Sicher kennen Sie folgendes Problem: Sie haben soeben
ihren ISDN-Anschluß beantragt und wollen nun im Internet so richtig Gas geben. Es fehlt
nur noch die entsprechende Hardware, eine ISDN-Karte. Dafür braucht man wieder einen
freien Slot und einen IRQ, aber eines der beiden steht natürlich mal wieder nicht mehr
zur Verfügung. Die Lösung ist ganz einfach - ein externer ISDN-Adapter auch ISDN-Modem
genannt. Wenn diese Dinger nur nicht so teuer wären!
Genau so ging es mir, bis ich auf der Elsa-Homepage
irgendetwas von TanGo las und mich fragte, was denn das wohl sei. Ein weiterer Klick und
mir wurde klar, daß es sich dabei um genau eben so einen externen ISDN-Adapter handelt.
Was mich dann aber wirklich neugierig machte, war der Preis. Schlanke 299,- DM will man
bei Vobis und Konsorten für den TanGo 1000 sehen und so mancher PC-Händler bietet das
Gerät sogar noch günstiger an. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen.
Am typischen stabilen Elsa Karton fällt einem als erstes ein
großer grüner Aufkleber mit dem Aufdruck "Neu jetzt 6 Jahre Garantie" auf.
Für mich persönlich kommt das einer lebenslange Garantie gleich, da ich mich nicht
erinnern kann, irgendetwas an meinem PC 6 Jahre benutzt zu haben! Nach dem Öffnen des
Kartons muß man sich erst einmal durch die üblichen AOL,T-Online, Compuserve, Metronet,
Talknet usw. CDs wühlen, die bei mir immer sofort auf dem Demo-CD-Recycling-Stapel
landen.
Auch beim TanGo verwendet Elsa das typische Metallgehäuse,
das man schon von den Microlink Modems her kennt und einen sehr robusten Eindruck macht.
Nur die Frontblende und der Inhalt sind natürlich anders. Die Installation der Hardware
gestaltet sich denkbar einfach und ist in der in 6 Sprachen verfaßten
Installations-Anleitung sehr gut beschrieben. Ähnlich wie bei einem gewöhnlichen
analogen Modem müssen lediglich das Netzteil angeschlossen, eine Verbindung zum PC und
eine zu ISDN-Steckdose hergestellt werden. Die entsprechenden Kabel sind natürlich im
Lieferumfang enthalten und auch an einem Adapter von 9 auf 25 Pol Sub-D wurde nicht
gespart. Nur schade, daß Elsa am TanGo einen Mini-Din 8 Stecker für den PC und einen
RJ11 statt RJ45 für den ISDN-Anschluß verwendet. Bei einem defekten Kabel muß man so
auf Orginalkabel von Elsa zurückgreifen.
ISDN-Installation mal einfach !
Die Installation des Treibers ist fast noch einfacher als die
Installation der Hardware, wenn man hier überhaupt von "Treiber" reden kann.
Nach dem Booten von Win 95/98 wird das TanGo 1000 sofort als neues Gerät erkannt und man
braucht lediglich die CD einzulegen. Nachdem die erforderliche .inf Dateie kopiert wurde,
ist das TanGo auch schon in der Systemsteuerung als Modem eingetragen. Damit ist die
Installation abgeschlossen und das TanGo einsatzbereit. Unter NT muß man die
entsprechenden Einstellungen wegen des fehlenden Plug and Play von Hand durchführen, aber
auch das stellt selbst für einen Anfänger kein Problem dar. Wenn die serielle
Schnittstelle funktioniert, dann funktioniert auch das TanGo. Im Vergleich zur
Installation einer ISDN-Karte ist das Ganze ein Kinderspiel. Kein Gefummel mit dem CAPI,
kein Suchen nach einem freien IRQ, nicht einmal das Gehäuse muß man öffnen. Hier gilt
wirklich einfach, anschließen, geht.
Als erstes muß man nun das ISDN-Konfigurationstool
installieren, mit dem die MSNs des ISDN Anschlusses eingestellt werden. Wer zuvor schon
ein Modem angeschlossen hatte und sein DFÜ Netzwerk eingerichtet hat, kann sofort
loslegen, nachdem er den Provider-Eintrag auf das neue Modem umgestellt hat und das
entsprechende Übertragungsprotokoll z.B mit einem simplen AT&F$IBP=HDLCP eingestellt
hat. Kaum zu glauben, aber wahr, bei mir hat es beim ersten Versuch sofort geklappt. Alle
anderen müssen natürlich zunächst die entsprechenden Einstellungen für das
DFÜ-Netzwerk vornehmen, bevor sie loslegen können.
Die etwas Geduldigeren können sich an die Installation der
mitgelieferten Software ZOC, Telix für DOS, Laplink für Win95 sowie der bekannten
Komminikations-Software RVS-COM machen. RVS-COM dürfte wohl die wichtigste Software in
dem Paket sein, da sich mit dieser das TanGo als FAX, Anrufbeantworter und zum
Telefonieren nutzen läßt. Leider ist RVS-COM zur Zeit auch die einzige Software mit der
man diese Funktionen nutzen kann. Einen CAPI-Treiber gibt es nämlich noch nicht - soll
aber nach Aussagen von Elsa Anfang 1999 kommen, so daß auch andere Programm die
Möglichkeit haben das TanGo 1000 anzusprechen. Zum Glück ist RVS-COM ein recht gut
gelungenes Programm, das seine Dienste ausgezeichnet verrichtet. Bis vor kurzem gab es
noch einige Probleme unter Win98, da RVS-COM das Windows Message System benutzte, die
jedoch in der aktuellen Version behoben worden sind, so daß es auch hier keinen Grund
mehr gibt zu klagen.
Unter Linux verrichtet das TanGo ebenfalls tadellos seinen
Dienst. Die Einrichtung der ISDN Unterstützung von Linux ist gar nicht nötig. Wir
brauchten also nur ein externens Modem zu konfigurieren, was mit dem PPP-Paket unserer
Suse-Linux 5.3 kein Problem war. Einziges Manko unter Linux ist, daß sich das TanGo nicht
als FAX oder Anrufbeantworter verwenden läßt, da hierfür wie bereits erwähnt eine
spezielle Software benötigt wird. Ob es irgendwann einen CAPI für Linux gegeben wird
steht wohl in den Sternen.
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