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Trotz Embargo: Chinesische Firmen mieten einfach Nvidia-Chips bei Google und Microsoft

Donnerstag, 18. Jul. 2024 09:00 - [ar] - Quelle: heise.de

Aufgrund eines US-Embargos dürfen Nvidias leistungsstarke KI-Beschleuniger nicht nach China exportiert werden. Doch chinesische Unternehmen haben einen Weg gefunden, diese Chips dennoch zu nutzen: Sie mieten die Rechenzeit in US-Clouds.

Trotz Embargo: Chinesische Firmen mieten einfach Nvidia-Chips bei Google und Microsoft

Durch die Handelsbeschränkungen der USA ist es Firmen aus China untersagt, Nvidias stärkste Chips für das Training Künstlicher Intelligenz zu importieren. Stattdessen greifen chinesische Firmen auf Cloud-Dienstleistungen von Anbietern wie Google und Microsoft zurück, die Rechenzentren außerhalb Chinas betreiben. Diese Anbieter stellen den Unternehmen Rechenzeit auf Nvidias KI-Beschleunigern zur Verfügung.

Microsoft bietet chinesischen Unternehmen Mietserver mit Nvidias A100 und H100 KI-Beschleunigern an, wie das Magazin "The Information" berichtet. Google ermöglicht ebenfalls chinesischen Kunden die Nutzung von Diensten auf Servern in Rechenzentren außerhalb Chinas und betont, dabei die US-Exportkontrollen einzuhalten.

Bereits im Oktober 2022 untersagte die US-Regierung dem Hersteller Nvidia den Export seiner Top-Chips A100 und H100 nach China zu exportieren. Daraufhin entwickelte Nvidia die Modelle A800 und H800, die im Wesentlichen den regulären Chips entsprechen, jedoch mit einer gedrosselten Nvlink-Schnittstelle, um die Exportbedingungen zu erfüllen. Im Oktober 2023 verschärfte das Bureau of Industry and Security (BIS) die Beschränkungen weiter, sodass nur noch Nvidias ältere Tensor-GPU V100 für den Export nach China zugelassen ist. Chinesische Unternehmen meiden daher die gedrosselten Export-Chips.

Die aktuelle Biden-Regierung ist sich des Cloud-Auswegs Chinas bewusst und hat Anfang dieses Jahres ein Gesetz mit neuen Vorgaben für KI-Firmen auf den Weg gebracht. Cloud-Anbieter wie Amazon, Microsoft und Google müssen die US-Regierung informieren, wenn ausländische Firmen deren Ressourcen nutzen, um große Sprachmodelle zu trainieren. Diese Regelung wurde Ende Januar 2024 veröffentlicht und zur Diskussion gestellt. Bis Ende April konnten Kommentare abgegeben werden, doch das US-Handelsministerium hat die Regelung bisher nicht final verabschiedet. Sie wird derzeit nicht im US-Bundesregister aufgeführt.

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