TweakPC



Corsair RM1000e 2023 ATX 3 Netzteil im Test (9/9)

Zusammenfassung

Corsair macht mit dem neuen RM1000e nahezu alles richtig. Natürlich kann man die Lupenbrille aufsetzen und dann nach jenen Punkten suchen, bei denen gegenüber der RMx-Reihe der Rotstift angesetzt wurde, aber irgendwoher muss der deutliche Preisunterschied von an die 50 Euro bei quasi gleicher Leistung zwischen den beiden Serien schließlich entstehen.

Wesentlich ist, dass am Ende trotz des geringeren Preises keine relevanten Einbußen in der Leistung entstehen und genau da kann das RMe eben sehr gut mithalten.

In Sachen Effizienz schneidet das RM1000e in unserem Test sogar minimal besser ab als das RMx Shift und liegt bei 230V Eingangsspannung fast auf Platinum Niveau.  In der Spitze lassen sich mit dem 1000 Watt Modell Effizienzwerte von über 94% erreichen. Wie bei allen neuen RM-Modellen ist auch die Effizienz im unteren Lastbereich wieder fantastisch. Bei 3% Last liegt die Effizient schon über 80%. Betrachtet man die festen Lasten von 5-100 Watt, sieht man die Stärken des RMe deutlich. Auch hier zeigt sich wieder die gute Implementierung des Umschaltpunkt beim  Burst-Mode, so dass die Verlustleistung bei um die 50-60 Watt Last zwar steigt, aber nicht "explodiert", wie das bei manch anderem neuen Netzteil zu sehen ist. 

Elektrischen Geräusche, die früher im Burst-Mode zu hören waren, sind auch weitgehend verschwunden, was man allerdings wieder sehen kann sind durch den Burst-Mode erhöhte Ripple-Werte, die allerdings weit unter den erlaubten Grenzwerten liegen und daher völlig unkritisch sind.

Die Ripple und Noise Werte liegen auf der 12V Leitung bei etwa 25-28 mV, wobei der ATX-Anschluss durch kleine Eintreibungen etwas höher liegt. Auf den Nebenspannungen sehen wir 35-40 mV. Es lassen sich im Vergleich zum RMx 2021 deutlich mehr Noise-Level erkennen, was darauf zurückzuführen ist, dass das RMx 2021 einfach zusätzliche Kondensatoren in den Kabeln verbaut hatte, die nun verschwunden sind.

Die Holduptime liegt mit 13 ms zwar unterhalb der ATX-Spec, allerdings ist das eben ganz typisch für kostenoptimierte Netzteile und hat in der Praxis so gut wie keine Auswirkungen, wenn man das Netzteil an einer stabilen Stromversorgung betreibt.

Die sonstigen Timings des RM1000e sind erstklassig, was dann auch dazu führt, das die neusten Energiesparmodi problemlos unterstützt werden. Auffällig ist lediglich, dass der Einschaltstrom mit 43A für fast 3 ms ein wenig länger anliegt als sonst üblich.

In der Spannungsregulation liegt auf den PCIe und EPS Anschlüssen mit einem Drop von unter 0,5% in einem hervorragenden Bereich. Auf dem ATX/SATA/Molex Anschlüssen sinkt die Spannung etwas weiter ab, bleib mit 1,33% aber immer noch gut.

Die Schutzschaltungen des RMx SHIFT funktionieren einwandfrei und die Reserven bei OCP auf 12V liegen etwa 250 Watt innerhalb des typischen 20 bis 30% Breich. Das bezieht sich allerdings auf Dauerlast, denn die kurzfristigen Lastspitzen können aufgrund des ATX3-Standards natürlich deutlich höher sein.

Das Thema Lüfter und Lüftersteuerung ist abschließend der einzige Punkt an dem man etwas Kritik ansetzen kann. Corsair ist eigentlich dafür bekannt sehr gute Lüftersteuerung in seinen Netzteilen zu haben. Beim RM1000e ist  aber wieder einmal eine temperaturgeregelte Lüftersteuerung am Werk, die in bestimmten Situationen dazu führt, dass der Lüfter ständig an und ausgeht. Das führt dazu, dass der Lüfter dann zwischen 0 und 800 UPM hin und her schaltet. Glücklicherweise dreht er dabei nicht stark auf, so dass ein aufjaulen des Lüfters nicht stattfindet. Das schwanken beginnt bereits ab einer Last von etwa 20% bis zu 50%, ab denen der Lüfter dann eigentlich konstant läuft. Die Situation hängt aber zusätzlich auch noch von der Temperatur im Gehäuse abgehängt. Ansonsten verhält sich der Lüfter eher unauffällig, dreht aber bei Volllast auf bis zu 1200 UPM hoch. Damit ist das Netzteil durchaus deutlicher hörbar. Auch die 800 UPM Minimaldrehzahl sind noch wahrzunehmen. Als echtes Silent Modell für empfindliche Ohren geht das Modell daher nicht durch.

Fazit

Mit dem RMe 2023 legt Corsair nach dem RMx Sift noch einmal nach und präsentiert ein solides ATX3-Netzteil in der Goldklasse im kompakter Bauweise. RMx und RMe ergänzen sich - obwohl in der gleichen Effizienzklasse - somit recht gut, weil sie komplett unterschiedliche Nutzer ansprechen. Das RMe ist ein typisches "Vernunftsnetzteil" mit guter Effizienz, moderner Plattform und insgesamt auch guter Qualität. Beim Preis liegt das Modell bereits zum Launch auf einem guten Niveau und ist für 169 Euro zu finden, deutlich günstiger als das RMx Shift und preislich fast gleichauf mit dem Erzrivalen Pure Power 12M. Der Vorgänger RMe 2022 ist übrigens nur 10 € günstiger, so dass sich die Befürchtungen ATX3 Netzteile würden extrem teuer werden auch hier wieder einmal nicht bewahrheitet haben.

Vorteile

  • Sehr hohe Effizienz bei niedrigen Lasten
  • Sehr gute Effizienz bei 230V
  • Niedrige Verlustleistung bei niedrigsten Lasten < 20 Watt
  • 12VHPWR Anschluss
  • ATX3 kompatibel
  • Korrekte PCIe-5 Leistungsangaben
    (Vorläufig auf dem Karton)
  • Sehr gute Timings.
  • Schöne Optik des Gehäuses

Nachteile

  • Semi-Passiv-Modus mit Schwankungen 0-800 UPM
  • Kodierung des 12VHWPR Anschluss auf 600W
    stimmt nicht mit Leistungsangabe auf Netzteil überein.


14.04.23 / rj

ueber TweakPC: Impressum, Datenschutz Copyright 1999-2024 TweakPC, Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved. Mit * gekennzeichnete Links sind Affiliates.