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Toshiba RC100 M.2 SSD im Test (11/11)

Fazit

Mit der neuen OCZ RC100 ist Toshiba tatsächlich ein kleiner Streich gelungen. Toshiba schafft es mit der hoch integrierten SSD, die quasi nur noch aus einem größeren Chip besteht genau in die Lücke zwischen den günstigen aber langsameren SATA-SSDs und den schnellen, aber deutlich teureren M.2-Varianten zu schließen. Zuletzt konnte Intel mit der 600p-Serie solch einen Schritt machen und die Kosten drastisch reduzieren. Die Toshiba geht aber noch einen Schritt weiter und verringert nun auch gleich noch die Größe und steigert die Performance gegenüber den härtesten Konkurrenten. Wenn auch im Gesamtschnitt nur minimal ist die OCZ RC100 unter den günstigen M.2-SSDs derzeit mit das schnellste Modell.

In der Spitze erreicht die SSD leseraten von bis zu 1600 MB/s. Die reale Performance liegt aber wohl eher bei 1000 bis 1200 MB/s, denn die SSD hat an manchen Stellen mit Latenzen zu kämpfen, die die Performance etwas schwanken lassen. Die Einzelwerte der RC100 in unserem Test sind recht weit durchmischt. Die SSD landet mal vorn, mal aber auch weiter hinten, was sicherlich eine Folge des fehlenden Cache-Speicher ist. Interessant ist jedoch, dass die SSD in den Praxisbereichen sehr gut abschneidet.

Die OCZ RC100 ist eine Consumer-SSD und es ist daher zu erwarten, das sie in deutlich anspruchsvolleren Bereichen im Ergebnis schlechter abschneidet.  Interessanterweise ist das überhaupt nicht im Bereich der Workstation-Performance zu beobachten sondern eher im Bereich der Datenbank-Pattern wo es bei mehr als 2 Threads zu deutlichen Einbrüchen kommt. Diese Anwendungsbereiche sind bei normalen Anwendern aber sehr selten und daher für die SSD kaum relevant.

Das gleiche gilt auch für extreme Stresstests, bei denen die SSD nach einer Zeit in der Schreibperformance deutlich einbricht. Wer dauerhaft große Menge auf die SSD schreibt wird einen drastischen Einbruch in der Schreibgeschwindigkeit sehen, was bereits durch die Konstruktion ohne Cache-Speicher und 3D-BiCS-NAND  bedingt ist.

Die Haltbarkeitswerte der OCZ RC100, also der angegebene TBW-Wert liegt beim 120 GB bei 60 TB, bei 240 GB bei 120 TB und bei 480 GB bei 240 TB. Das sind keine besonders überragenden Werte, für ein Modell dieser Preisklasse aber auch nicht schlecht. Dazu gesellt sich dann noch eine Garantiezeit von drei Jahren, die ebenfalls in dem Segment üblich ist.

Wer die Performance der OCZ RC100 ausreizen will, sollte die SSD in einem Slot mit Kühler einsetzen oder den PC gut belüften. Zwar wir die SSD nicht so heiß, dass man echte Probleme bekommt, aber unter schlechten Bedingungen ( Slot liegt unter einer Grafikkarte etc.) kann man doch in den Bereich kommen, in dem die Performance gedrosselt wird.

Die Toshiba OCZ RC100 gehört derzeit zu den SSDs mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis und ist zudem auch ganz oben unter den SSDs in Sachen Preis/GB vertreten. Damit schiebt Toshiba die Grenze für brauchbare und schnelle M.2 NVMe-SSDs weiter nach unten, so dass 480 GB schon für 119 Euro zu haben sind. Die SSD schneidet für den Alltagsbetrieb insgesamt gut ab und ist dank des kompakten Formats wirklich überall einsatzbar.

Wer aktuell eine M.2-SSD sucht und auf die maximale Performance im neuen NVMe-Standard verzichten kann, aber trotzdem deutlich schneller als mit SATA unterwegs sein will, der hat nun mit der Toshiba OCZ RC100 eine gute neue Alternative zum sehr günstigen Preis.

Vorteile:

  • Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis
  • Im Preissegment sehr gute Performance
  • Performance deutlich höher als SATA-Versionen
  • Kompakte Bauweise, ideal für Notebooks oder Mini-PCs

Nachteile:

  • Performance bricht bei dauerhaften Schreibaktionen deutlich ein
  • Temperaturen gehen unter ungünstigen Umständen hoch

 

 

11.10.17 / rj

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