Intel hat die neue Core Ultra 200H Serie von Mobilprozessoren angekündigt, die für die mobilen Geräten der nächsten Generation konzipiert ist. Diese Prozessoren basieren auf der neuesten "Arrow Lake" Mikroarchitektur und weisen einige bemerkenswerte Designänderungen auf. Wie die 200HX Serie sind auch diese Prozessoren kachelbasiert, jedoch unterscheiden sich die einzelnen Kacheln.
Die Compute-Kachel, die den Haupt-CPU-Komplex enthält, ist deutlich kleiner und umfasst 6 "Lion Cove" P-Kerne sowie zwei "Skymont" E-Kern-Cluster mit insgesamt 8 E-Kernen, die sich einen 24 MB L3-Cache und einen Ringbus-Interconnect teilen. Besonders interessant ist die SoC-Kachel, die nun zwei Low-Power Island E-Kerne enthält. Es ist derzeit unklar, ob es sich dabei um "Skymont" oder ältere "Crestmont" Kerne handelt, was darauf hindeuten könnte, dass Intel die SoC-Kachel von "Meteor Lake-H" übernommen hat.
Die SoC-Kachel enthält zudem eine NPU mit einer Leistung von 13 TOPS, was bedeutet, dass diese Chips nicht das Microsoft Copilot+ AI PC-Logo erhalten. Dies könnte darauf hindeuten, dass Intel die Core Ultra 200V Serie "Lunar Lake" fördern möchte, die mit einer leistungsstarken 45 TOPS NPU ausgestattet ist. Das Unternehmen kündigt heute zudem mehrere neue Modelle von "Lunar Lake" an, darunter auch vPro-Varianten.
Ein weiterer Fokus liegt auf den SoC- und I/O-Kacheln, die im Vergleich zu den Core Ultra 200HX Chips weniger PCIe-Lanes, insbesondere Gen 5, aufweisen. Ein entscheidender Faktor für diesen Chip ist jedoch die große Grafik-Kachel. Die iGPU von "Arrow Lake-H" basiert auf der gleichen Xe-LPG Grafikarchitektur wie die von "Meteor Lake" und nicht auf Xe2 "Battlemage" wie bei "Lunar Lake". Diese iGPU unterscheidet sich jedoch erheblich von derjenigen, die in "Arrow Lake-HX" zu finden ist.
Bei "Arrow Lake-HX" basiert die iGPU auf der Xe-LPG Architektur, verfügt jedoch nur über 4 Xe-Kerne, und diese Xe-Kerne haben keine XMX-Einheiten. Bei "Arrow Lake-H" hingegen verfügt die iGPU über 8 Xe-Kerne für die doppelte SIMD-Leistung, und jede dieser Einheiten ist mit XMX-Einheiten ausgestattet, ähnlich wie bei den diskreten GPUs der Arc A-Serie. Die Core Ultra 200H Serie bietet daher AI TOPS von der iGPU zwischen 63 TOPS und 77 TOPS, je nach Modell. Windows 11 wird vorerst die iGPU jedoch nicht zur Beschleunigung von Copilot+ lokal nutzen, weshalb diese Leistung dann eher für Drittanbieteranwendungen gedacht, die XMX nutzen können.
Angeführt wird die Serie vom Core Ultra 9 285H, der die maximale Anzahl an CPU-Kernen des Siliziums ausschöpft und insgesamt 16 Kerne bietet – 6P+8E+2LP. Die P-Kerne erreichen eine Boost-Frequenz von bis zu 5,40 GHz. Die iGPU verfügt über 8 Xe-Kerne. Die Modelle Core Ultra 7 265H und 255H haben im Wesentlichen die gleichen CPU- und iGPU-Kernkonfigurationen wie das Topmodell 285H, jedoch mit niedrigeren Frequenzen. Der 265H erreicht eine Boost-Frequenz von bis zu 5,30 GHz, während der 255H nur bis zu 5,10 GHz auf den P-Kernen erreicht.