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Kaspersky sieht keine Zukunft in den USA und zieht sich zurück

Dienstag, 16. Jul. 2024 07:12 - [ar] - Quelle: heise.de

Das russische IT-Sicherheitsunternehmen Kaspersky wird ab dem 20. Juli 2024 sein Geschäft in den USA schrittweise einstellen und alle Mitarbeiter entlassen. Dies markiert das Ende einer rund 20-jährigen Präsenz des Unternehmens in den Vereinigten Staaten, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht.

Kaspersky sieht keine Zukunft in den USA und zieht sich zurück

Im Juni hatte die US-Regierung die Nutzung von Kaspersky-Software in den USA verboten. Dieses Verbot betrifft alle Geschäftsbeziehungen mit Kaspersky, einschließlich Dienstleistungen amerikanischer Unternehmen für die russische Firma.

Ab Ende September oder Anfang Oktober werden auch Downloads, Updates und die Weitergabe von Kaspersky-Lizenzen in den USA illegal. Dies bedeutet, dass es keine aktuellen Updates für die Antivirensoftware mehr geben wird. Zudem darf Kaspersky ab diesem Zeitpunkt keine Bedrohungsdaten mehr über das "Kaspersky Security Network" in den USA sammeln.

Das Unternehmen hat die neuen Auflagen der US-Regierung geprüft und kam zu dem Schluss, dass ein weiteres Geschäft in den USA nicht mehr tragfähig sei. Laut einer Mitteilung des Unternehmens betrifft das Ende der Geschäfte weniger als 50 Mitarbeiter.

Im Juni hatte Kaspersky gegenüber den Kollegen von heise online noch betont, dass das Unternehmen nicht an Aktivitäten beteiligt sei, die die nationale Sicherheit der USA bedrohen. Ursprünglich war Kaspersky davon ausgegangen, zumindest Cyberthreat-Intelligence-Services und Schulungen in den USA anbieten zu können. Ein Vorschlag, die Kaspersky-Angebote durch eine unabhängige dritte Partei prüfen zu lassen, wurde vom US-Handelsministerium jedoch nicht aufgegriffen.

Nach dem Verbot in den USA bleibt das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bei seiner Warnung vor Kaspersky-Antivirus-Produkten. Die US-Sanktionen haben zunächst keine Auswirkungen auf Deutschland, da dem BSI die rechtliche Grundlage für ein Verbot fehlt. Die Warnung des BSI bezieht sich ausschließlich auf die Antivirus-Software von Kaspersky.

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