AMD A10-5800K: Virgo Plattform im Test
Einleitung
Bereits im Frühjahr erfolgte die Martkeinführung für AMDs Trinity-APUs, damals jedoch lediglich für Notebooks. Nun launcht das Unternehmen auch die Trinity-Prozessoren für Desktop-PCs und vollzieht damit einen weiteren Schritt bei der Entwicklung der APUs.
Die Produktfamilie der Trinities wird die Llano-Prozessoren ablösen, AMDs erste und bisher einzige APU-Generation, die Einzug in klassische Desktop-PCs gehalten hat (abgesehen von ein paar Brazos-Varianten, die aber eher zum Bereich der Nettops gezählt werden müssen).
Bei Trinity handelt es sich nicht nur um eine neue Revision oder ein kleineres Update der bisherigen Desktop-APUs - im Gegenteil: In Llano kombinierte AMD jahrelang erprobte Technik. Die "Husky" genannten x86-Kerne entstammten der "Stars"-Familie, landläufig bekannt als K10.5-Architektur und entsprachen mit nur wenigen Detail-Änderungen den Athlon II-CPUs.
Auch für die Grafikeinheit setzte AMD auf altbewährtes. Die in Llano beheimatete VLIW5-Architektur lässt sich bis in das Jahr 2007 zurückverfolgen, Llano erbte davon natürlich die jüngste Revision aus der Radeon HD 5000 Serie. Tatsächlich neu war in Llano die Speicherverwaltung, bei der das Unternehmen erstmals den Arbeitsspeicher in einem Chip gleichzeitig für die CPU- und GPU-Teileinheiten nutzte.
Mit Trinity revolutioniert AMD wiederum nicht den kompletten Prozessor. Die klassischen x86-Kerne, über die Llano noch verfügte, gibt es nicht mehr: Hier kommen nun die "Piledriver"-Module zum Einsatz, bei denen es sich um optimierte Bulldozer-Module (bekannt aus den FX-CPUs) handelt. Die Grafik basiert auf der VLIW4-Architektur, die AMD in den High-End Grafikkarten der HD 6000-Generation bereits einsetzte. Während CPU-seitig also AMDs neueste Technologie zum Einsatz kommt, liegt Trinity gemessen am technischen Stand von AMD bei der GPU-Technologie noch eine Generation zurück.
Was also ist von Trinity zu erwarten? - AMD verspricht insgesamt mehr Leistung und eine höhere Effizienz. "Piledriver" soll vor allem hinsichtlich Performance einige Scharten auswetzen, die Bulldozer geschlagen hat. Die VLIW4 Architektur wird neben einem Plus an Performance vor allem wegen ihrer höheren Effizienz gegenüber VLIW5 eingesetzt. Klingt in der Theorie gut, muss sich bei uns jedoch in der Praxis unter Beweis stellen.
Neben der absoluten Leistung in den Benchmarks analysieren wir daher im Folgenden auch die Performance-per-Watt. Wir werden zeigen, was "Piledriver" im direkten Takt-Vergleich zu "Bulldozer" und den "Husky"-Kernen leistet. Speziell für Tweaker sind selbstverständlich die Spielräume beim Overclocking und Undervolting interessant. Und anhand des Gigabyte F2A85X-UP4 Mainboard werden wir aufzeigen, welche Merkmale Interessenten von einer hochwertigen Sockel-FM2 Plattform erwarten können.
Testsystem:
- APU: AMD A10-5800K
- RAM: 8 GB G.Skill F3-14900CL9D-8GBXL (1866 MHz 9-10-9-28)
- HDD: Samsung Spinpoint F3 HD103SJ
- PSU: FSP Fortron/Source Aurum Gold 400W
- OS: Microsoft Windows 7 Home Premium 64 Bit