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GeForce 7 IGP
 Recycelte Performance
Während früher das Rad immer wieder neu erfunden wurde, begnügt man sich heutzutage damit,
bestehende Produkte zu optimieren. Großartige Veränderungen zwischen den GeForce 6 IGPs und den GeForce 7 IGPs muss man daher
mit der Lupe suchen. Schließlich handelt es sich bei beiden Ausführungen um einen Shader Modell 3.0 IGP basierend auf zwei
Pipelines, die mit 425MHz sogar gleich hoch getaktet wurden. Einzige Ausnahme ist wohl der GeForce 6150, der eine Zeitlang
wohl auch mit 475 MHz betrieben wurde.
Dies alles gilt aber nur für AMD-Systeme, wo NVIDIA praktisch keine Konkurrenz besitzt. Im
Intel-Lager sieht es da schon etwas anders aus. Hier hat sich NVIDIA erst kürzlich eingebracht und musste dafür auch - um
gegen Intels IGPs konkurrenzfähig bleiben zu können - den Arbeitstakt seiner GeForce 7 IGPs gehörig steigern. Es gibt insgesamt
drei Ausführungen, die GeForce 7050, die GeForce 7100 und die GeForce 7150. Die GeForce 7050 ist schon von den AMD-Systemen bekannt,
arbeitet dort allerdings nur mit 425MHz, während die 7050 Ausführung für Intel-Systeme auf 500MHz getaktet ist. Einen Preis-
Leistungs-Kompromiss stellt die GeForce 7100 dar, die mit 600MHz noch ein Stück besser getaktet ist. Und schließlich wäre da
noch die GeForce 7150, die als Flaggschiff mit 630MHz Arbeitstakt nur unmerklich leistungsfähiger sein dürfte. Diese ist
gelegentlich auch mit aktivem Kühler gesichtet worden, weshalb man sich zurecht fragen darf, ob die geringe Mehrleistung im
Verhältnis zur GeForce 7100 diesen Aufwand rechtfertigt.
Weitere Unterschiede zwischen den einzelnen IGPs finden sich noch beim unterstützten
Arbeitsspeicher. So kann die GeForce 7050 nur maximal 667MHz Speicher bereitstellen, während die GeForce 7100 und 7150 auch
mit 800MHz zurecht kommen. Auch einen HDMI-Ausgang gibt es erst ab der GeForce 7100. Bei der GeForce 7050 gibt es übrigens
auch zwei Abwandlungen, die einmal mit einer nForce 610 und einmal mit einer nForce 630 geliefert wird. Der Unterschied besteht
darin, dass die nForce 630 auch DVI (mit HDCP) bereitstellen kann, während die nForce 610 darauf verzichten muss. Aber nicht
nur darauf. Auch der onBoard LAN gestattet nur maximal 100MBit/s, Raid5 ist gestrichen und der PCI-Express-Slot bietet nur
8 Lanes.
Alle hier genannten GeForce 7 IGPs haben einen gewichtigen Vor- und Nachteil. Als Vorteil
kann man die Tatsache verbuchen, dass der GeForce 7 Anti-Aliasing unterstützt. Eine Funktion die den anderen IGPs für Intel-
Systeme fremd zu sein scheint. Die VIA-IGPs sind dafür wohl zu leistungsarm und die Intel-IGPs scheinen davon noch nie etwas
gehört zu haben. Natürlich steht ein leistungszerrendes Feature wie Anti-Aliasing nicht unbedingt ganz oben auf der Feature-Wunschliste
eines IGPs, doch da die Leistung mittlerweile ausreicht, um auch zahlreiche ältere 3D-Spiele mit bemerkenswert hohen Frameraten
umzusetzten, dürfte es für viele Anwender von Interesse sein, das Mehr an Leistung in die Darstellungs-Qualität zu stecken,
statt sie in unnötigen Frames verpuffen zu lassen.
Nicht zu vergessen bleibt der gemeinsame Nachteil, den ebenfalls alle GeForce 7 IGPs
besitzen. Hier haben wir nämlich festgestellt, dass obwohl einige Shops und Preisvergleiche diese Mainboards als Dual-Channel
Mainboards aufführen, kein Einziges von Ihnen diese Fähigkeit besitzt. Zumindest ist uns noch keines untergekommen. Selbst
das leistungsstärkste Modell, die GeForce 7150 muss tatsächlich noch mit Single-Channel hantieren. Doch was sich im ersten Moment
wie ein Beinbruch anhört, scheint in der Praxis garnicht so schlimme Folgen zu haben. Denn ganz offensichtlich spielen die
GeForce 7 IGPs (wie man an unseren Benchmarks sehen kann) ganz vorne mit dabei. Fragt sich nur, wie gut sie gewesen wären,
wenn man ihnen das Dual-Channel-Feature gelassen hätte.
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