Graviton 4 und Trainium 2: Neue 96-Kern-CPUs und KI-Chip von Amazon

Mit dem Graviton 4 stellt Amazon den neuesten Prozessor auf Basis der ARM-Architektur vor. Viele Details zu dem eigentlichen Aufbau der neuen Prozessoren haben die Entwickler allerdings nicht preisgegeben, lediglich wurde eine Leistungssteigerung von 30 Prozent im Vergleich zu der Vorgängergeneration Graviton 3 in Aussicht gestellt. Die CPU soll gleich 50 Prozent mehr Kerne liefern als das Vorgängermodell und bis zu 75 Prozent mehr Speicherbandbreite zur Verfügung stellen. Eine Graviton-4-CPU dürfte dementsprechend über 96 ARM-Kerne verfügen und DDR5-RAM mit 5.600 MT/s unterstützen.

Die Prozessoren sind dabei für die eigenen Rechenzentren der Amazon Web Services entwickelt worden und werden voraussichtlich auch nur dort zum Einsatz kommen. Als Anwendungsgebiet wird dabei die Amazon Elastic Compute Cloud (EC2) mit skalierbaren Rechenkapazitäten in der Cloud genannt.

Darüber hinaus präsentiert Amazon mit dem Trainium 2 auch eine neue, speziell für KI-Anwendungen optimierten Chip. Der Vorgänger soll um mehr als die vierfache Leistung übertroffen werden und in einem Cluster können bis zu 100.000 KI-Chips eingesetzt werden. Damit soll Amazon auch in der Lage sein die Large Language Models (LLMs) künftig selbst zu trainieren. Die Effizienz der Chips sollen sich im Vergleich zu den Trainium der ersten Generation verdoppelt haben. Amazon plant die Trainium-2-Chips in einer großen Instanz mit einer Rechenleistung von 65 Exa-Flops für spezielle Aufgaben anzubieten.

Bei der Abbildung des Trainium-2-Chips lassen sich zwei Chips auf dem Package erkennen. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich Amazon an einem Chiplet-Design bedient, welches auf zwei zusätzliche HBM-Speichermodule zurückgreifen kann.