Nach dem Indie-Hit Minecraft buhlt in Form von Castle Story ein weiteres Bastelspiel um die Gunst der Käufer. Finanziert durch eine Kickstarter-Kampagne und der Early-Access-Option bei Steam steht derzeit der sogenannte Prototyp von Castle Story bereit.
Das Spielprinzip von Castle Story ist schnell erklärt. Mit Hilfe sogenannter Bricktrons, kleinen gelben Männchen, die an Lemminge, Lego-Figuren oder auch Ü-Eier erinnern, muss der Spieler zunächst Materialien in Form von Holz, Stein und Kristallen sammeln. Anschließend kann mit Hilfe einer Blaupause Stein für Stein und Element für Element eine Burg erbaut werden, die es gegen Angriffswellen zu verteidigen gilt. Dabei wird natürlich jede Angriffswelle gefährlicher. Durch das Sammeln von Kristallen können zudem neue Bricktrons erschaffen werden, wobei man die Wahl hat sein Team durch neue Arbeiter, Schwertkämpfer oder Bogenschützen zu verstärken. Je mehr Arbeiter man hat, desto schneller erhält man neue Baumaterialien und Kristalle, auf der anderen Seite muss man die Balance zur Armee halten da einen die Gegner sonst allzu schnell überrennen. Als Welt dient dabei eine fliegende Insel, die durch ihre natürlichen Grenzen das Spielfeld limitiert. Eine sich stetig vergrößernde Welt wie in Minecraft gib es in Castle Story also nicht.
Der Einstieg in das Spiel fällt kompliziert aus, was vor allem daran liegt, dass die Entwickler bisher kein Tutoriell zur Verfügung stellen und die Steuerung für Minecraft-Fans alles andere als intuitiv erlernbar ist. Wer keine Lust hat, sich zahlreiche Lets-Play-Videos anzusehen, muss damit rechnen, dass eine Weile vergeht, ehe man die ersten Bauvorhaben gezielt umsetzen kann. Dazu kommt die derzeit katastrophale Performance des Games. Trotz einer Größe von gerade einmal rund 330 Megabyte und einer Grafik die zwar niedlich aber nicht highend ist, ruckelte das Spiel bei uns auf einem Core i5 2500k samt GeForce GTX 560 Ti. Das ist zwar kein Highend-Rechner, für ein eher schlicht gehaltenes Spiel wie Castle Story sollte das System aber mehr als ausreichend sein. Auch die KI der Bricktrons ist alles andere als ausgereift. Alle Bricktrons versuchen den kürzesten Weg zu wählen und stehen sich dabei regelmäßig gegenseitig im Weg. Versammeln sich zu viele Bricktrons auf dem Schirm merkt man außerdem deutlich, wie die Wegfindung sich zunehmend verzögert.
Hat man die ersten Einstiegshürden aber erst einmal überwunden kann man Castle Story ein gewisses Suchtpotential nicht abstreiten. Die ersten Bauübungen finden in der Regel im Sandbox-Modus statt, wo es keinen Timer und keine Gegner gibt, so dass man seiner Fantasie freien Lauf lassen und völlig ungehindert mächtige Burgen erschaffen kann. Wird einem der Sandbox-Modus zu langweilig, geht es in den Survival-Modus, in dem alle zehn Minuten Gegner auftauchen und versuchen den zentralen Kristall zu zerstören. Ziel ist es also seine Bricktrons und den Kristall vor den Angriffswellen zu schützen. Wie die Burg dabei aussieht und welche Verteidigungsstrategien man wählt, wird gänzlich dem Spieler überlassen.
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