Shuttle XPC SN41G
Erster Barebone im Test
Als
erster Hersteller konnte uns Shuttle, Marktführer bei kleinen
PC-Systemen, mit einem Testmuster ausstatten. In diesem Test wollen
wir untersuchen, ob sich ein solcher Barebone für Spieler
eignet und ob man Ihn auch ins Wohnzimmer stellen kann. Für
ersteren Punkt ist vor allem die Leistung wichtig, für zweiteren
vor allem die Lautstärke.
Gleich vorne weg wollen wir ankündigen,
dass wir in diesem Review keine Benchmark-Ergebnisse präsentieren.
Die Performance des Systems ist direkt vergleichbar mit der Leistung
eines normalen PCs mit gleichen Komponenten, für Benchmarks
empfelen wir Ihnen deshalb unseren nForce2-Test.
Der SN41G im Detail
Schlank ist schön
Der SN41G ist angenehm klein. Er misst gerade
einmal 20 x 19 x 30 cm (Breite x Höhe x Tiefe). Damit kann
er, anders als normale PC-Gehäuse, auch in einem normalen
Schrank beziehungsweise Regal einen Platz finden.
Die Optik entspricht dem heutigen Zeitgeist.
Klare Linien, nicht viel Spielerei - einfach elegant. Auf der
gebürsteten Aluminium-Front liegen etliche Anschlüsse
frei zugänglich. Hierzu zählen zwei USB 2.0-Anschlüsse,
FireWire, Boxenausgang, Mikrophoneingang und ein SPDIF-Ausgang
für ein digitales Dolby-Surround-System (5.1).
Der XPC ermöglicht den Einbau eines CD-/DVD-Laufwerks
(5,25 Zoll) und eines 3,5-Zoll-Laufwerks. Im Inneren steht nochmals
ein 3,5-Zoll-Schacht für eine Festplatte zur Verfügung.
Da es keine Blenden für die installierten Laufwerke gibt,
leidet hierdrunter die Optik. Für die Nutzung im Wohnzimmer
wäre es schön, wenn es - vielleicht als extra Zubehör
- passende Frontblenden zu kaufen gäbe.
Das Innenleben
Die wichtigen inneren Werte
Kommen wir nun zu den inneren Werten des SN41G.
Die Grundlage des SN41G ist das Shuttle-Mainboard FN41. Es nutzt
den NVIDIA nForce2-Chipsatz mit integrierter Grafikeinheit. Bis
auf die Baugröße gibt es eigentlich keine Besonderheiten,
die dieses Mini-Mainboard von einem normalen ATX-Mainboard unterscheiden.
Für den Speicherausbau stehen 2 Speicherslots zur Verfügung,
ein AGP-Slot nimmt eine leistungsfähigere Grafikkarte auf
und ein PCI-Slot steht beispielsweise für eine WLAN-Karte
oder eine TV-Karte bereit.
Die Ingenieure bei Shuttle haben sich sehr viele
Gedanken gemacht, wie man alle Komponenten möglichst einfach
und platzsparend unterbringen kann. Dies ist ihnen, aus unserer
Sicht, sehr gut gelungen. Aufgrund der geringen äußeren
Maße ist natürlich nicht viel Platz, doch reicht der
Platz vollkommen aus.
Ein kleiner Tip für die Shuttle-Ingenieure:
In einer neuen Version des Barebones könnte man vielleicht
den neuen SerialATA-Standard realisieren. Die derzeitigen Flachbandkabel
sind in solch einem Gerät sehr unpraktisch und hemmen den
Luftfluss. Hier wären SerialATA-Kabel sehr praktisch.
Um die Spiele-Performance zu testen haben wir
eine GeForce4 Ti4400 eingebaut und geguckt ob diese ohne Probleme
- vor allem thermischer Seits - funktioniert. Die integrierte
Grafikeinheit wird vor allem durch die geteilte Hauptspeicher-Nutzung
mit der CPU ausgebremst. Daher eignet sich die integrierte Grafikeinheit
nur für ältere 3D-Shooter oder Strategiespiele. Rüstet
man den Barebone mit einer zusätzlichen Grafikkarte aus,
schaltet sich die integrierte Einheit ab und man erreicht die
gleiche Performance wie bei einem "normalen" PC. Wie
Sie auf dem folgenden Bild sehen, haben wir nicht das kleinste
Modell einer GeForce4 Ti4400 ausprobiert, sondern die sehr ausladende
Albatron-Grafikkarte.
Für die Prozessor-Kühlung hat sich
Shuttle ein innovatines Konzept ausgedacht. Es dreht sich kein
konventioneller Kühler auf der CPU, Shuttle nutzt hier ein
Heatpipe-Konzept. Die Wärme an der CPU wird mithilfe von
4 Heatpipes an die Gehäuserückseite geleitet, hier bläst
ein Lüfter die warme Luft über Kühlrippen direkt
nach außen. Shuttle kann so den CPU-Lüfter direkt mit
einem weitern Gehäuselüfter verbinden.
Lautstärke
Der kleine Radaubruder
Der 8 cm-Lüfter am Ende des Geräts
ist temperaturgeregelt. Im Bios ist standardmäßig eine
CPU-Temperatur von 48 ° eingetragen. Sobald diese Temperatur
überschritten wird dreht der Lüfter voll auf und erreicht
eine unangenehme Lautstärke. Auch im gedrosselten Zustand
kann man den Lüfter nicht gerade als leise bezeichnen, doch
hält sich die Geräuschentwicklung noch in Grenzen. Leider
konnte der Netzteillüfter nicht in dieses Konzept integriert
werden, sodass dieser kleine 4 cm-Lüfter mit einem unangenehmen
Lüftergeräusch ungeregelt vor sich herbrummt.
Nutzt man im kleinen XPC von Shuttle auch noch
eine leistungsfähige und damit warme Grafikkarte, wird die
Beschleunigungstemperatur von 48° C schneller erreicht. Doch
selbst nach 4 Durchläufen des neuen 3DMark wird der Prozessor
nie wärmer als 48° C. Das Kühlprinzip kann also
als sehr effektiv bezeichnet werden.
Fazit
Klein und gute Performance, doch laut
Durch
diese Lärmentwicklung kann man den SN41G leider kaum in ein
Wohnzimmer stellen, nur lärmunempfindliche Zeitgenossen können
sich über die sehr gute Performance freuen.
Für LAN-Partys auf denen es bekannter Maßen
etwas lauter wird ist der SN41G allerdings sehr zu empfehlen.
Er ist klein, erreicht die Performance eines normalen PCs und
auch der Preis hält sich noch im Rahmen. Würde man einen
normalen PC mit den gleichen Komponenten ausstatten, sprich einem
nForce2-Mainboard mit integrierter Grafikeinheit, einem Aluminium-Gehäuse,
Netzteil sowie einem leistungsfähigen CPU-Kühler erreicht
man auch die 300 Euro.
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