Während Prozessoren wieder auf Sparflamme fahren, heizen die GPUs kräftig ein, sodass Grafikkarten-Hersteller geradezu genötigt werden, sich neue Kühllösungen zu überlegen.
Die Gerüchteküche tuschelt permanent über kommende
Dual-GPU-Grafikkarten und auch Triple- und Quad-SLI, sowie auch
Quad-CrossFire sind in aller Munde. Problematisch wird es jedoch, wenn
es ans Kühlen geht, denn soviel Leistung produziert eine enorme
Abwärme, die dann mit zunehmend größeren Kühlkörpern abgeführt werden
soll. Doch da der Platz innerhalb eines Gehäuses begrenzt ist, der
Leistungsbedarf der Anwender aber dennoch weiter zunimmt, braucht es
effizientere Kühlungen, die dieses Problem unter Kontrolle bringen.
Die Lösungen in der Vergangenheit sahen so aus, dass die
Grafikkarten-Hersteller sich bei besonders kniffligen Produkten gerne
mal Rat und Tat von den Kühlungs-Spezialisten wie Thermaltake und
Arctic-Cooling holten. Auch Sapphire ist sich nicht zu Schade, mit
einem Kühlungs-Profi zusammen zu arbeiten und hat nun MicroLoops für
seine Grafikkarten-Kühlung gewinnen können. MicroLoops ist bei den
klassischen Anwendern weniger bekannt, da man sich bisher vornehmlich
um Server- und Workstation-Kühlung bemüht hatte. Doch in MicroLoops
Portfolio finden sich ein paar durchaus interessante Techniken, die auch für
Sapphire von großem Interesse sind.
Dazu zählt die Loop-Heatpipe, die im Weltraum verwendet wird, da sie
Gravitationsunabhängig arbeiten kann. Im kleineren Maßstab eignet
sie sich auch für klassische Kühlungsaufgaben auf der Erde. Ebenso interessant ist
die Flat-Heatpipe, die effektiv wie eine klassische Heatpipe arbeitet,
durch ihre flache Form aber besser Hitze aufnehmen kann. Sie eignet
sich auch dann besonders gut, wenn es eng wird. So kann sie mit einer
Dicke von nur 4mm beispielsweise auch in kleinen Notebooks noch sehr
extreme Kühlungsaufgaben übernehmen.
Obwohl Sapphire sich nicht offiziell dazu geäußert hat, vermuten wir, dass speziell MicroLoops Vapor-Spreader am
interessantesten sein dürfte. Dies ist praktisch eine Weiterentwicklung der
Flat-Heatpipe und deckt auf Wunsch gleich eine große Fläche ab. Die
produzierte Abwärme unterhalb der Fläche (beispielsweise GPU und
Speicherbausteine) wird in Heatpipe-Manier zusammen aufgenommen und auf
die andere Seite großflächig verteilt. Der Vapor-Spreader fungiert
somit als Bindeglied zwischen den hitzigen Komponenten und dem
eigentlichen Kühler und vermag es sogar bis zu 200 Watt Abwärme
umzusetzen.

Interessant ist dies vor allem auch deswegen, weil die
Grafikkarten-Kühlung erstmals wieder standardisiert werden könnte. Denn
unabhängig davon, wie GPU und Speicherchips angeordnet sind, könnte der
Vapor-Spreader als einheitlicher Kühler-Sockel fungieren bzw. die Anbindung eines Grafikkarten-Kühlers vereinheitlichen. So könnte dann der Anwender - genauso wie bei der CPU auch - sich seinen Wunsch-Kühler
selbst aussuchen. Ob sich sowas durchsetzt, bleibt aber abzuwarten. Zumal es auch garnicht sicher ist, ob Sapphire soweit gedacht hat.