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uBlock Origin bald nicht mehr für Chrome verfügbar: Was Nutzer jetzt wissen müssen

Montag, 05. Aug. 2024 16:38 - [ar] - Quelle: heise.de

Der Entwickler des beliebten Adblockers uBlock Origin, Raymond Hill, hat angekündigt, dass die Erweiterung bald nicht mehr in Chromium-basierten Browsern wie Google Chrome verfügbar sein wird.

uBlock Origin bald nicht mehr für Chrome verfügbar: Was Nutzer jetzt wissen müssen

Grund dafür ist die Einführung von Googles neuer Architektur für Browser-Erweiterungen, bekannt als Manifest V3.

Im Juni 2024 begann Google mit dem Übergang von Manifest V2 zu V3. Nutzer von V2-Erweiterungen erhalten nun Warnungen, dass diese bald nicht mehr funktionieren werden. Ein genaues Datum für das Ende des V2-Supports wurde jedoch noch nicht bekannt gegeben.

Der Entwickler des Addons bietet für Chromium-Browser künftig nur noch eine abgespeckte Version seines Adblockers an, genannt uBlock Origin Lite (uBOL). Diese Version verfügt über weniger Funktionen und könnte weniger zuverlässig arbeiten. Hill empfiehlt daher den Wechsel zu Firefox, da uBlock Origin dort am besten funktioniert. Firefox nutzt eine eigene Browser-Engine und ist sowohl mit Manifest V2 als auch V3 kompatibel. Chrome-Nutzer müssen uBlock Origin Lite manuell installieren, da ein automatischer Übergang nicht möglich ist.

Mit Manifest V3 ersetzt Google die bisherigen Standard-APIs für Werbeblocker durch neue, die Netzwerkanfragen nicht mehr direkt blockieren. Stattdessen geben die Erweiterungen dem Browser Regeln vor, wie er Netzwerkanfragen behandeln soll. Diese Änderungen machen erweiterte Funktionen wie „Dynamic Filtering“ und "Dynamic URL Filtering" in uBlock Origin unmöglich. Nutzer können somit keine eigenen Regeln mehr hinzufügen, um bestimmte Domains zu blockieren oder das Laden großer Medieninhalte zu verhindern.

Eine weitere Einschränkung betrifft die Erkennung von Adblockern. Webseiten können durch die neuen APIs Adblocker leichter erkennen und Nutzer aussperren. Hill weist darauf hin, dass Webseiten, die mit uBlock Origin zugänglich sind, mit uBlock Origin Lite möglicherweise blockiert werden.

Obwohl Adblocking auch ohne die neuen APIs möglich wäre, gibt es technische Einschränkungen. Beispielsweise werden beim Start des Browsers Tabs geladen, bevor der Adblocker aktiv wird. Zudem legt Chrome sogenannte Service-Worker nach 30 Sekunden Inaktivität schlafen, was dazu führt, dass Werbung wieder sichtbar wird, wenn man länger auf einer Webseite verweilt.

Ein möglicher Workaround, der die Service-Worker alle 30 Sekunden aufweckt, funktioniert laut Hill nur unzuverlässig. Daher bleibt abzuwarten, wie sich die Änderungen auf die Nutzung von Adblockern in Chromium-Browsern auswirken werden.

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