Test: Sim City - Von Dörfern und Städtchen
Kleine Karten und Spezialisierungen
Wer die SimCity-Vorgänger gespielt hat, wird schnell merken, dass EAs neues SimCity eine Fülle an Unterschieden zu den Vorgängern aufweist. Direkt ins Auge springen dabei die deutlich kleineren Karten, die auf den ersten Blick lediglich für ein Dorf oder ein Städtchen reichen, nicht aber für eine Millionen-Metropole. Baut man die Karte zügig aus, so hat man bereits nach wenigen Stunden alles zugebaut. Als Folge beschäftigt man sich beim neuen SimCity auch weniger mit der Stadtplanung, als mit der Stadtverwaltung und der Stadtumgestaltung.
Dieser Effekt wird noch verstärkt durch die neu hinzugekommenen Spezialisierungen. So kann sich eine Stadt etwa auf Tourismus, verschiedenen Industrien, Bildung oder Glücksspiel spezialisieren und die entsprechenden Technologiebäume durch erreichen vorgegebener Ziel erweitern. Möchte man sich etwa auf die Produktion von Fernsehern spezialisieren, benötigt es zunächst einmal eine leistungsstarke Prozessorenfabrik, was wiederum Plastik und Legierungen benötigt. Diese kann man entweder aus Öl und Erz herstellen oder auf dem Weltmarkt einkaufen.
Ein wenig hat sich SimCity somit in Richtung der typisch deutschen Aufbausimulation im Stile von Anno entwickelt, allerdings fallen die Produktionsketten im Vergleich deutlich weniger Komplex aus.
Glassbox-Engine - Der Name ist Programm
Ein weiterer Unterschied zu den Vorgängern ist Berechnung von Verbräuchen, also etwa dem Stromverbrauch, dem Wasserverbauch und der Menge des Abwassers. Waren hier zuvor quasi tabellarische Modelle im Einsatz, die den Verbrauch der einzelnen Gebäude aufsummierten und der produzierten Menge entgegenstellten, werden die Abläufe in der Glassbox-Engine dynamisch berechnet. In der Praxis sieht das dann so aus, dass ein Kraftwerk in regelmäßigen Abständen einen Stromimpuls verschickt, der je nach Haus kleine oder große Speicher auffüllt. Mit der Zeit wird der gespeicherte Strom verbraucht bis ein neuer Stromimpuls den Speichert auffüllt. Geht der Verbruach schneller voran, als ein neuer Impuls den Speicher aufladen kann, herrscht ein Mangel. Das gleiche Prinzip gilt auch für Wasser, Abwasser und Co. Da das Ganze auch grafisch dargestellt wird, kann der Nutzer wie in einem Glashaus nachverfolgen, wie die Versorgungslage der Stadt ist, was dazu führt, dass sich SimCity äußerst lebendig anfühlt. Der Name der Engine ist also nicht zufällig gewählt.
Überhauet Lebendigkeit. Das neue SimCity fühlt sich lebendiger an, als alle bisher dagewesenen Stadtsimulationen. Uns hat es dabei auch sehr gut gefallen, dass sich Maxis selbst nicht zu ernst nimmt. So ermöglicht etwa die 'Helden und Schurken'-Erweiterung das Aussenden von Maxis-Man, dem Superhelden aus SimCity. Auf der anderen Seite kann man den Vu-Turm bauen, mittels dessen man Verbrecher auf die Stadt loslassen kann.