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AMD 890GX Chipsatz - Theorie und Praxistest (9/10)

Zusammenfassung AMD 890GX Chipsatz

Mit dem 890GX Chipsatz tut sich AMD unserer Ansicht nach selbst keinen Gefallen. Es ist herkömmliche Technologie, die bei der IGP um 200 MHz höher getaktet ist. Nicht mehr und nicht weniger. Dass AMD mit diesem Chipsatz eine neue Generation einläutet grenzt schon fast an eine Frechheit. Die Bezeichnung "795GX" hätte es getroffen - die 8er Serie ist nicht gerechtfertigt.

Sehr deutlich sehen wir auch in unseren Benchmarks, dass ein 890GX einem 785G überhaupt nichts voraus hat. DFI hat schon vor langer Zeit standardmäßig den Takt des RV620 auf 700 MHz erhöht, AMD hat lediglich nachgezogen und verkauft es nun als eine ganze Nummer größer. Dieses Vorgehen kennen wir von anderer Stelle. Einer der Erzkonkurrenten von AMD beliebte dieses Spiel auch zu spielen. Jedoch nur einmal, danach vermeldete NVIDIA, man würde keine Chipsätze für Desktop Plattformen mehr entwickeln.

AMD mag sich derzeit haushoch überlegen fühlen was die Performance von integrierten Grafikeinheiten angeht und scheint anzufangen, sich auf diesem Erfolg auszuruhen. Die Geschichte der IT kennt viele Beispiele, in denen sich jemand überlegen fühlte und zurücklehnte - um anschließend grandios zu scheitern.

AMD 890GX SB850 Die Shot

Die eigentliche Neuerung ist die Southbridge SB850. Aber auch die rechtfertigt aus unserer Sicht keineswegs, eine neue Chipsatz-Generation einzuläuten. Denn nach diesem Schema hätte AMD seine ersten 7-Series Mainboards dann doch noch 6-Series nennen müssen. Die einzige bis dato wesentliche Neuerung, von der jeder unmittelbar profitieren kann, ist der integrierte SATA 3.0 Controller. Unserer Ansicht nach ist das zu wenig nach Jahren der Entwicklung, aber die Southbridges sind auch seit jeher das Sorgenkind bei AMD.

Die SB600 Serie war bei der USB Performance nicht auf der Höhe der Zeit, der SB700 Serie krankte an den Taktgebern und die SB800 schafft es gerade einmal einen von zwei hochbrisanten Standards mitzubringen. Das von AMD angeführte Argument, für USB 3.0 sei die Bandbreite nicht ausreichend, ist vorgeschoben - schließlich hätten man auch beim A-Link Express III Interconnect schlicht die Anzahl der Lanes erhöhen können. Dann wäre vielleicht auch tatsächlich die Entwicklung eines neuen Chipsatzes nötig geworden!

Insgesamt ist es sehr mager, was AMD da als eine neue Generation einläutet. Es bleibt nur zu hoffen, dass die noch folgenden Chipsätze der 8-Series mehr zu bieten haben, als Aufgewärmtes von gestern.

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