Chieftec Chieftronic PowerPlay im Test
Das freundliche Netzteil aus der Nachbarschaft
Der Hersteller Chieftec ist bei uns nun in der Netzteilrubrik bereits mehrfach aufgetaucht und wir konnten schon eine ganze Reihe von Chieftec Netzteilen einem Test unterziehen. Extra für Gamer hat Chieftec vor kurzem eine neue Produktserie mit Namen Chieftronic aufgelegt unter der nun auch das erste Oberklasse-Netzteil der Marke erschienen ist. Ein Gehäuse, das ebenfalls unter dem Chieftronic-Brand erschienen ist, das Chieftronic G1, konnten wir uns auch schon ansehen.
Das neue Chieftronic PowerPlay ist als 80 Plus Gold und 80 Plus Platinum Modell verfügbar und soll sich durch Design und auch Leistung von den eher unauffälligen und für den normalen PC gedachten Chieftec-Netzteilen absetzen.
Beim ersten Blick auf das neue Netzteil kommen einem unweigerlich Assoziationen zu einem bekannten Marvel Comichelden, der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft. Die Netzteilabdeckung des tiefschwarzen Netzteils sitzt wie ein rotes Spinnennetz in der Mitte des PowerPlay. Das Gehäuse fällt zudem durch die Hammerschlag-Optik auf. Optisch ist das neue Chieftronic Netzteil also mehr als auffällig. Auf eine Beleuchtung wird aber verzichtet.
Das PowerPlay ist in fünf Wattklassen verfügbar und reicht von 550W, 650W, 750W über 850W bis hin zu 1050W. Die ersten drei Modelle liegen dabei auf Gold-Effizienz und die großen beiden Modelle auf Platinum Effizienz. Wir werde uns in diesem Test die 850 Watt Version genauer anschauen, die trotz der hohen Leistung mit kompakten Maßen von 160 mm x 150 mm x 86 mm daher kommt.
Alle Modelle sind mit vollmodularem Kabelmanagement ausgestattet und mit einem umfangreichen Satz langer schwarzer Flachbandkabeln ausgestattet. Chieftronic setzt bei der Innenausstattung auf Japanische Kondensatoren.
Der verbaute 140 mm Lüfter kann zwischen zwei Betriebsmodi umgeschaltet werden. Zum einen aktive Kühlung und zum anderen semipassive Kühlung, bei der unter 30 % Last der Lüfter stillt steht.
Auf den folgenden Seiten werden wir uns anhand von vielen Messungen auf unserer Chroma-Teststation anschauen, wass das Erstlingswerk von Chieftronic so leistet und ob hier ein guter Einstig gelungen ist.
Unser Test-Equipment
Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist. Gerade wo die Netzteile in den letzten Jahren immer enger zusammenrücken.
Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.
Neben der Chroma Teststation verfügen wir über weitere präzise Messinstrumente wie Keysight 34461a 6,5 Digit-Voltmeter, drei 4-Kanal-Oszilloskope mit 100 MHz, mit denen wir konstant alle Spannungen des Netzteils sowie die PG, PS_ON und AC-In Signale überwachen. Zu Kontrolle der Ripple-Noise-Werte besitzen wir zudem eine Low-Voltage-Differential-Probe, wie sie in den ATX-Spezifikationen vorgeschlagen wird.
Das gesamte Testequipment ist unser Eigentum und wurde von uns selbst angeschafft. Es wird nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt und wurde auch nicht von Netzteilherstellern gesponsert. Wir sind diesbezüglich also völlig unabhängig.
Wer unsere Tests regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir zudem auch noch Zugriff auf die Teststation von Cooler Master in direkter Nähe in Eindhoven haben und in Zweifelsfällen dort unsere Ergebnisse an einer zweiten Station aber in einem anderen Setup verifizieren können. Wir sind nun also nun in der mehr als "luxuriösen" Lage gleich zwei Chroma-Teststationen in direkter Reichweite zu haben um unserer Ergebnisse zu validieren.