MSI X99A Godlike Gaming Carbon (2/7)
Layout und Boardtechnik
Das X99A Godlike Gaming Carbon erhält durch die Verwendung des Kohlefaser
verstärktem Polymers für den PCB eine extrem dunkle Farbgebung. Das komplette Design des
Mainboards wurde auf das PCB abgestimmt wodurch sich insgesamt kaum Farbmischungen ergeben. Das ganze Board ist einfach pechschwarz.
Anstatt günstige Plastikabdeckungen - die derzeit fast überall eingesetzt werden - zu nutzen, verwendet MSI für das
I/O-Panel oder die Audiolösung bei dem High-End-Mainboard auf
gebürstetes Aluminium. Ein Feature was aktuell leider nur von absoluten High-End-Mainboards geboten wird. MSI erweitert die hochwertige
Abdeckung sogar zwischen die PCI-Express-Ports bis hin zu dem X99-Chipsatzkühler. Besonders anzumerken ist dabei, dass alle diese Teile
Verbunden sind. Das Heißt der Chipsazkühler ist mit der Blende des I/O-Shield verbunden und dieses mit den Verstrebungen zwischen den
PCI-Slots und diese wieder rum mit dem Kühler des Chipsatz. So erreicht MSI natürlich eine optimale Wärmeverteilung auf dem Mainboard.

Für die Spannungsversorgung setzt MSI auf ein 12-Phasen-Design. Alle
digitalen Spannungswandler sind dabei oberhalb des Sockels positioniert um
den RAM-Bänken nicht in die Quere zu kommen. Der Kühler für die
Spannungsversorgung ist via Heatpipe mit dem Kühler am I/O-Panel verbunden um so die Fläche zu vergrößern. Ein löbliches Konzept, da so
die Hitzentwicklung etwas über das Mainboard verteilt werden kann.

Die Kühlkörper um den Sockel herum tragen dieses mal keinen Schriftzug, sind
aber, wie auch die restlichen Komponenten mit einer Folie in Carbon-Optik überzogen. Insgesamt fällt der Kühlkörper für die
Spannungsversorgung nicht sonderlich groß aus. Durch die hohe Qualität und Effizienz der Wandler hält sich die Wärmeentwicklung aber in
Grenzen.

Mit acht DDR4-RAM-Bänken bietet das Mainboard Unterstützung von bis zu
128 Gigabyte RAM im Quad-Channel-Modus. Offiziell unterstützt die
X99-Plattform nur Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von bis zu 2.133
MHz. MSI ermöglicht auf dem X99A Godlike Gaming Carbon allerdings auch die
Verwendung von Overclocking-RAM mit bis zu 3.333 MHz. Das Mainboard
unterstützt das Laden von XMP-Profilen, so dass die Übertaktung des
Arbeitsspeichers keinerlei Probleme bereits sollte. Wie üblich sollte beim
Kauf des Mainboards inklusive RAM auf Unterstützung des Arbeitsspeichers
geachtet werden.

Neben der Heatpipe für den Kühler der Spannungsversorgung verbaut MSI
einen 8-Pin- und einen 4-Pin-EPS-Polstecker für die zusätzliche
Stromversorgung der CPU. Für den reibungslosen Betrieb des Mainboards ist
lediglich die Nutzung des 8-Pin-EPS-Steckers notwendig. Das Mainboard
kann also auch mit Netzteilen betrieben werden, die nur einen EPS Stecker besitzen. Sollte Will man das
komplette Overclocking-Potenzial des X99A Godlike Gaming Carbon ausnutzen, sollte man aber ein entsprechendes Netzteil mit zusätzlichem
EPS-Stecker verwenden.

Der Chipsatz-Kühler wird von dem MSI-Drachen sowie dem Hersteller-Logo
verziert. Wie auch der Godlike-Schriftzug über dem I/O-Panel sind die Elemente hier in Silber gehalten, welches sich deutlich von dem
dunklen PCB in Carbon-Optik abhebt.
Auch der Chipsatz-Kühler ist noch einmal mit einer Heatipipe mit
dem darüber liegenden Kühler verbunden. Insgesamt ist die Kühlfläche dabei
groß genug, sodass selbst bei voller Auslastung der verbaute X99-Chipsatz
relativ kühl gehalten werden kann. Die Kühler wurden auf einem offenen Messaufbau kaum über 40 Grad warm.

Das X99A Godlike Gaming Carbon besitzt insgesamt fünf
PCI-Express-x16-Slots. Alle Slots sind mit einem Steel-Armor, die auch die
RAM-Slots verstärkt, versehen. MSI verspricht mit der Verstärkung, dass auch
schwere High-End-Grafikkarten keinerlei Probleme beim Einbau und längeren
Verwendung machen. Ein großer Vorteil der Slots ist allerdings auch, dass das Ausleihern der Steckplätze bei häufigem Wechsel der
Grafikkarte vermindert wird. Wer also ständig wie wir Hardware-Tester Grafikkarten wechselt, hat hier einen echten Vorteil.

Die Aufteilung der PCIe-x16-Lanes ist so gewählt, dass auch die
Verwendung von vier Grafikkarten keinerlei Probleme darstellt. Je nach
verwendetem Prozessor werden die PCI-Express-Lanes unterschiedlich
aufgeteilt um die bestmöglichste Anbindung zu realisieren.
Steht nur ein
Prozessor mit 28 PCIe-3.0-Lanes zur Verfügung wie der Core i7-5820K
unterstützt das Mainboard nur maximal vier AMD-Grafikkarten im CrossFire-Modus und drei Nvidia-Grafikkarten im SLI-Verbund. Dies ist der
Voraussetzung von mindestens acht Lanes pro Grafikkarte bei Nvidia
geschuldet. Wenn ein Prozessor mit 40 PCIe-Lanes zum Einsatz kommt können
auch vier Nvidia-Grafikkarten im SLI-modus betrieben werden.
Die komplette Aufteilung der Lanes kann einer Liste aus dem Handbuch
entnommen werden. Sehr praktisch ist allerdings, das MSI die Belegung auf der Unterseite des PCBs noch einmal abdruckt.

Das MSI X99A Godlike Gaming Carbon bietet zwischen dem letzten und verletzen PCI-e Slot hinaus noch einen
M.2-Anschluss mit 32-GB/s-Anbindung. Normalerweise würde man fast erwarten, das zwischen dem ersten und zweiten PCI-e Slot auch platz
für einen weiteren M.2-Anschluss wäre, aber unter der Abdeckung hat MSI ein kleine Steckkarte verbaut, das Killer Wireless 1535
Bluetooth-Modul enthält.

An der unteren Seite des Mainboards finde sich die bekannten
OnBoard-Pin-Anschlüsse wie USB-, COM- und TPM-Header. Ebenso befindet sich
noch eine Digit-Debug-LED für den Post-BIOS-Code auf dem PCB.

Mit dem Audio-Switch auf dem Board kann zwischen dem Front-Panel-Audio und dem 6.3 mm Klinkenstecker an der ATX-Blende umgeschaltet
werden. Beide Anschlüsse können daher auch nicht simultan eingesetzt werden.

Der Slow-Mode Switch des X99 Gaming Carbon dient dazu das System bei geringem Takt hochzufahren, so dass es nicht beim des Boot-Vorgangs
crasht. Der Schalter ist prinzipiell nur für die Jagd nach besonders hohen Taktraten für kurze Screenshots nützlich.

Unterhalb des Chipset-Kühlers ist auch der Mulit-BIOS-Switch des Boards zu finden mit dem man zwischen zwei BIOS-Versionen auf dem Board
umschalten kann.