Die Codecs komprimieren Videos und sparen somit Bandbreite beim Streaming. Nokia wirft Amazon vor, Technik des Patents EP2375749 zu nutzen, ohne dafür zu zahlen.
Das Landgericht München I hat Nokia in erster Instanz Recht gegeben, doch das Urteil ist aufgrund einer Berufung noch nicht rechtskräftig. Amazon argumentiert, dass die von Nokia geforderten Lizenzgebühren im Vergleich zur Industrie zu hoch seien. Trotz der Berufung hat Nokia beschlossen, das Urteil vorläufig vollstrecken zu lassen. Dafür muss das Unternehmen eine Sicherheit hinterlegen, die im Falle eines Erfolgs von Amazon als Schadenersatz dient.
Der Verkaufsstopp betrifft nur die Modelle mit H.265-Support, während die günstigeren Fire TV Stick und Fire TV Stick Lite weiterhin erhältlich sind. Auch der teurere Fire TV Cube bleibt im Sortiment. Für deutsche Kunden bedeutet dies, dass sie die betroffenen Modelle aus Nachbarländern bestellen können, da der zollfreie Versand innerhalb der EU möglich ist. Eine Bestellung über Amazon.nl ist beispielsweise günstiger als über viele Ebay-Shops.
Amazon hat in einer Stellungnahme betont, dass die Entscheidung des Landgerichts München falsch sei und man zuversichtlich sei, dass die Situation bald gelöst werde. Das Urteil habe keine Auswirkungen auf bestehende Kunden und eine große Auswahl an Fire-TV-Geräten sei weiterhin auf Amazon.de verfügbar. Amazon sei bereit, einen fairen Preis für Patentlizenzen zu zahlen, doch Nokia habe das Angebot abgelehnt.
Bis zum Jahresende werden weitere Entscheidungen erwartet, auch in den USA, wo eine ähnliche Klage anhängig ist. Alternativ könnten sich beide Unternehmen außergerichtlich einigen. Der normale Fire TV Stick war zwischenzeitlich ausverkauft, ist aber nicht vom Verkaufsstopp betroffen. Amazon bestätigte, dass nur die Modelle mit H.265-Support betroffen sind.
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