Alltagstauglichkeit
Wie schlägt sich ein TFT-Display im
Desktopbetrieb?
Nach
dem Booten des Rechners empfängt uns das LM720A mit strahlenden
Farben und einem perfekt eingestellten Bildschirm. Für den
Desktopbetrieb mit einer Auflösung von 1280 x 1024 muss kein
einziges Menü zum Kalibrieren aufgerufen werden, der Monitor
findet seine optimalen Einstellungen von selbst - besser und komfortabler
geht es nicht.
Etwas Ernüchterung kommt auf, wenn der Desktop
mit einer Auflösung von 1024 x 768 gefahren wird. Der Monitor
erkennt bei dieser Auflösung die Bildkanten nicht korrekt,
so dass das Menü zur Korrektur herangezogen werden muss. Anschließend
ist aber auch diese Auflösung nutzbar, obwohl das Bild durch
die Interpolation nicht mehr ganz so scharf wirkt.
Für den Desktopbetrieb ist also die vom
Hersteller empfohlene Auflösung von 1280 x 1024 absolut empfehlenswert,
bei kleineren Auflösungen sollte man auch zu kleineren Displays
greifen. Höhere Auflösungen als die für das Display empfohlene ist generell
nicht möglich.
Spieletauglichkeit
Wie kommt das LM720A mit Spielen zurecht?
Ein großes Problem der TFT-Displays ist
die recht langsame Ansteuerung der einzelnen Pixel. Erst die neueren
Modelle mit einer Schaltzeit von maximal 25 Millisekunden sind
auch für Spiele und Videos geeignet.
Laut Spezifikation erfüllt das LM720A diese
Vorraussetzung, weshalb wir einen Spieltest durchführen.
Hierbei fallen zwei Dinge negativ auf:
Das Display produziert trotz einer Schaltzeit
von 25 ms in sehr schnellen Spielen und in hell-dunkel-hell-Situationen
unangenehme Schlieren. Im Vergleich zu älteren TFT-Displays
ist diese Schlierenbildung allerdings recht gering - dennoch fällt
sie negativ auf, wenn man sich darauf konzentriert. Ist man in ein
Spiel vertieft, vergisst man die Schlieren nach einiger Zeit.
In Spielen kann nicht immer eine Auflösung von 800 x 600,
1024 x 768 oder 1280 x 1024 eingestellt werden. Spiele, die standardmäßig
keine der genannten Auflösungen nutzten, können daher
nicht dargestellt werden. In diesem Fall erscheint eine Fehlermeldung
auf dem Display. Kann das Spiel nicht außerhalb in eine
andere Auflösung gewechselt werden, muss man einen anderen
Monitor anschließen, die erforderlichen Einstellungen vornehmen
und kann erst danach den LM720A benutzen.
Man muss die Eignung auf Spieletauglichkeit in
zwei Gruppen einteilen:
-
Bei Strategiespielen und Rollenspielen, in denen ein wesentlich
langsamerer Spielablauf gewährleistet ist, gibt es nur
das Problem der Auflösung. Nahezu jedes Spiel lässt
sich allerdings auf eine der Auflösungen einstellen - in
unserem Test weigerte sich nur Roller Coaster Tycoon, das im
Menü eine nicht unterstützte Auflösung nutzt
und damit nicht zu starten ist. Alle anderen Spiele funktionierten
ohne Probleme und sahen, wie im Desktopbetrieb, brillant aus.
-
Bei
schnellen Spielen, wie Quake 3 Arena, Unreal Tournament 2003
& Co. gibt es neben dem Auflösungsproblem noch die
Schlierenbildung, weshalb wir in diesem Bereich nicht 100%ig
überzeugt wurden.
- Spielen Sie nur solche Action-Spiele, dann sollten Sie auf
die neue Generation von TFT-Displays mit 16 ms oder weniger
warten
- Spielen Sie nur gelegentlich solche Action-Spielen, können
wir Ihnen das Display trotzdem ans Herz legen, da die Schlieren
noch weit im "spielbaren" Bereich liegen.
Fazit
Desktopbetrieb überzeugt, Spiele unter
Vorbehalt
Im Desktopbetrieb kann das AOC LM720A vollends
überzeugen. Für einen Büro-Rechner spricht das
in der Preisklasse um 500 € sehr gute Bild, die einfachen Handhabung und der kleine Platzbedarf.
Spieler sollten sich über die oben beschriebenen Probleme
klar sein, können Sie mit diesen Problemen leben, gibt es
- neben dem Preis von 500 Euro - keinen Grund nicht zu einem TFT-Display
zu greifen.
[fs]
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