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Wachablösung: PCI kommt jetzt als Express

Etwas Geschichte
Die meisten Computerbenutzer kennen PCI (Peripheral Component
Interconnect), diese weißen Steckplätze für
Erweiterungskarten waren ja auch quasi schon immer da. Wobei das
"schon immer" natürlich nicht ganz stimmt, wie diejenigen wissen,
die schon länger mit Computern zu tun haben. Bis circa 1992 war
ISA (Industry Standard Architecture) der Standard, erst dann kam
PCI (wobei man eigentlich immer von ISA- und PCI-Bus reden
müsste). Zwischenzeitlich gab es noch den Vesa Local Bus, der aber
vergleichsweise schnell wieder ausgestorben ist und auch nicht
wirklich zur Geschichte des PCI Express, um den es heute geht,
gehört. Wir wollten ihn nur nicht gänzlich unterschlagen und
wenigstens erwähnen.
Zurück zu PCI-Express. Bussysteme werden natürlich immer weiter
entwickelt (warum, dazu gleich mehr), genau wie alle anderen
Computerkomponenten auch. An einem Nachfolger von PCI hat sich
zunächst die "Arapahoe Working Group" zu schaffen gemacht und dem
Kind den Namen 3GIO gegeben. 3GIO stand dabei für Third Generation
I/O, weil es um die dritte Generation nach ISA und PCI ging. 2002
wurde die Arbeit der PCI Special Interest Group (PCI-SIG)
übergeben. Diese erschuf den Begriff PCI Express (auch PCI-E oder
PCIe genannt). Die PCI-SIG wollte aber nicht nur einen schnelleren
Bus erschaffen, er sollte auch flexibel und überall einsetzbar
sein. Egal ob Notebook, Server, Karte oder externes Gerät - alles
sollte ermöglicht werden und PCI-Express war geboren.
Wieso, weshalb, warum

Eine Frage der Bandbreite
Wie fast immer, geht es auch beim Thema PCI Express erst einmal um
die Bandbreite. Wenn von "Flaschenhälsen" bei PCs gesprochen wird,
ist in der Regel eine zu geringe Bandbreite gemeint.
Der PCI-Bus war seinerzeit ein deutlicher Sprung nach vorne, seine
Daten muten mittlerweile aber eher lächerlich an. Kein Wunder, in
mehr als zehn Jahren tut sich eben eine Menge. PCI bietet mit 33
MHz Takt und 32 Bit rund 133 MB/s an Bandbreite. Wer nun denkt,
dass das doch eine Menge sei und aktuelle Festplatten ja gerade
mal 50MB/s erreichen, der sei daran erinnert, dass PCI ein
paralleles Bussystem ist und alle angeschlossenen Komponenten sich
diese 133 MB/s teilen müssen. Das gilt nicht nur für die
Erweiterungskarten, die man in die PCI-Slots steckt, sondern auch
Onboard-Komponenten wie Sound, LAN, IDE-Controller, USB und
dergleichen mehr hängen am PCI-Bus (von Intels CSA-Lösung beim
LAN-Anschluss mal abgesehen)! Außerdem konnten sich die Geräte
untereinander erheblich das Leben schwer machen, wer einmal
Konflikte bei der Konfiguration von vielen PCI-Steckkarten hatte, der kann ein Liedchen davon
singen.

Blockdiagramm eines PCI Systems
Als erstes fiel die zu geringe Bandbreite bei Grafikkarten auf.
Infolge dessen wurde der Accelerated Graphics Port (AGP) erfunden.
Dieser wurde an der Northbridge angeflanscht und war somit
unabhängig vom PCI-Bus. Außerdem wurde er im Laufe der Zeit immer
schneller, aus AGP wurde AGP 2x, dann 4x und heute sind wir bei
8x, was immerhin 2,1 GB/s an Bandbreite anbieten kann.
PCI Express soll nun die angesammelten Probleme mit PCI beheben
und dabei
weitere Vorteile bieten, schneller sein und gleichzeitig noch dem AGP den Todesstoß versetzen. Wie und wodurch das funktionieren
soll, erklären wir Ihnen auf den nächsten Seiten.
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