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Ergonomie
 Die Anpassung der Technik an den Menschen
Die gesündeste Haltung von Handgelenk und Unterarm ist tatsächlich eine ständig wechselnde
Haltung. Denn dadurch ist sichergestellt, dass kein punktueller Verschleiß stattfinden kann. Bedauerlicherweise lässt sich so etwas
bei der Maussteuerung kaum realisieren. Gerade wichtige Faktoren wie die Genauigkeit würden darunter leiden, wenn sich die Maus
ständig in Form, Volumen und Ausrichtung verändert. Das was dem am Nächsten kommen würde, sind die Knet-Mäuse von Lite-On. Sie sind
sicherlich eine Überlegung wert, wenn man nur grobe Arbeiten am Desktop durchführen möchte. Aber für professionelle Anwender, wie
Grafiker oder Computerspieler, würde so eine Steuerung in vielerlei Hinsicht nur hinderlich sein.
Die nächstbeste Haltung bzw. die beste statische Haltung, die Handgelenk und Unterarm
annehmen können, ist die entspannte Gerade. Denn dann ist die Reibung der Sehnen in der Sehnenscheide am geringsten und der mögliche
Verschleiß wird auf ein absolutes Minimum reduziert. Diese Haltung nimmt man ein, indem man den Handrücken weitgehend parallel zum
Unterarm ausrichtet und den Unterarm in seine mittlere Position dreht. Mit anderen Worten. Wenn die Handkante mit dem Unterarm
entspannt auf den Tisch aufliegt.
Tatsächlich gibt es eine Maus, die dieser Vorgabe angepasst ist. Und zwar handelt
es sich dabei um die Evoluent Vertical Mouse. Sie ist wahlweise für Links-
oder Rechtshänder erhältlich und garantiert mit ihrer speziellen Bauweise (0° Winkel) einen absolut entlasteten Unterarm. Als
Konsequenz daraus lässt sich aber sagen, dass - auch hier - die Steuerung darunter leidet. Hochpräzises Arbeiten, wie es
professionelle Spieler anstreben, ist mit ihr nicht möglich, da die einwirkenden Kräfte für Klicks und Steuerung sich überlagern
können. So muss man fürchten, dass ein zu starker Klick, die Maus nach links bewegt. Deshalb empfiehlt sich im Sinne einer
optimalen Steuerung erneut ein Kompromiss.
Um klassische Mäuse bedienen zu können, muss der Unterarm um bis zu 90° nach innen gedreht
werden. Dass gilt ganz besonders auch für beidhändig-nutzbare Mäuse. Die erst durch diese 90° Drehung von beiden Händen genutzt
werden können. Diese – in der Tat – unnatürliche Haltung, stellt für den Unterarm auf Dauer eine Belastung dar. Deshalb versuchen
Hersteller diesem Problem auch mit einem Trick entgegen zu kommen. Indem man nämlich die Höhe der Maus anhebt und dabei ihr Volumen
reduziert, können selbst beidhändig-nutzbare Mäuse in einem viel entspannterem Winkel gehalten werden. Während nämlich der
Ansatz des Zeigefingers auf der höchstens Position der Maus ruht, liegt der kleine Finger auf dem Tisch und damit neben der Maus auf.
Die Hand beschreibt damit nur noch einen 60° Winkel, statt einen extremeren 90° Winkel.
Doch ein Winkel von 60° ist bei weitem noch nicht optimal und auch nicht bei jeder Maus zu
erreichen. Als sehr angenehm wird mindestens ein Winkel von 45° empfunden. Aus diesem Grund werden viele Mäuse noch um weitere 10°
bis 20° gekippt, um dann diese 45° Haltung zu erhalten. Zwar entlasten sie damit den Unterarm nicht so optimal wie die Evoluent
Vertical Mouse mit ihrer 0° Haltung. Doch die 45° Haltung stellt zumindest den optimalen Kompromiss zwischen entspannter und präziser
Steuerung. Und eignet sich daher sehr gut für Gaming Mäuse. Lediglich die Linkshänder, die bis zu 15% der Bevölkerung darstellen,
müssen einen größeren Kompromiss eingehen. Denn erstaunlicherweise gibt es im Gaming-Bereich noch keine reine Linkshändermaus. Und
die Beidhändig zu nutzenden Mäuse, erlauben im besten Fall nur den besagten 60° Arbeitswinkel.
Der Vollständigkeit halber wollen wir noch schnell auf einen weiteren Aspekt eingehen, der
auf die Steuerung Einfluss nimmt. Nämlich die Sitzhöhe des Anwenders. Sie sollte so gewählt sein, dass der Unterarm auf den Tisch
gerade aufliegen kann. So dass die Tischkante nicht in den Unterarm drückt und damit die Blutzufuhr zur Hand stört. Kleinere
Haltungs-Korrekturen können dann mittels Mauspad und Handballenauflage vorgenommen werden. Sie sollten dafür sorgen, dass der
Handrücken weitgehen gerade (parallel) zum Unterarm verläuft.
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