In jüngster Zeit hat sich in Taiwan ein komplexes Vorgehen etabliert, bei dem chinesische Technologieunternehmen Niederlassungen gründen, die ihre Herkunft verschleiern, um hochqualifizierte Fachkräfte für strategische Projekte zu gewinnen.
Laut Informationen einer langjährigen Untersuchungseinheit taiwanesischer Behörden werden derartige Konstruktionen genutzt, um in einem Marktumfeld zu agieren, in dem Investitions- und Beschäftigungsbeschränkungen aktiv bestehen.
Im Rahmen der Ermittlung wurde berichtet, dass ein Unternehmen, das unter dem Namen Yunhe Zhiwang (Shanghai) Technology Co., Ltd geführt wird, als Beispiel für diese Vorgehensweise dienen soll. Die betreffende Firma, die in den Bereichen der Entwicklung hochentwickelter Netzwerkchips tätig ist, wird in Verbindung mit einer Strategie genannt, die darauf abzielt, Rechenzentren geografisch zu optimieren. Nach diesen Darstellungen sollen speziell in östlichen Zentren latenzsensible Anwendungen betrieben werden, während rechenintensive Aufgaben in neu errichteten Einrichtungen im Westen untergebracht werden. Dabei wurde bekannt, dass Mitarbeiter von international agierenden Konzernen, etwa aus den Reihen von Intel und Microsoft, angeblich von diesem Unternehmen verpflichtet wurden – unterstützt durch die Nutzung einer Vermittlungsstruktur über Drittländer, die letztlich die Verbindungen zum Festland China kaschieren.
Ein weiteres Beispiel, das im Rahmen der Ermittlungen genannt wurde, betrifft einen der größten Chiphersteller Chinas. Es wird berichtet, dass diesen Unternehmen geholfen haben soll, mittels einer samoaischen Gesellschaft in Taiwan Fuß zu fassen und lokale Arbeitskräfte zu rekrutieren. Dieser Fall erregt besonderes Interesse, da solcherlei Maßnahmen auch in einem internationalen Kontext als problematisch gelten, nicht zuletzt weil der besagte Chiphersteller von US-amerikanischen Behörden auf Grundlage nationaler Sicherheitsbedenken genau beobachtet wird.
Zudem soll ein drittes chinesisches Unternehmen aus Shenzhen, das sich als Innovations- und Wachstumsförderer präsentiert, so getarnt sein, dass es von den taiwanesischen Behörden vorläufig als fortschrittlicher Player anerkannt wurde. Solche Vorgehensweisen sollen es den betreffenden Firmen ermöglichen, bestehende regulatorische Maßnahmen, die Investitionen und Personalgewinnung aus Festland China betreffen, zu umgehen.
Bereits jetzt stehen Ermittlungen in mehreren Städten Taiwans an, wobei insgesamt elf Firmen über mögliche verdeckte Verbindungen zu Beijing überprüft werden sollen.
Taiwan verfügt über eine bedeutende digital-technologische Industrie, insbesondere im Halbleitersektor, die einen großen Teil der nationalen Wirtschaftsleistung ausmacht.
Es sind nun Bedenken aufgekeimt, dass technologische Entwicklungen aus Taiwan in Verbindung mit übergreifenden politischen Zielen genutzt werden könnten, um strategische Ambitionen des chinesischen Festlandes zu unterstützen. Dies erfolgt trotz der weit verbreiteten ablehnenden Haltung in der lokalen Bevölkerung gegenüber einem derartigen Vorgehen.
Nationale Regulierungsbehörden prüfen derzeit, inwieweit diese gezielten Maßnahmen zur Talentgewinnung mit bestehenden gesetzlichen Vorgaben vereinbar sind. Die daraus resultierenden Entwicklungen könnten nicht nur Auswirkungen auf die lokale Industrie haben, sondern auch weitreichende Implikationen für den globalen Technologiemarkt mit sich bringen.
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