AMD Athlon II X4 620 im Test - Benchmarks und Vergleich
Einleitung
Klammheimlich
und bislang ohne große Ankündigung hat AMD dieser Tage einen
neuen Prozessor auf den Markt gebracht. Namentlich handelt es sich
hierbei um den AMD Athlon II X4 620, einen Quad-Core der - wie die die
Namensgebung schon andeutet - unterhalb der
"Phenom"-Familie angesiedelt sein soll, dennoch aber
immerhin über vier Kerne verfügt. Wir haben uns kurzerhand bei einem
der vielen Händler (Athlon
II X4 620 Preisvergleich) eine der CPUs bestellt und unter die Lupe
genommen.
Wie bei AMD
üblich, unterscheidet sich der Athlon II X4 620
("Propus") technisch wenig aber in der Leistung deutlich
von den Phenom II X4 ("Deneb") Prozessoren, denn er soll
diesen keine Konkurrenz machen. Schließlich ist der AMD
Athlon II X4 620 wesentlich günstiger erhältlich als eine
gängige Phenom II X4 CPU. Wie AMD das zu erreichen versucht und
welche Leistungen der AMD Athlon II X4 620 zustande zu bringen vermag,
werden wir im Folgenden klären.
Zunächst
wollen wir den AMD Athlon II X4 620 innerhalb der AMD Prozessoren
verorten. Dieser verfügt über einen Kerntakt von 2,6 GHz und
eine TDP (Thermal Design Power; Verlustleistung) von 95 Watt. Im
Vergleich zu den aktuell erhältlichen AMD Vierkernern kommt der
Ahtlon II X4 620 also mit grob 30 Watt weniger zurecht, sieht man
einmal von AMD Phenom II X4 810 ab, der ein gleichsam sonderbares wie
einsames Dasein fristet.
Mit den Athlon II Quad-Cores verfolgt
AMD offenbar bei den Prozessoren ähnlich wie bei den Grafikkarten
das Prinzip des "Sweet Spot". Hierbei handelt es sich um
ein besonderes Preis-Leistungs-Verhältnis, mit dem AMD in den
Bereichen Low-End, Mid-End, und Lower High-End beim Kunden punkten
möchte. Hierfür steht der AMD Athlon II X4 620 wie kaum eine
andere CPU, der als Vierkerner für aktuell etwa 85,- Euro
erhältlich ist. Das einzig ernst zu nehmende Konkurrenzprodukt von
Intel als Quad-Core namens Core 2 Quad 8200 kommt bei einer TDP von 95
Watt nur auf 2,33 GHz, ist gleichzeitig aber über 25,- Euro teurer.
Dabei
haben die beiden Prozessoren eines gemeinsam: Sie sind im Vergleich zu
den teureren Modellen beider Chipschmieden was den Cache angeht
beschnitten. Dabei ergibt sich jedoch ein wesentlicher Unterschied: Die
Core 2 Quads sind einerseits aus Intels letzter Prozessorengeneration,
das heißt sie entsprechen nicht Intels State-of-the-Art. Auf der
anderen Seite ist es bei AMD kein Merkmal für eine
"Billig-CPU";, dass diese auf Cache verzichten muss; die
Systematik der Leistungsbereitstellung in Abhängigkeit von
Taktraten und Cache-Mengen bzw. –Hierarchien wird bei AMD
konsequent durchgezogen.
Doch genug der groben Theorie und der
halbseidenen Einordnungen. Im weiteren Verlauf des Artikels werden wir
sehen, zu welchen Leistungen der AMD Athlon II X4 620 wirklich im
Stande ist. Dazu haben wir abermals eine AM2+ Plattform mit DDR2
Arbeitsspeicher gewählt, um die CPU – abgesehen von einer
neueren Revision des Catalyst-Treibers – möglichst exakt in
der Produktpalette der AMD Prozessoren zu verorten. Das Testsystem
weißt dabei hardwareseitig exakt die gleichen
Grundvoraussetzungen auf, wie bei unseren vergangenen AMD
Prozessoren-Benchmarks:
Unser Testsystem:
- BOARD: Gigabyte MA790GP-DS4H
- RAM: 4 GB G.Skill 8000 PQ (1066 MHz 5-5-5-15Unganged)
- PSU: Cooler Master UCP 900W
- HDD: Seagate Barracuda 7200.10 (ST3250410AS)
- GPU: Sapphire Radeon 4870 512 MB
- OS: Windows Vista Business 64 Bit