be quiet! Dark Power Pro 10 550 Watt - Highend Modular Netzteil im Test (8/8)
Beurteilung
schwarz, stark und quasi unhörbar
Beim Straight Power E9 CM aus unserem letzen be quiet! Test, das mit
außerordentlich guten Effizienzwerten (80 Plus Gold) und einem top Preis
punkten konnte, hatten wir uns schon gefragt was man eigentlich nun mit dem
Dark Power Pro tun wird. Immerhin hat das neue Dark Power Pro 10 550 Watt,
dass wir hier getestet haben, auch "nur" eine 80 Plus Gold Zertifizierung.
Die Effizienzwerte der neuen Highend-Serie sind damit beim kleinen Highend-Modell
auf etwa dem gleichen Level, wie bei der Mittelklasse. Überhaupt ist die
Effizienz mittlerweile bei allen hochwertigen Netzteilen so gut, dass es schwer
wird die Netzteil-Serien nur über diesen einen Faktor zu differenzieren. Man muss
irgendwann erkennen, dass eine Effizienzsteigerung von 70 auf 90% in der
Vergangenheit einen
großen Unterschied gemacht hat, ob es nun aber von 91% auf 93% geht, spielt am Ende kaum
noch eine
Rolle außer auf dem Papier. Diese wenigen Prozent können sich aber drastisch
im Preis des Netzteils auswirken
Die Lösung, die be quiet! für das neue Dark Power Pro 10 gefunden hat, ist
recht einfach, war vermutlich aber gar nicht nicht so einfach umzusetzen.
Man hat das neue Luxus-Netzteil einfach so mit Features vollgestopft, dass
ein Straight Power neben dem Dark Power Pro wie ein Auto ohne
Sonderausstattung aussieht. Es ist zwar nicht schlecht und fährt auch
irgendwo genauso, aber irgendwie will man eben doch lieber die Luxus-Version
mit allen Extras.
Das neue Dark Power Pro 10 550 Watt ist wirklich so leise, dass man sein Ohr
an das Netzteil halten muss, um überhaupt irgendetwas zu hören. Und was man
dann hört sind zu nahezu 100% Luftzuggeräusche und ein minimales tiefes
Brummen des Lüftermotors, kein Tickern, kein Surren, nichts! Eingebaut in
einen PC ist das Netzteil bei geringer Last definitiv nicht zu hören und
auch unter hoher Last sehr leise! Von vielen semi-passiven Netzteilen kann
man das leider nicht sagen.
Die Verarbeitung des Netzteils ist hochwertig. Angefangen bei
den guten technischen Daten, hoher Effizienz und sauberer Spannung ist die
technische Seite gelungen. Aber auch an Dingen wie den schönen seitlichen Blechschildern mit Relieflogos,
dem schicken und zudem funktionellen Lüftungsgitter,
den geregelten Lüfteranschlüssen, der Gummierung um das ATX Kabel, einer
großen Auswahl an Modular-Kabeln mit guten Kabellängen, bis hin zu dem neuen
eingearbeiteten Anit-Vibrationsrahmen merkt man wie viel Liebe zum Detail im
Dark Power Pro steckt. Sogar das überhaupt nicht mehr
selbstverständliche deutsche Benutzerhandbuch mit allen relevanten
Informationen ist hier noch mit dabei!
Dieses Netzteil bietet einfach alles was geht im Überfluss. Das gilt dann
auch für die Reserven, die in dem kleinen Kraftpaket stecken. Unsere Version
des Dark Power Pro 10 550 Watt verkraftete auch kurzzeitig bis zu 1000 Watt,
wenn man den OCK Schalter nutzt und das Netzteil in den Single-Rail-Modus
schaltet.

Fazit
Hatten wir schon das Straight Power E9 hoch gelobt so bleibt dies beim Dark
Power Pro 10 nicht aus. Als reiner Stromlieferant für den normalen
Einsatz ist das Dark Power Pro nicht unbedingt besser als das Straight
Power. Die Modelle unterscheiden sich also weniger in Effizienz und
angegebenen Leistung
sondern mehr in der Ausstattung.
Hier bietet das Dark Power Pro einfach mehr und wird damit zum
Enthusiasten-Netzteil. Die Lüfteranschlüsse, die vielen und langen Kabel,
das schöne Design und der neue Vibrationsrahmen sind einfach nettes
Features. Gerade wenn man eine leistungsstarke Grafikkarte einsetzt und
eventuell ans Overclocking denkt, sind die Reserven des Netzteils bei
stabiler Spannung und der
"Overclocking-Mode" kein unwichtiger Faktor. Und die Reserven sind hier
exorbitant, was vermutlich auch die für ein 550 Watt Netzteil extrem vielen
PCIe-Anschlüsse erklärt.
Zu all den Hardware-Features bekommt man dann noch 5 Jahren Garantie und 1
Jahr 48 Stunden vor Ort austausch Service, falls das Gerät doch einmal den
Dienst quittiert.
Die unverbindliche Preisempfehlung startet bei 135 Euro für das 550 W-Modell
und reicht bis 279 Euro für 1200 Watt Leistung. Damit dürften die neuen Dark Power Pro 10 Modelle beim
Straßenpreis
auf etwa etwa dem gleichen Level wie die Vorgänger landen und sind damit
preislich gut positioniert.
Anders als beim Straight Power E9, das in der Mittelklasse konkurrenzlos
günstig ist, tummeln sich im Highend-Sektor allerdings viele Konkurrenten zu
ähnlichen Preisen.
Das Dark Power Pro 10 mit 550 Watt von bq quiet! bietet zu einem fairen
Preis eine wirklich reichhaltige Ausstattung mit super leisem Lüfter,
eingebauter Vibrationsdämmung, moderner und sehr variabler
Kablekonfiguration und dazu auch noch eine wirklich hervorragende Optik. Die
beliebtesten fünf Netzteile in unserem Preisvergleich stammen derzeit
von be quiet! es würde uns nicht wundern, wenn sich das neue Dark Power Pro
10 bald dazu gesellt.
Positiv
- nahezu unhörbarer Lüfter /
dazu noch Antivibrationsrahmen
- sehr hohe Effizienz
- sehr niedrige Standby 1,52
Watt und 0,09 Watt EUP
- 5 Jahre Herstellergarantie
- 48h Vor-Ort-Austausch-Service
in Deutschland.
- vier geregelte
Lüfteranschlüsse
- äußerst hohe Leistungsreserven
- exzellentes Design



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