Wir haben es schon bei unserem Test des Referenzmodells der NVIDIA GeForce 2 Ultra
gesagt: Es ist die Hölle los auf dem Grafikkartenmarkt - zumindest wenn es um neue Chips
geht und der Hersteller NVIDIA heißt. Mehr oder minder heimlich wurde die "Pro-Version" des GeForce produziert. Lediglich Einträge in den Treibern
wiesen auf eine solche Karte hin, wie wir in unseren News auch berichteten. Nun ist die Katze aus dem Sack und die ersten Karten erblicken das Licht der 3D-Welt. Die erste, die wir testen dürfen, ist die ASUS V7700 Pro.
Unser "Danke Schön" geht an ASUS, da wir doch sehr früh mit einem Testmuster bedacht wurden.
Zwischen "Normal" und "Ultra"
So langsam dürften Normal-Anwender den Überblick verlieren, wenn es um GeForce-Karten beziehungsweise -Chips geht. Es gibt
nämlich mittlerweile eine ganze Stange an 3D Prozessoren von NVIDIA, die sich
mit dem Namen GeForce schmücken.
Als wir das Referenzmodell getestet haben, war von einer "Pro" noch nicht die Rede.
Jetzt ist sie da! Damit wäre die Familie der GeForce Chips sozusagen von der
Ultra aus gesehen wieder nach unten erweitert worden. Die "Ultra" ist, wie der Name schon vermuten lässt, schneller als die "Pro".
Die "Pro" ist also ein Zwischenschritt zwischen dem GeForce 2 GTS, der
Standardversion des GeForce 2 und dem GeForce 2 Ultra. Somit soll die
Preislücke zwischen den beiden älteren Chips geschlossen werden.
Die GeForce Pro ist gegenüber der GeForce 2 GTS schneller
getaktet und gegenüber der Ultra langsamer, wie Sie aus der nachfolgenden Tabelle entnehmen können. In dieser finden Sie auch die anderen
"Generationen", und zwar nach Performance geordnet (sonst wäre die
MX zwischen GeForce 2 GTS und der Pro, denn der GeForce 2MX ist ein abgespeckter
aber neuerer GeForce 2 ):
|
|
GeForce 2 Ultra
|
GeForce 2 Pro
|
GeForce 2 GTS
|
GeForce 2 MX
|
GeForce 256
|
|
Fertigung |
|
0.18-micron
|
0.18-micron
|
0.18-micron
|
0.18-micron
|
0.22-micron
|
Taktrate |
250MHz
|
200MHz
|
200MHz
|
175MHz
|
120MHz
|
Rendering Pipelines |
4
|
4
|
4
|
2
|
4
|
Texels pro Takt |
2
|
2
|
2
|
2
|
1
|
Texels pro Sekunde |
2000 Million
|
1600 Million
|
1600 Million
|
700 Million
|
480 Million
|
Speichertakt |
460 MHz DDR
|
400 MHz DDR
|
333 MHz DDR
|
166 MHz DDR
|
166 MHz SDR/
300 MHz DDR
|
Speicher-Busbreite |
128-bit SDR/DDR
|
128-bit SDR/DDR
|
128-bit SDR/DDR
|
128-bit SDR/64-bitDDR
|
128-bit SDR/DDR
|
Speicher-Bandbreite |
6.9 GB/s
|
6.25 GB/s
|
5.3 GB/s
|
2.7 GB/s
|
2.7/4.8 GB/s
|
ASUS bietet zu jedem GeForce Chip gleich mehrerer
Karten an, die wie folgt heißen:
GeForce 256
SDR- V6600
GeForce 256
DDR- V6800
GeForce 2 MX - V7100
GeForce 2 GTS - V7700
GeForce 2 Pro - V7700 Pro
GeForce 2 Ultra - V7700 Ultra
Je nach Modell kommt als Endung noch Pure oder Deluxe (mit TV-In und Out etc) hinzu.
ASUS V7700 Pro
Zu der Karte an sich lässt sicht nicht allzu viel sagen, denn bei den "Pure"-Karten, also den Karten, die ohne TV-Out oder sonstigen Schnickschnack daherkommen, verwendet auch ASUS das
Referenzdesign.
Das bedeutet der Chip läuft mit 200 MHz Taktfrequenz, der Speicher ebenso (was Dank DDR dann 400 MHz entspricht). Die 64MB Speicher,
die auf der Karte zu finden sind, sind von Elite und haben eine Zugriffszeit von 5ns. Der Chip ist selbstverständlich aktiv
gekühlt. Kühlkörper auf den Speicherchips, wie bei der Ultra-Version üblich, sind auf der ASUS V7700 Pro nicht zu finden.
An dem Slotblech der V7700 Pro lässt sich erahnen, dass es auch eine Version mit TV-Out geben wird. Jedenfalls ist das Loch für den Anschluss vorhanden und auch beschriftet. Ebenso sieht man den Platz für den Chip auf der
Karte.
Der Karte liegt eine CD mit Treibern bei, der internationalen Version wird noch Soldier of Fortune beigelegt. Da dieses Spiel hierzulande indiziert ist, findet man es in der deutschen Version nicht - aber leider auch keinen
Ersatz. Dabei stünden mit Star Trek Voyager Elite Force oder No one lives Forever sehr gute und vor allem nicht indizierte 3D-Shooter zur Verfügung. Naja, vielleicht überlegt sich ASUS das ja
noch, auf jeden Fall sollten die deutschen User nicht vergessen werden.
Overclocking
Da der GeForce Pro Chip - zumindest offiziell - nach dem Ultra erschienen ist (das die Karten nun früher auf den Markt kommen, liegt am Mangel des schnellen Speichers für die Ultra), legt das den Verdacht nahe, dass man die
Pro auf das Niveau der Ultra schrauben kann. Zumindest was den Chip angeht, der Speicher könnte hier natürlich Grenzen setzen.
Wir haben uns natürlich daran gemacht, die ASUS V7700 Pro zu
übertakten und wurden leider enttäuscht. Denn gerade der Speicher - und das
ist bei den aktuellen Grafikkarten eben das wichtigste - lies sich kein Stück
übertakten. Sobald wir den Speichertakt auch nur um ein paar wenige MHz höher
setzten machten sich sofort hässliche Pixelfehler und Grafikschrott auf unserem
Bildschirm breit. Leider bringt es da auch nichts mehr, dass man den Chip selbst
höher takten kann, denn der Speichertakt ist der bestimmende Faktor. Schade,
kann man da nur sagen.
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