Enermax Platimax D.F. im Test
Enermax mit hoher Effizienz und Dust Free Modus
Eigentlich war Enermax nie wirklich weg, aber in den letzten Jahren ist der in Deutschland sehr beliebte Hersteller, in der Masse von
Neuerscheinungen anderer Marken doch etwas Untergegangenen.
Die letzten Enermax Netzteile waren keinesfalls schlecht, konnten technisch aber nicht hervorstechen oder gar den Markt bestimmen.
Jedenfalls nicht mehr in dem Maße, wie es einst die sehr stark verbreiteten und bekannten Enermax Modu 82+, 87+, oder die noch älteren
Enermax Liberty Modelle taten. Wenige Neuheiten führten dazu, dass Enermax so etwas von der Bildfläche verschwunden ist.
Im letztem Jahr ist Enermax aber wieder mit einer gänzlich überarbeiteten Produkt Palette angetreten. Das Digifanless war das erste
neue Netzteil und gleichzeitig das High End Aushängeschild. Vor kurzem sind die X´t in der zweiten Revision hinzugekommen, diesmal mit
aktuellen 80-Plus-Gold und nicht mehr 80 Plus Bronze.
Und noch neuer im Sortiment ist das neue Platimax D.F. das wir uns mit mit 500 W Leistung in diesem Test ansehen wollen. Die neuen
Platimax D.F. ersetzen die alten Enermax Platimax, die bereits seit 2011 erhältlich waren und zu den ersten Platinum Netzteilen
gehörten.
Mit dem neuen Platimax D.F. will man an preisbewusste High End Anwender richten. Deshalb bietet das Modell die in diesem Preis
Segment beinahe üblichen Features, wie voll modulare Kabel, die obligatorische 80-Plus-Platinum Zertifizierung, japanische
Elektrolytkondensatoren. Darüber hinaus findet man aber auch die von Enermax gewohnten Extras wie den guten Twister Lüfter, umfassende
Schutzschaltungen, Cord Guard.
Mit dem Platimax D.F. führt Enermax zudem zwei Neuheiten ein, die gleichzeitig auch Namensgeber sind; D.F.R. und SLEEMAX. D.F.R.
steht für Dust Free Rotation und bedeutet das der Lüfter beim Einschalten für etwa 10s die Drehrichtung ändert, dies soll
Staub-Ansammlungen bzw. Verstopfung minimieren, die sich über die Jahre üblicherweise im Betrieb ansammeln. SLEEMAX ist die Bezeichnung
für die neue Kabelummantelung bei Enermax. SLEEMAX ist ein Kabelsleeve, dass üblicherweise in der Modding Szene bekannt ist und nur
durch eigenständiges Modifizieren der Kabel oder spezielle und teure Modding Kits erzielt wird. Bei Enermax SLEEMAX ist jede einzelne
Ader der Kabel ummantelt, ein absoluter optischer Hingucker.
Man sieht, Enermax erfindet sich nicht gänzlich neu, sondern kehrt zurück zu alten Tugenden und peppt diese mit Modernen Features
auf, die dem Platimax D.F. bereits auf den ersten Blick einen Wiedererkennungswert und gefragte Besonderheiten bescheren.
Die voll modularen Enermax Platimax D.F. werden zuerst mit Leistungsstufen von 500 und 600 W verfügbar sein. Für unseren Test sehen
wir uns die Version des Netzteils mit 500 Watt an und haben diese wieder an unserer frisch kalibrierten Chroma Teststation bis an die
Grenzen geprüft.
Testsystem
Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu
wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine
korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist.
In Sachen Testequipment werden wir zudem von
PCE Power Control unterstützt. Die offizielle Chroma-Vertretung in
Deutschland ist auf professionelles Testequipment zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit ihrem Know-How in Sachen
Messtechnik.
Neben der Chroma Teststation verfügen wir über weitere präzise Messinstrumente wie Keysight 34461a 6,5 Digit-Voltmeter, drei
4-Kanal-Oszilloskope mit 100 MHz, mit denen wir konstant alle Spannungen des Netzteils sowie die PG, PS_ON und AC-In Signale überwachen.
Zu Kontrolle der Ripple-Noise-Werte besitzen wir zudem eine Low-Voltage-Differential-Probe, wie sie in den ATX-Spezifikationen
vorgeschlagen wird.
Wer unsere Tests regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir zudem auch noch Zugriff auf die Teststation von Cooler Master in direkter Nähe in Eindhoven haben
und in Zweifelsfällen dort unsere Ergebnisse an einer zweiten Station verifizieren können. Wir sind nun also nun in der mehr als "luxuriösen" Lage gleich zwei Chroma-Teststationen
in direkter Reichweite zu haben. Davon kann so manch ein Netzteil-Anbieter in Deutschland nur träumen. Das so angesammelte Testequipment
kommt auf einen Wert von weit über 100.000 Euro und ermöglicht uns wirklich jeden Aspekt eines Netzteils überprüfen zu können, wenn wir
die notwenige Zeit dazu aufbringen können.