TweakPC: Sie haben in Ihrem Programm ausschließlich 3Dfx-Karten. Diese gehören gerade auf dem Spielesektor sicherlich zu den Besten. Aber warum gibt es keine Alternativen (RivaTNT etc.)?

pfeil_kleing2.gif (114 Byte) Christian Reul: Guillemot hat, wie unzählige Tests in Fachpublikationen bewiesen haben, immer die besten Produkte für anspruchsvolle Anwender geliefert. Angefangen hat es 1998, als wir als einer der ersten Anbieter 2D/3D-Karten auf Basis des Intel i740 und Riva 128 gefertigt haben haben. Zu diesem Zeitpunkt waren es für den Zweck die besten Chipsätze. Nach unserer Meinung stellt heute, unter dem Aspekt des optimalen Preis-/Leistungsverhältnisses, der 3Dfx-Banshee-Chipsatz in unserer Maxi Gamer Phoenix die beste Lösung dar. Mit 16MB SGRAM ist die Karte genauso schnell – oder sogar noch schneller – wie andere 2D/3D-Karten, nur bis zu 30% günstiger. Wir meinen, daß so dem Anwender am besten gedient ist.

TweakPC: 3Dfx hat angekündigt STB aufzukaufen und so demnächst auch eigene Grafikkarten herzustellen, da wird es preislich sehr schwer werden direkt gegen den Chiphersteller anzutreten. Wäre es da vom rein geschäftlichen Standpunkt nicht interessanter auf andere Chipsätze zurückzugreifen?

Christian Reul: Wir sind bestrebt, für unsere Grafikkarten immer die beste Technologie zu wählen. Zur Zeit sieht es so aus, daß 3Dfx auch mit der nächsten Chipgeneration wieder die Nase vorn haben wird. Daher wird es für uns und den Anwender vorteilhafter sein, darauf zu setzen, als auf eine andere Technologie. Der deutsche Markt ist zweifellos sehr hart umkämpft. Aber wir haben aufgrund der Qualität unserer Produkte und einem umfassenden Support eine sehr hohe Käuferbindung, die wir auch noch auszubauen gedenken. Wir planen unsere Marktanteile deutlich zu erweitern und uns so im deutschen Markt weiterzuentwickeln.

TweakPC: Wird die nächste Karte von Guillemot trotzdem eine Voodoo3 Karte sein? Wie wird die Ausstattung aussehen?

Christian Reul: Wir nehmen alle relevanten Chipsätze unter die Lupe auf der ständigen Suche nach der besten Lösung für den anspruchsvollen Anwender. Noch ist nichts endgültig entschieden, aber wir haben in der Tat schon gute Ideen, die im endgültigen Produkt verwirklicht werden sollen. Die neue Grafikkarte wird offiziell auf der CeBIT ´99 vorgestellt. Bis dahin werden wir weiterhin die Maxi Gamer Phoenix anbieten, die mittlerweile zum Bestseller in Europa geworden ist.

TweakPC: An welchen neuen Produkten wird sonst gerade bei Guillemot gearbeitet, oder welche neuen Produkte sind in Planung?

Christian Reul: Wir werden sicher noch etwas im Soundkartenbereich und in der PC-Peripherie vorstellen. Es ist aber noch für konkrete Aussagen darüber zu früh.

TweakPC: Wie lange beträgt in etwa die Entwicklungszeit für eine Grafikkarte (z.B. Maxi Gamer Phoenix) und wie sieht dabei das Verhältnis Hardware/Treiber aus?

Christian Reul: Im Schnitt dauert es nur drei Monate vom Produktentwurf bis zur Serienfertigung. Die Technologie, die dahintersteckt, wird aber schon Jahre zuvor in der Forschung und Entwicklung geschaffen.

TweakPC: Die Grafikkarten von Guillemot schneiden bei Benchmarks immer sehr gut ab. In wie weit werden bei Ihnen Treiber direkt auf Benchmarks optimiert?

Christian Reul: Wir arbeiten sehr hart an der Optimierung der Treiber für den täglichen Einsatz – und nicht für das Benchmarking. Nur intensive Tests auf unterschiedlichen Konfigurationen führen zu einer immerwährenden Verbesserung der Treiber. Eine Ausrichtung auf einen bestimmten, künstlichen Benchmark hin macht schon allein deshalb keinen Sinn, weil europaweit viele verschiedene Programme zum Testen benutzt werden. Für Guillemot bleiben Anwendungen und Spiele in der Praxis der Maßstab.

TweakPC: Im Moment entwickelt sich die Leistung der 3D Karten schneller, als die Anforderungen der Spiele. Mit neuen Grafikkarten lassen sich die meisten Spiele schon in 1024x786 flüssig spielen. Glauben Sie, daß die Hardwareleistung den Anforderungen der Software weiter davonlaufen wird, oder wie sehen Sie die Entwicklung? Was erwarten Sie 1999?

Christian Reul: Spieleentwickler fordern immer mehr Leistung für eine bessere Darstellung ihrer Software und natürlich für neue Features. Sie zwingen die Hardwaredesigner so gerade zu immer weiterer Optimierung der Performance ihrer Karten. Es ist richtig, daß zur Zeit nur extrem wenige Spiele ein Maxi Gamer Phoenix in einem schnellen Pentium II ausreizen, aber zum einen ist so eine gewisse Zukunftsicherheit gewährleistet und zum anderen profitieren Anwender mit schwächeren PCs (Pentium 166 beispielsweise) davon. Letztere kommen ohne aufwendiges Nachrüsten von Mainboard und Prozessor, nur mit einer Phoenix, in den Genuß aktueller Spiele.

TweakPC: Wie sehen Sie die Zukunft der Zusatz-3D-Karten (Voodoo I, Voodoo II)? Lohnt es sich Ihrer Ansicht nach noch, eine solche Karte zu kaufen oder ist die Zeit der Add-On-Karten schon vorbei?

Christian Reul: Es ist nicht mehr teuer eine leistungsfähige 2D/3D-Kombikarte zu fertigen, verglichen mit einer reinen 3D-Lösung, so daß wir für die Zukunft die Notwendigkeit einer reinen 3D-Karte nicht sehen.

TweakPC: Die aktuellen Grafikchips werden jetzt schon mit 100MHz getaktet und produzieren eine enorme Hitze. Warum werden nicht standardmäßig Aktivkühler auf die Prozessoren gesetzt, um so einen reibungslosen und sicheren Betrieb zu gewährleisten. Die Probleme sind doch schon seit den ersten Voodoo-Karten bekannt. Wird da nicht am falschen Ende gespart?

Christian Reul: Da unsere Testcenter selbst nach intensiven Testläufen unter härtesten Bedingungen mit passiven Kühlkörpern beste Resultate erzielten, sehen wir keine Notwendigkeit einen zusätzlichen Lüfter einzusetzen. Er könnte höchstens als Marketingargument dienen, für das der Anwender letzten Endes zahlen müßte. Das gehört natürlich nicht zu unserer Philosophie.

TweakPC: Seit kurzem wird aus Ihrem Haus auch ein Force Feedback Lenkrad angeboten. Diese haben - egal welcher Hersteller - einen stolzen Preis. Gibt es für so teure Geräte überhaupt einen Markt oder sind die Geräte so teuer, weil sie eher wenig gekauft werden. Oder ist einfach die Technik in den Lenkrädern so teuer.

Christian Reul: Gerade unser FF-Lenkrad, der Race Leader Force Feedback, hat viele international Auszeichnungen gerade wegen seines guten Preis-/Leistungsverhältnisses bekommen. Er hat viele Features, die ihn gegenüber den Mitbewerbern auszeichnen (zwei Markenmotoren, 20 frei-programmierbare Buttons). Angesichts der geballten Technik und soliden Verarbeitung halten wir ihn nicht für zu teuer.

TweakPC: Erwarten Sie bei Force Feedback Produkten in Zukunft ebenfalls einen Preisverfall. Bisher haben sich die Preise auf diesem Sektor ja sehr gut gehalten.

Christian Reul: Ja, die Mitbewerber werden günstiger werden müssen, um keine Marktanteile zu verlieren.

TweakPC: Wird es von Guillemot demnächst evtl. auch noch einen FF-Joystick geben oder andere Produkte aus diesem Sektor?

Christian Reul: Ja, wir untersuchen den Einsatz der Force-Feedback-Technik in verschiedenen Produkten, auch Joysticks.

TweakPC: Für wie wichtig halten Sie Hardwareseiten im Internet?

Christian Reul: Sie bringen schnell und umfassend Informationen über neue Entwicklungen. Gerade die Geschwindigkeit ist in der PC-Branche ein wichtiger Faktor, wie wir alle wissen.

TweakPC: Was würden Sie sich als Hersteller von einer Hardwareseite (wie unsere) wüschen?

Christian Reul: Mehr offenen Diskussionsforen wären wichtig. Leider gibt es einige Hardware-Pages, die eher von Gerüchten leben, dazu zählt Ihre glücklicherweise nicht.

TweakPC: Vielen Dank das Sie sich die Zeit genommen haben, zu unseren Fragen Stellung zu nehmen. Wir wünschen Ihnen und dem Hause Guillemot weiterhin viel Erfolg und sind schon gespannt auf die neuen Produkte, die Sie zur CeBit 99 vorstellen wollen. Wenn es soweit ist, werden wir natürlich wieder zur Stelle sein!

ueber TweakPC: Impressum, Datenschutz Copyright 1999-2024 TweakPC, Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved. Mit * gekennzeichnete Links sind Affiliates.