MSI B150M Mortar Gaming-Mainboard im Test (7/7)
Fazit
Das MSI B150M Mortar versteht sich als günstiges Gaming-Mainboard im
kleinen mATX-Format. Der Hersteller versucht auf dem knapp bemessenen Platz
des Mainboards alle nötigen Funktionen unterzubringen, welche für ein
Einsteiger-Gaming-Mainboard von belang sind.
Die gesamte Arsenal-Serie der Gaming-Mainboards von MSI richtet sich an
Gaming-Einsteiger mit schmaleren Geldbeutel oder System-Integratoren für den Bau besonders günstiger aber qualitativ guter Gaming-Maschinen. Deutlich wird dies bei
dem Mainboard in erster Linie durch die Wahl des B150-Chipsatzes. Insgesamt bietet auch dieser
Chipsatz alle grundlegenden Funktionen für den Betrieb eines
Gaming-Mainboards, auf Features wie die Konfiguration eines RAID-Verbundes
oder Overclocking-Eigenschaften muss allerdings komplett verzichtet
werden. Für die meisten Gamer und gerade auch in den meisten Komplettsystemen dürfte dies zu verschmerzen sein.
Offenbar ebenfalls bedingt durch den Chipsatz fällt die Performance des Mainboard
im Vergleich zu unseren bisher getesteten Modellen mit Z170-Chipsatz minimal
ab. Das uns zur Verfügung gestellte Modell besaß dabei einen Standard-Basis-Takt
von 99,2 MHz, welcher durch das fehlen von OC-Möglichkeiten nicht angehoben
werden kann. Den Unterschied wird man in der Praxis aber wohl kaum spüren und gerade der Einfluss auf das Gaming bleibt gering, da in der
Regel hier die Grafikkarte der limitierende Faktor ist. Kaum einer wird wohl auf die Idee kommen auf diesem Board eine 700 Euro Highend-Grafikkarte wie zum
Beispiel die MSI GeForce GTX 980 Ti
einzusetzen, bei dem dann die Performanceunterschiede dann deutlicher zu Tage treten würden.
Auftrumpfen kann das B150M Mortar bei der Anzahl von Anschlüssen mit
sechs USB-3.0-Ports sowie sechs SATA-6-Gbps-Ports und einem
SATA-Express-Port können an dem kompakten Mainboard viele Zusatzgeräte und
Laufwerke angeschlossen werden. Zusätzlich bietet das Mainboard mit dem
M.2-2230-Anschluss auch noch die Möglichkeit ein WiFi-Modul intern zu verbauen.
Etwas, dass den meisten vielleicht gar nicht beim Vergleich der wirklich breiten Platte an Sockel 1151 Mainboards auffallen wird und
man auch gar nicht vermuten sollte. Das MSI B150 Mortar ist tatsächlich eines der ganz wenigen B150 Boards ist, die mit einer
ordentlichen
Kühlung der Spannungswandler daher kommen. Die meisten B150 Boards verzichten darauf komplett oder besitzen nur eine eher rudimentäre
Lösung. Das MSI Board ist somit Mainboards ohne Kühler - die nicht einmal günstiger sind - definitiv vorzuziehen. Insbesondere
anbietet von Komplettsystemen sollten auf diesen Punkt achten, denn die Überhitzung der Spanungswandler kann zu Problemen führen, gerade
im harten Gaming-Dauereinsatz.
Die Audiolösung mit 7.1-Sound ist wie auch der Gigabit-LAN-Anschluss mit
Gaming-LAN-Manager eine gute, günstige und für die meisten User absolut ausreichende Lösung. Gegenüber den
High-End-Komponenten wie man sie beim
MSI Z170A Gaming M5 findet, können sie sich im direkten Vergleich allerdings
nicht durchsetzen.
Trotz der Limitierung des Chipsatzes kann auf dem MSI B150M Mortar sogar
ein CorssFire-Verbund von zwei AMD-Grafikkarten betrieben werden was bei den
mATX-Mainboards mit Sockel LGA 1151 absolut keine Selbstverständlichkeit darstellt.
Ebenso bietet das Mortar vier DDR4-RAM-Slots für den Betrieb von bis zu 64
Gigabyte Arbeitsspeicher.
Mit einem Preis von rund 80 Euro gehört das MSI B150M Mortar zwar
nicht zu den günstigen Ablegern von mATX-Mainboards mit B150-Chipsatz, das
Modell bietet aber dafür einige Features, welche den Preis absolut rechtfertigen. In unseren Augen ist das MSI B150M Mortar daher ein gelungenes Mainboard für Einsteiger oder kleine Budgets. Die von ambitionierten Gamern gerne gesehen Features wie
Killer-Netzwerkanschluss und Overlocking-Möglichkeiten sind derzeit nur bei Mainboards mit Z170-Chipsatz anzutreffen.
Mit dem Mortar B150M schafft es MSI tatsächlich ab etwas über 80 Euro ein Mainboard mit Gaming-Ambitionen auf den Markt zu
bringen. Das verdient absoluten Respekt, denn Modelle mit Z170-Chipsatz (wie zum Beispiel das Z170 Mortar liegen bei etwa 116 Euro und sind
damit doch deutlich teurer. Man kann sogar sagen, dass im Feld der Sockel 1151 Mainboards das MSI Board mit das günstigste Board ist, das wir
für den harten Gaming-Einsatz (bezogen auf Ausstattung und Kühlung) noch heranziehen würden. Deutlich günstiger kommt man einfach nicht
davon.
Das Mortar eignet sich somit insbesondere für Casual-Gamer oder Einsteiger. Diese bekommen ein entsprechend preiswertes und gutes
Produkt und können das gesparte Geld (immerhin etwa 30 ) zum Beispiel in eine bessere Grafikkarte investieren. Was für Enduser gut ist,
das ist natürlich auch eine interessante Wahl für Systembauer, die komplette und günstige Gaming-PCs anbieten wollen. Auch hier kann
entsprechend mehr Geld in die Grafikkarte investiert werden, was die Leistung des Gaming-PCs deutlich nach oben treibt.
Wem das Mortar zu langweilig in der Optik ist, der hat zudem noch die Option sich das MSI B150M Night Elf anzuschauen, ein von der
Ausstattung minimal besseres Board in schwarz rot und mit LED Beleuchtung, das preislich nur wenige Euro höher liegt.
Vorteile:
- USB 3.1 mit Standard USB-Typ-A- und neuem USB-Typ-C-Anschluss
- M.2-Slot aber nur nach 2230-Standard für WiFi-Karten
- SATA-Express-Slot
- Gbit-LAN-Anschluss mit guter Network-Manager-Software
- OnBoard-7.1-Sound
- CrossFire-tauglich
- Viele USB-Ports
- EZ Debug LED
Nachteile:
- Bedingt durch den B150-Chipsatz keine Overclocking-Möglichkeiten
- minimal niedrigere Performance in einigen Benchmarks