Die Phoenix und die Spiele
Wir haben in nunmehr knapp vier Wochen alles mögliche an
Spielen auf die Maxi Gamer Phoenix losgelassen, was Rang und Namen hat und eine
Grafikkarte auch richtig fordert. Die Phoenix ließ sich durch nichts aus der Bahn werfen.
Es traten einfach keinerlei Fehler auf, und Incoming, Quake II, SIN, Half Life, NFSIII,
Forsaken, Shogo, FIFA 99, Unreal und G-Police können eine Grafikkarte schon mal ins
Schwitzen bringen. Der Vollständigkeit halber (und in der Hoffnung eventuell doch noch
Fehler zu entdecken) haben wir auch Grim Fandango und einige neue Titel wie Rouge Squadron
getestet, natürlich ebenfalls ohne Probleme. Dazu muß man noch bemerken, daß auch reine
3DFX-Spiele der Phoenix keine Ausbrecher entlocken und einige Titel sogar durch die
Glide-Schnittstelle erst zur Höchstform auflaufen.
Ebenfalls positiv überrascht waren wir von der
Performance, denn die Maxi Gamer Phoenix hängt fast alles ab - und das sowohl im 2D- als
auch im 3D-Bereich. Die Matrox Karten mit dem G200 Chip läßt die Guillemot weit hinter
sich und auch Karten mit dem S3 Savage Chip müssen sich von der Phoenix geschlagen geben.
Alle von uns getestet Spiele konnten mit der Maxi Gamer Phoenix auf einem Celeron 300A bei
einer Auflösung von 1024x786 recht flüssig gespielt werden. Erst eine Riva TNT-Karte
(z.B. die Diamond Viper 550) kann die Phoenix stoppen, allerdings auch nur bei Systemen
mit 450MHz. Die Bildqualität bei Spielen ist ebenfalls hervorragend. Obwohl die Karte nur
16Bit rendern und darstellen kann, ist das Ergebnis überzeugend. Vor allem die
Transparenzeffekte sahen auf 3Dfx Chips schon immer besonders gut aus und genau so ist es
auch hier. Eine mehr als gelungene Vorstellung also, denn die Phoenix hat auch gegen
gleichbestückte Konkurrenten wie die ELSA Victory II die berühmte
"Nasenlänge" voraus. Das wird nicht nur an den Treibern liegen, sondern rührt
eher von den etwas schnelleren (und teureren) SGRAMs. Alle anderen Banshee-, aber auch die
meisten TNT-Karten, setzen mittlerweile das langsamere (und günstigere) SDRAM ein. Auch
hierfür ein Lob an Guillemot.
So gut sich die Karte auch bisher behauptet hat, so gibt es
doch einen dicken Patzer. Diesen haben aber alle Karten mit dem Banshee-Chip. Die
AGP-Performance. Diese ist nicht nur auf 1x beschränkt, sie ist nämlich so gut wie gar
nicht vorhanden. Der AGP-Test von Final-Reality liefert selbst bei 450MHz einen Wert von
knapp 7 Images/sec (die TNT hat hier 131). Seltsamerweise fiel das beim Spielen von
G-Police (das Spiel nutzt die AGP-Technik recht gut) aber nicht weiter auf. Bleibt
natürlich abzuwarten, ob kommende Spiele den AGP-Bus mehr ausreizen und die
Banshee-Karten so aus dem Rennen werfen. Wirklich übel wirkt sich das ganze erst aus,
wenn in dem auf der Karte vorhanden Speicher von 16MB nicht mehr genug Platz für die
Texturen vorhanden ist und diese über den AGP-Bus hin und her geschoben werden müssen.
In solchen Fällen wird die Performance der Karte im Vergleich zu AGP 2X Karten völlig
zusammenbrechen.
Unser Fazit:
Ob die Maxi Gamer Phoenix etwas für Sie ist oder nicht, hängt sehr stark
von folgenden Fragen ab. Arbeiten Sie professionell mit CAD oder ähnlichen Programmen?
Nutzen Sie hauptsächlich 3D-Anwendungen bei 32Bit Farbtiefe? Dann gibt es sicher bessere
Karten.
Arbeiten Sie hauptsächlich mit Business Applikationen und
wagen auch ab und zu einmal ein Spielchen, dann sollten Sie die Phoenix in den engeren
Kreis der Kandidaten mit einbeziehen. Die 2D-Performance der Karte liegt im Moment im
absoluten Spitzenfeld. Sollten die Treiber demnächst auch die fehlende 1152-Auflösung
anbieten, so werden Sie kaum etwas vermissen.
Bleibt noch die dritte Gruppe der "Anwender", die
Spielefreaks. Hier fühlt sich die Phoenix so richtig zu Hause. Besonders lobenswert ist,
daß die Karte auch schon bei kleineren Prozessoren ihre Leistung ausspielen kann und
nicht auf einen Bolidenrechner angewiesen ist. Darstellungsfehler bei neuen Spielen, oder
das Erlebnis ein Spiel gekauft zu haben, das den eigenen 3D-Chip nicht unterstützt, wird
man mit einer Banchee Karte wie der Maxi Gamer Phoenix mit Sicherheit nicht erleben. Die
Karte ist also ganz klar für den Spielesektor ausgelegt. Es bleibt nur abzuwarten, ob
kommende Spiele AGP mehr nutzen werden. Denn mit richtig großen Texturen wird die Phoenix
Probleme bekommen, allerdings ist derartiges bis auf ein paar Demos bisher nicht in Sicht.
Die Maxi Gamer Phoenix ist also ganz klar eine Karte für
Zocker, aber auch nicht schlecht für alle anderen Anwender. Nur für die Bereiche
3D-Anwendungen, 3D-Rendering ist sie nur bedingt geeignet. Bei den Treiber gibt es aber
wie heutzutage schon fast üblich noch einiges zu tun, vor allem wenn man an die fehlende
1152er Auflösung denkt. (jp)
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