X hat eine umstrittene Änderung an seiner Blockierfunktion eingeführt, die es blockierten Nutzern ermöglicht, öffentliche Beiträge weiterhin zu sehen. Diese Neuerung hat zu Protesten geführt, da viele Nutzer aus Sicherheitsgründen nicht möchten, dass blockierte Personen ihre Beiträge einsehen können.
Obwohl blockierte Nutzer weiterhin nicht in der Lage sind, demjenigen zu folgen, der sie blockiert hat, oder mit deren Beiträgen zu interagieren oder Direktnachrichten zu senden, bleibt die Änderung umstritten.
Zuvor konnten blockierte Nutzer auch die Listen der Follower und der gefolgten Accounts nicht einsehen. Diese Einschränkung wurde nun aufgehoben, sodass blockierte Nutzer diese Informationen wieder sehen können.
Das soziale Netzwerk begründet die Änderung damit, dass die Blockierfunktion missbraucht werden könnte, um schädliche oder private Informationen zu verbergen. Durch die neue Regelung soll mehr Transparenz geschaffen werden. Kritiker argumentieren jedoch, dass diese Begründung nicht stichhaltig sei, da Nutzer ihre Konten ohnehin privat stellen und Informationen gezielt teilen können.
Die Anpassung der Blockierfunktion widerspricht der bisherigen Praxis und hat Bedenken hinsichtlich der Förderung von Stalking und Belästigung geweckt. Viele Nutzer befürchten, dass die Änderung es einfacher macht, andere zu belästigen.
Die Softwareentwicklerin und Verfechterin für Diversität in der Technikbranche, Tracy Chou, hat eine App entwickelt, die das Blockieren automatisiert. Sie betont, dass trotz der Möglichkeit, neue Konten zu erstellen, um Blockierungen zu umgehen, die Erhöhung der Hürden wichtig sei. "Es ist nicht gut, es Stalkern zu leicht zu machen", schrieb sie bereits letzten Monat in einem Beitrag auf X.