AMD Radeon RX 480 im Test (8/9)
Taktraten und Overclocking der AMD Radeon RX 480
Nachdem AMD schon eine neue OC-Software bereit stellt wollen wir diese natürlich auch gleich testen. Zunächst einmal ist in diesem
Zusammenhang zu erwähnen, dass die Software derzeit auch die einzige Möglichkeit ist die RX480 zu Übertakten und zu überwachen. Bisher
konnten wir noch kein anderes Tool finden, das die Temperaturen oder die Lüfterdrehzahl der RX480 auslesen konnte. Bei den Taktraten
sieht das anders aus, hier verrichtet zum Beispiel der MSI Afterburner noch gute Dienste.
In der Standardeinstellung besitzt die neue Radeon RX 480 einen Takt von 1120 MHz. Der Boost Takt der Karte liegt bei 1266 MHz und
dabei interessiert natürlich insbesondere wieder in wie weit dieser Takt gehalten oder sogar übertroffen wird. Bei den Nvidia Karten ist
der angegebene Boost Takt nicht unbedingt auch der Maximale Takt der anliegt.
Zum Überprüfen des Taktes benutzen wir wieder den 3DMark11 im Endlosloop in Szene 4 des Benchmarks, da diese ein recht
anspruchsvolles Szenario darstellt. Mit den vorgegebenen Standardeinstellungen im Treiber kann man sehen, dass der Takt von 1266 MHz zwar
im Maximum erreicht wird, er wird aber nicht konstant gehalten. Die Taktrate schwankt zwischen etwa 1230 und 1266 MHz. Also Ursache kann
man hier schnell das Power-Limit ausmachen.
Bei der Radeon RX 480 kann man das Powerlimit, wie wir bereits gesehen haben, über den neuen WattMan um satte 50% anheben. Diese Option befindet sich im WattMan im Bereich
der Temperatursteuerung als unterste Option.
Damit erzielt man dann auch gleich deutliche Auswirkungen auf das Taktverhalten der Karte. Wo der Takt zuvor noch zwischen 1230 und 1266 MHz
schwankte, ist er nun nach Anheben des Powerlimits auf 1266 MHz festgenagelt und rührt sich dort auch kein Stück von der Stelle.
Overclocking - plus 6% sind machbar
Doch wie steht es nun um das Overclocking. Zunächst einmal ist das Overclocking ohne Anheben des Powerlimits relativ zwecklos. Ändert
man nur die Taktrate, so spricht die Karte zwar darauf an und erhöht auch den Takt, es kommt aber auch wieder zu sehr starken
Taktschwankungen. Bei einer Anhebung um 6 % mit Powerlimit, erreichen wir im Maximum zwar 1330 MHz, allerdings nur in Peaks. Der
durchschnittliche Takt liegt nur minimal höher.
Besser sieht es aus, wenn wir das Powerlimit wieder hoch setzen. Die Karte spricht nun deutlich stärker auf den höheren Takt an und
liefert Anfangs auch bis zu 1340 MHz konstant. Es zeigt sich dann aber recht schnell, dass die Kühlung in der normalen Einstellung dabei
bereits nicht mehr mithalten kann. Nach einer kurzen Zeit fällt der Takt wieder deutlich ab, weil die Karte zu heißt wird.
Dieser Aspekt dürfte sich mit den vermutlich deutlich besser gekühlten Custom-Designs ändern, so dass sich diese Karten erheblich
besser zum Übertakten eignen werden. Unser Referenzdesign der Radeon RX 480 konnte also in einem Maß von etwa 4-5 % übertaktet werden.. Bei Settings von über 7 % kam
es in der Regel sofort zu einem Absturz des Treibers auch wenn das System insgesamt noch weiter lief.