be quiet! Straight Power 11 im Test - Jetzt noch effizienter und noch leiser?
Neue Generation - Leiser, effizienter, besser?
Seit 2007 ist be quiet! bereits ungeschlagener deutscher Marktführer für PC-Netzteile und scheint diesen Status auch trotz immer stärkerer Konkurrenz nicht hergeben zu wollen. Zu einem großen Teil trägt das Modell Straight Power von be quiet! zum Erfolg bei, denn diese gehört zu den meistverkauften und beliebtesten Produkten der Marke. Das Straight Power gilt auch als eines der leisesten Netzteile auf dem Markt und ist vermutlich deshalb auch so beliebt unter Silent-Freaks.
Über die Jahre hin hat be quiet! das Straight Power immer wieder überarbeitet und neben dem Pure Power damit zu einem Platzhirsch unter den Netzteilen gemacht. In den Charts von Preisvergleichen und auch Testberichten ist insbesondere das Straight Power 10 quasi schon fest in den Top 10 eingebucht. Insbesondere die kleinen Versionen mit 400 bis 550 Watt sind dabei echte Renner.
Das aktuelle Modell Straight Power 10 wird nun durch eine überarbeitete Version Straight Power 11 abgelöst, dass wieder einige interessante Neuerungen mit sich bringt. Insbesondere in den Bereichen Geräuschkulisse, Leistung und Kühlung hat be quiet! wieder Hand angelegt. Aber auch die Effizienz hat man sich noch einmal vorgenommen.
Insgesamt stellt be quiet! sechs neue Modelle des Straight Power 11 von 450 bis 1000 Watt vor. Dabei teilen sich die 450,550 und 650 Watt Modelle eine Plattform, und die 750,850 und 1000 Watt Modelle besitzen dazu leichte Anpassungen und ein etwas längeres Gehäuse. Damit steigt die maximale Leistung in der Serie, die bisher beim größten Modell 800 Watt betrug nun auf 1000 Watt.
Alle neuen Straight Power 11 Modelle sind jetzt vollmodular, das heißt auch die ATX und EPS Kabel sind separat abnehmbar. Ab 750 Watt besitzt das neue Straight Power 11 nun auch zwei 8-Pol-EPS Kabel.
Intern setzt das neue Modell auf der Gleichstromseite auf ein komplett kabelloses Design. Alle Verbindungen laufen über Platinen, was zum einen die Effizienz verbessert, aber auch den Luftstrom im Gehäuse optimiert. Zusätzlich wird auch die Signalübertragung verbessert wodurch gleichzeitig Störungen reduziert werden.
Die Effizienz des neuen Straight Power 11 bleibt zwar auf 80 Plus Gold-Level wie zuvor, jedoch soll die Effizienz insgesamt etwas besser ausfallen als beim Vorgänger. Das soll insbesondere auch die Standby-Effizienz, sowie die Werte für die ErP-Norm und die EU617/2013 Regulierung betreffen.
Bei der technischen Umsetzung kommt wieder die "Half Bridge + LLC + SR + DC-to-DC" Topologie zum Einsatz. Dabei werden im Vergleich zum Vorgänger zum Teil stärker dimensionierte Bauteile und ausschließlich japanische Kondensatoren verwendet. Die genutzten Komponenten sind zudem auf Frequenzfestigkeit untersucht und sollen somit elektronische hochfrequente Geräusche unterdrücken. Diese Geräusche können bei manchen Netzteilen sogar über den Geräuschen der Lüfter liegen.
In Sachen Laustärke lag bereits das Straight Power 10 auf einem Niveau, dass eigentlich keine Wünsche mehr offen ließ. Beim Straight Power 11 geht be quiet! aber nun noch einen Schritt weiter und präsentiert mit dem eingebauten Silent-Wings 3 Lüfter mit 6-Pol-Motor die niedrigste Lüfterdrehzahl am Markt und eine unerreichte Laufruhe. Wie weit be quiet! den Lüfter drosseln konnte werden wir natürlich in unserem Test genauer untersuchen.
Besonderen Wert legt be quiet! beim Straight Power auch wieder auf die Schutzschaltungen. Das heißt hier ein optimal abgesicherter Multi-Rail-Betrieb und zudem ein aufwendige OTP, die über eine speziellen IC auf einer separaten Platine gesteuert wird.
Alles in allem scheint das Straight Power 11 also wieder einmal ein weiterer Schritt nach vorn in der beliebten Netzteilserie zu sein. Was das Modell in der Praxis abliefert, das haben wir uns natürlich einmal genauer angeschaut.
Unser Test-Equipment
Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist. Gerade wo die Netzteile in den letzten Jahren immer enger zusammenrücken.
Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.
Neben der Chroma Teststation verfügen wir über weitere präzise Messinstrumente wie Keysight 34461a 6,5 Digit-Voltmeter, drei 4-Kanal-Oszilloskope mit 100 MHz, mit denen wir konstant alle Spannungen des Netzteils sowie die PG, PS_ON und AC-In Signale überwachen. Zu Kontrolle der Ripple-Noise-Werte besitzen wir zudem eine Low-Voltage-Differential-Probe, wie sie in den ATX-Spezifikationen vorgeschlagen wird.
Das gesamte Testequipment ist unser Eigentum und wurde von uns selbst angeschafft. Es wird nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt und wurde auch nicht von Netzteilherstellern gesponsert. Wir sind diesbezüglich also völlig unabhängig.
Wer unsere Tests regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir zudem auch noch Zugriff auf die Teststation von Cooler Master in direkter Nähe in Eindhoven haben und in Zweifelsfällen dort unsere Ergebnisse an einer zweiten Station aber in einem anderen Setup verifizieren können. Wir sind nun also nun in der mehr als "luxuriösen" Lage gleich zwei Chroma-Teststationen in direkter Reichweite zu haben um unserer Ergebnisse zu validieren.