MSI Z270 Gaming Pro Carbon mit Kaby Lake i5 7600K/i7 7700k im Test (4/7)
Overclocking mit neuen MTI!-Speicherprofilen
Das Overclocking der Kaby-Lake-CPUs von Intel geht nach dem gleichen Schema wie bereits bei den Skylake-Modellen. Die Mainboards mit
einem Z270-Chipsatz können CPUs mit K-Suffix über den Multiplikator übertakten. Das Anheben des Bus-Taktes ist nicht nötig.
Das Besondere bei dem MSI Z270 Gaming Pro Carbon ist dabei die ´besonders einfach Übertaktung via Game-Boost. Mit nur einem Klick übertaktet
das Mainboard den verbauten Prozessor und dem RAM nach einem von MSI hinterlegten Profil. Dabei stehen gleich acht verschiedene
Overclocking-Stufen zur Verfügung.
Die ersten beiden Stufen bieten ein moderates Overclocking bis zu 16 Prozent über den Standard-Takt. Die weiteren Übertaktungs-Stufen
sollten nur mit sehr guter Kühlung angelegt werden und bieten eine maximale Übertaktung von bis zu 64 Prozent des Ausgangtaktes der CPU.
In unserem kurzen Overclocking-Test konnten wir den Core i7-7700K auf bis zu 4,8 GHz übertakten. Da uns derzeit nur eine einzige
7700K CPU zur Verfügung steht, haben wir den Takt des Prozessors nicht weiter ausgereizt, das Mainboard zeigte keinerlei Probleme bei dem angelegten Takt.
Die einfache Übertaktung der Arbeitsspeicher kann bei dem Z270-Mainboards von MSI über die hinterlegten XMP-Profile vollzogen
werden. MSI bietet mit Memory-Try-It! (kurz MTI!) allerdings eine komplett neue Alternative zu den in den XMP-Profilen gespeicherten Werten an.
Für die Erstellung der MTI!-Profile arbeitet MSI eng mit den Speicherherstellern zusammen. Anstatt die Module nach ihrem XMP zu
konfigurieren, arbeitet MIT! mit einer in den Modulen gespeicherten ID. Dabei werden die verbauten Chips auf den RAM-Modulen automatisch
erkannt, wenn das Modul bereits in einer Datenbank hinterlegt ist. Sollte es nicht hinterlegt sein, muss der Anwender die IC-Settings selbst ausgewählt
werden. Da MSI mit alle größeren RAM-Herstellern zusammenarbeitet dürften alle kommenden DDR4-Module mit einer entsprechenden ID
versehen sein und so das automatisch übertakten der RAMs bis zum Maximum zum Kinderspiel machen.
Die von uns verwendeten G.SKILL-Speicher mit 4x8 GB sind mit ICs von Samsung versehen. Dank MTI! kann die Speicher-Einstellung für
die Chips einfach geladen und ausprobiert werden. Das von uns verwendete Speicher-Kit bietet ein XMP-Profil mit 3.200 MHz. Dank der
MTI!-Funktion lies er sich ohne längere herumprobieren aber auch mit einem Takt von 3.600 MHz betreiben. Die entsprechenden Timings und
die nötige Spannung werden automatisch angelegt. Eine solch einfach und auch noch funktionierende Übertaktung des Arbeitsspeichers
bietet sonst kein Mainboardhersteller.
UEFI/BIOS - Jetzt mit Suchfunktion und mehr
Das UEFI des MSI Z270 Gaming Pro Carbon ähnelt stark der BIOS-Variante, die schon bei den Z170-Mainboards verwendet wurde. MSI
unterteilt das BIOS in eine sehr abgespeckte Version mit nur wenigen Funktionen und einer erweiterten Variante mit allen
Overclocking-Einstellungen. Vor allem PC-Laien dürften mit der abgespeckten Variante besser zurecht kommen.
Insgesamt wirkt das UEFI sehr aufgeräumt und bietet sechs Hauptkategorien, die sich in weitere Unterkategorien aufteilen. Wer bereits
einmal ein neueres Mainboard von MSI genutzt hat, wird sich dank der tollen Übersichtlichkeit direkt zurechtfinden.
Eines der in ganz neuen UEFI/BIOS-Features die MSI neu bei den Mainboards bietet ist eine Suchfunktion direkt im UEFI. Mit einem einfachen Klick auf die Lupe am oberen rechten Bildschirmrand
kann gezielt nach Funktionen gesucht werden.
Dabei muss nicht einmal die genaue Bezeichnung bekannt sein. So werden beim Suchbegriff
VCORE gleich alle Einträge mit VCORE im Namen aufgelistet und können direkt verändert werden. Eine Funktion, die das durchforsten von
Unterkategorien fast unnötig macht, einfach Klasse!
Leider lies sich die Beleuchtung des Mainboards nicht über das UEFI konfigurieren. Das dies allerdings bei dem Vorgänger möglich war,
gehen wir davon aus, dass diese Funktion auch noch für das MSI Z270 Gaming Pro Carbon nachgereicht wird. Das uns zur Verfügung gestellt
BIOS hatte offiziell auch noch einen BETA-Status.
Die Einstellung der Lüftergeschwindigkeit lässt sich direkt im UEFI für 4-Pin-PWM-Modelle sehr genau regeln. Dabei bietet die
Lüftersteuerung auch einen Delay an, damit Lüfter nicht bei jeder kleinsten Temperaturveränderung ihre Einstellungen ändern.
Besonders interessant ist, das das neue BIOS nun einen Delay-Modus für die Lüftersteuerung besitzt. Dort kann der Lüfter so
eingestellt werden, dass er bei kurten Temperaturschwankungen träge reagiert und so ein schnelles Hochdrehen des Lüfters ausbleibt.
Zudem können die Lüfteranschlüsse beim Board im BIOS zwischen PWM und DC Mode umgeschaltet werden.