AMD Ryzen 3 1300X und 1200 vs Core i3 7350K im Test
Ryzen 3 - Mit vier Kernen gegen Intels Core i3
Mit dem AMD Ryzen 3 1300X und dem Ryzen 3 1200 komplettiert AMD vorerst
das Line-Up der AM4-Prozessoren der Zen-Generation. Die Ryzen-3-CPUs sind
die günstigsten Prozessoren für AM4 und sollen sich dennoch für normale
Desktopanwendungen und auch zum Spielen der
meisten aktuellen Games eignen. Die beiden neuvorgestellten Modelle verfügen
beide über je vier Zen-Kerne, welche allerdings nicht, wie bei den
Quad-Core-Modellen der Ryzen-5-Serie, mit SMT-Technologie ausgestattet
sind und deswegen pro Kern auch nur einen Thread bearbeiten können.
Die neuen Ryzen 3 CPUs sind als Konkurrenzmodelle zu den Intel Core i3
CPUs gedacht, die zwar nur mit zwei Kernen ausgestatte sind, dafür aber mit
Hyperthreading 4 Threads abarbeiten können. Die Kontrahenten sind also in
der Anzahl gleichzeitig zu verarbeitender Thread gleich.

Der Ryzen 3 1300X und der Ryzen 3 1200 ähneln sich sehr stark. Nur
anhand der verschiedenen Taktgeschwindigkeiten, sowie dem Preis lassen sich
überhaupt Änderungen ausmachen. Beide AM4-CPUs besitzen eine maximale
Verlustleistung von 65 Watt TDP, acht Megabyte Level-3-Cache und 512
Kilobyte Level-2-Cache pro Kern. Ebenfalls beide Prozessoren setzen auf zwei
CCX-Module (Core Complex) für die Bereitstellung von insgesamt vier
Zen-Kernen.
Der kleinste Ryzen in Form des Ryzen 3 1200 taktet mit 3,1 GHz. Einen
Boost für alle Kerne besitzt die CPU nicht, obwohl AMD den "All-Core Boost"
mit 3,1 GHz angibt. Kommen nur zwei Kerne zum Einsatz, kann der Prozessor
mit 3,4 GHz zu Werke gehen, wenn nur ein Kern verwendet wird und die
XFR-Technologie greift, kann der Ryzen 3 1200 mit bis zu 3,45 GHz takten,
solang die CPU gut genug gekühlt wird. Der XFR-Takt greift nur, wenn die
Temperatur der CPU unter 60 Grad Celsius gehalten werden kann.

Die Taktraten des Ryzen 3 1300X fallen, wie für die Prozessoren mit
"X"-Suffix üblich, etwas höher aus. Der CPU taktet bereits standardmäßig mit
3,4 GHz und besitzt einen Turbo für alle Kerne von 3,6 GHz. Kommen nur zwei
Kerne zum Einsatz kann der Prozessor einen Takt von bis zu 3,7 GHz anlegen.
Der XFR-Takt für den Ryzen 3 1300 wird mit 3,9 GHz von AMD angegeben.
Preislich sind die neuen CPUs sehr attraktiv, denn der Ryzen 3 1300X:
besitzt eine UVP von nur 135 Euro, der Ryzen 3 1200 liegt noch einmal 20
Euro niedriger bei 115 Euro. Zum Vergleich, der aktuell schnellste i3 von
Intel, der Core i3 7350K liegt bei etwa 150 Euro und ist damit 15 Euro
teurer als der Ryzen 3 1300X.

Dabei muss man noch bedenken, dass die beiden AMD CPUs inklusive Kühler
ausgeliefert werden. Intel hat bei den neuen Boxed-Versionen seiner CPUs die
Kühler entfernt. Es kommen also noch einmal zusätzliche Kosten für den
Kühler bei Intel oben drauf.
Wie alle Prozessoren der Ryzen-Serie lassen sich auch die Ryzen-3-CPUs
mit einem Mainboard mit B350- oder X370-Chipsatz sehr einfach übertakten.
AMD spendiert allen Ryzen-CPUs einen offenen Multiplikator, womit sich die
CPUs auf für Leihen um meist 300 bis 600 MHz übertakten lassen, die
entsprechende Kühlung vorausgesetzt.

Die Ryzen-3-CPUs setzen wie bereits erwähnt auf die
"Zen"-Mikroarchitektur von AMD. Bei der neuesten Mikroarchitektur hat AMD
den Schwerpunkt auf vier Punkte gelegt.
- Verbesserte Single-Performance-Leistung durch Parallelität auf
Instruktionsebene (ILP, Instruction-Level Parallelism)
- Gleichzeitiges Multi-Threading mit verbesserten Cache- und Prefetch-Methoden
(SMT, Simultaneous Multi-Threading)
- Erhöhte Effizienz mit Low-Power-Modi für eine hohe und intelligente
Performance pro Watt
- Erhöhte Skalierbarkeit mit dem modularen Kernkomplex (CCX, Core
Complex)
Testsystem
Für unseren Vergleich der Ryzen 3 Serie zum Intel Core i3 können wir
aktuell nur eine Intel CPU heranziehen, den Core i3 7350K, den wir
freundlicherweise von
Caseking erhalten haben. Intel stellt Redaktionen prinzipiell keine der
kleinen i3 CPUs für Testberichte zur Verfügung und bietet nur die
Top-Modelle als kurzfristige Leihstellung an. Das erschwert Redakteuren
natürlich den Vergleich zu neuen CPUs und insbesondere auch zu
alten Modellen.

Als Mainboard für unseren Test benutzen wir das Gigabyte X370 Gaming 5
(Ryzen 5 und 7 ) und Gigabyte B350 Gaming 3 (Ryzen 3) die beide mit dem neusten AGESA 1.0.0.6
Update ausgestattet sind. Als Speicher wird sowohl bei AMD als auch Intel
2x8 GB 3200 MHz CL 16 Speicher von G.Skill benutzt. Auf dem AMD System
nutzen wir den extra für AMD optimierten G.Skill Flare X 3200 Speicher.

Genutze Hardware in diesem Vergleich
- Gigabyte X370 Gaming 5 / Gigabyte B350 Gaming 3
- AMD Ryzen 7 1800X, 1700X,
- AMD Ryzen 5 1500X, 1600X,
- AMD Ryzen 3 1300X, 1200
- ASrock Fatal1ty Z270 Professional Gaming i7
- Intel Core i3 7350K
- Intel Core i5 7600K
- Intel Core i7 7700K
- G.Skill Flare X DDR4 3.200 MHz, G.Skill Trident Z 3200
- Nvidia GeForce GTX 1080 Referenzdesign
- Seasonic Prime Titanium 650
- Seagate SSHD 4TB
- Intel 600p 512 GB SSD