Der Mobilfunkanbieter 1&1 erlebte Ende Mai einen massiven Netzausfall, der mehrere Tage andauerte und zahlreiche Kunden veranlasste, ihre Verträge zu kündigen.
Der Ausfall von 1&1 betraf sowohl das eigene Netz des Unternehmens als auch das National Roaming im Telefónica-Netz und das International Roaming. Viele Kunden konnten tagelang weder telefonieren noch SMS senden oder im Internet surfen.
United Internet, die Muttergesellschaft von 1&1, berichtete in ihrem vorläufigen Geschäftsergebnis für das erste Halbjahr 2024, dass der Netzausfall nun auch erhebliche Auswirkungen auf die Kundenzahlen hatte. Besonders im Juni und Juli kam es zu einer erhöhten Anzahl von Kündigungen. Das Unternehmen rechnet nun damit, dass das Vertragswachstum in diesem Jahr geringer ausfallen wird als ursprünglich erwartet.
Trotz dieser Herausforderungen konnte United Internet im ersten Halbjahr 2024 die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge um 330.000 auf insgesamt 28,78 Millionen steigern. Im Segment "Consumer Access" kamen 90.000 Verträge hinzu, im Bereich "Business Applications" 130.000 und im Segment "Consumer Applications" 110.000 Verträge.
Für das Gesamtjahr 2024 erwartet United Internet einen Umsatz von rund 6,4 Milliarden Euro, was einem leichten Anstieg gegenüber den 6,213 Milliarden Euro des Vorjahres entspricht. Die ursprüngliche Prognose lag jedoch bei 6,5 Milliarden Euro.
Die Anpassungen der Prognosen nach unten führt United Internet auf die Nachwirkungen des Netzausfalls im Mai sowie auf Aufwendungen für Nachberechnungen beim Netzausbau für 2022 und 2023 zurück.
1&1 betreibt das vierte deutsche Mobilfunknetz nach Telekom, Vodafone und o2 Telefónica. Beim Netzausbau liegt das Unternehmen jedoch weit hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück, sodass die Kunden weitgehend auf National Roaming im Telefónica-Netz angewiesen sind. Ab dem Spätsommer soll Vodafone neuer National-Roaming-Partner von 1&1 werden.
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