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NVIDIAs IGP-Geschichte
 Vom Tellerwäscher zum Millionär
NVIDIAs Lebenslauf ist eine Erfolgsgeschichte, wie sie im Buche steht. Zu Beginn des
3D-Grafik-Hypes war NVIDIA noch nicht einmal eine kleine Nummer. Erst als mit den Grafik-APIs auch kleinere Hersteller eine
Chance bekamen und ihre Lösungen hoffnungsvoll ins Rennen schicken konnten, beteiligte sich auch NVIDIA mit der Riva128 im
D3D-Segment. Zu Anfang reichte die Leistung nicht aus, um Konkurrenzfähig zu sein. Tatsächlich wurde NVIDIAs Grafikchip daher
nur als preiswerte 2D-Lösung favorisiert, die erst mit einer fremden 3D-Beschleuniger-Karte ein System spieletauglich machen
konnte. Mit der verbesserten Riva-TNT und Riva-TNT2 schaffte man es schließlich mit der Konkurrenz gleich zu ziehen. Doch
erst die GeForce mit ihrer T&L-Einheit brachte die große Wende und stürzte den damaligen Favoriten (3DFX) vom Thron.
Über die Jahre hat sich NVIDIA - trotz kleinerer Probleme - gut behaupten können und seine
Position weiter gefestigt. Dazu gehörte es auch, den Mainboard-Markt mit eigenen Chipsätzen und IGPs zu versorgen. In dieses
Segment ist man tatsächlich sehr spät eingestiegen und auch mit einer viel zu starken Grafik-Lösung. Hier hatte NVIDIA mit der
GeForce2 MX eine - für damalige Verhältnisse - Midrange-Lösung auf ein Mainboard geschnallt. Man hat jedoch rechtzeitig
erkannt, dass dies zu einem Konkurrenz-Kampf mit dem damals noch übermächtigen Intel-Konzern führen würde. Der sich seine
Chipsatz-Sparte nicht streitig machen lassen wollte und nachziehen würde. Was wiederum NVIDIA im Low-Budget-Grafiksegment eine
Menge Verluste bescherrt hätte. Und so ruderte man wieder zurück und präsentierte über die Jahre nur IGPs die kaum
leistungsstärker waren, als der damalige GeForce2 MX.
In der Tat gab es bisher nur zwei grundlegende IGP-Designs von NVIDIA. Die GeForce2 MX
(nForce IGP), die in der GeForce4 MX (nForce2 IGP) nur geringfügig verbessert wurde. Und dann noch die GeForce 6 IGPs,
die als GeForce 7 weder mehr Pipelines, noch einen höheren Arbeitstakt spendiert bekamen. Dies war auch garnicht nötig,
denn all diese IGPs waren nur für AMD-Systeme bestimmt, bei denen die NVIDIA IGPs auch außer Konkurrenz standen. Erst mit dem
Einstieg zu den Intel-Systemen musste NVIDIA erstmals wieder Gas geben und den seine GeForce 7 Modelle dafür auch
gehörig übertakten, damit sich diese auch gegen die Intel-eigenen IGPs behaupten konnten. Darüberhinaus macht Intel nun mächtig
Druck im onBoard-Grafik Sektor, so dass es NVIDIA nicht erspart bleibt, auch in Zukunft auf dem Gas-Pedal zu bleiben.
Ein wichtiger Aspekt für IGPs ist die Video-Beschleunigung, mit der NVIDIA dem Intel-
Konzern das Wasser abgraben möchte. Denn für HD-Video sind nach wie vor leistungsstarke Prozessoren notwendig. Selbst mit
Video-Beschleuniger kommen die Prozessoren ins Schwitzen. Das möchte NVIDIA mit dem kommenden GeForce 8200 IGP
grundlegend ändern. Er soll der erste Video-Beschleuniger im PC-Markt sein, der HD-Videos komplett über die Hardware
decodiert. Zumindest wenn man den Vorab-Ankündigungen glauben darf, die von den Mainboard-Herstellern kommen. Bedauerlicherweise
wird der GeForce 8200 IGP Anfangs nur für AMD-Systeme erhältlich werden. Wann und ob er auch für Intel-Systeme kommen wird,
ist noch nicht bekannt.
Zwei wichtige Funktion für die Zukunft sind NVIDIAs HybridPower und GeForce Boost. Das
HybridPower ist im Grunde ein Stromsparkonzept, wo ein Duales System aus onBoard-Grafik und Grafikkarte sich bei der
Darstellung abwechseln. Während die leistungsstärkere Grafikkarte bei 3D-Aufgaben die Arbeit übernimmt, ist bei 2D-Aufgaben der
stromsparendere IGP am Zuge. Das GeForce Boost dagegen ist ein Gemeinschaft-Betrieb, bei denen Grafikarte und IGP ihre
Rechenleistung in einen Topf werfen, um bei 3D-Berechnungen noch höhere Leistungen zu erreichen. Diese Lösung ist - im Anbetracht
schwacher IGPs - wohl nur bei gleichzeitig schwachen Grafikkarten sinnvoll. Leistungsstarke Grafikkarten könnten bei diesem
dualen Betrieb ausgebremst werden. Doch das bleibt abzuwarten, bis entsprechende Reviews veröffentlicht wurden.
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