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Chieftec SFX-350BS - günstiges SFX-Netzteil im Test

SFX-Netzteil für den kleinen Geldbeutel

Weiter geht es bei unserer Suche nach guten brauchbaren Budget-Netzteilen. Nicht immer muss man für jedes Projekt beim Netzteil tief in die Tasche greifen. Für den günstigen Media-PC oder einen Office-Rechner kann auch günstiges gut genug sein. Wichtig dabei bleibt natürlich, dass die Sicherheit nicht auf der Strecke bleibt und das was vom Hersteller "versprochen" wird, auch gehalten wird.

In diesem Test wollen wir uns das aktuell günstigste und brauchbare 350 Watt SFX-Netzteil auf dem Markt ansehen. Woher wir wissen, dass es das günstigste brauchbare ist? Nun die noch günstigeren Modelle sind mit Passiv-PFC ausgerüstet, schlecht lieferbar und erreichen nicht die Mindestanforderungen der EU617/2013-Norm. Unser Testkandidat, das Chieftec SFX 350BS, gibt es schon unter 35 Euro, günstiger geht es nur noch wenn man mit noch weniger Watt zurecht kommt.

Das Chieftec SFX 350BS ist ein Single-Rail-SFX-Netzteil und wird vom Hersteller mit einer Effizienz von über 85 % beworben. Eine Energiezertifizierung besitzt das Modell nicht. Chieftec verzichtet aus Kostengründen auf das wenig aussagekräftige 80-Plus-Zertifikat. Im Bereich besonders günstiger Netzteile kann man daraus eh keine Aussage treffen, denn es finden sich reihenweise Netzteil mit falschen oder sogar gefälschten 80Plus Zertifizierungen, falschen Effizienzangaben und sogar Leistungsanhaben.

Das Chieftec SFX-350BS ist ausschließlich für die Verwendung mit der in Europa gängigen Eingangsspannung von 230 V vorgesehen. Der akzeptierte Eingangstrombereich liegt damit meist bei 200-240V. Damit spart der Hersteller Kosten ein und verbessert zudem die Effizienz, weil keine Anpassung auf 115V nötig ist.

Auf alles was irgendwie als Luxusfeatures zählt, wie ein lackiertes Gehäuse, modulare Kabel oder Kabelsleeves wird verzichtet, denn das Modell ist absolut auf einen niedrigen Preis getrimmt. Auch die Anzahl der Kabel ist beschränkt, da bei nur 350 Watt Leistung kaum viele Geräte angeschlossen werden.

Ein Blick auf die technische Ausstattung zeigt, dass alles wirklich Wesentliche, also eine OPP,SCP, UVP, OVP  Schutzschaltung an Board sein soll. Eine OCP besitzt das Modell nicht, was aber in der unteren Budget-Klasse nicht unüblich ist. Wesentlich dabei ist auch in erster Linie ob eine leichte Überlast das Netzteil zerstört oder ob andere Schutzschaltungen greifen.

Schauen wir uns also an, was man von Chieftec für das hart verdiente Geld - auch wenn hier nur eine kleine Summe - geboten bekommt.

Testsystem

Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist.

Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.

Neben einer mittlerweile sehr umfangreich ausgerüsteten Chroma-Teststation verfügen wir über weitere präzise Messinstrumente wie Keysight 34461a 6,5 Digit-Voltmeter, drei 4-Kanal-Oszilloskope mit 100 MHz, mit denen wir konstant alle Spannungen des Netzteils sowie die PG, PS_ON und AC-In Signale überwachen. Zu Kontrolle der Ripple-Noise-Werte besitzen wir zudem eine Low-Voltage-Differential-Probes, wie sie in den ATX-Spezifikationen vorgeschlagen wird.

Wer unsere Tests regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir zudem auch noch Zugriff auf die Teststation von Cooler Master in direkter Nähe in Eindhoven haben und in Zweifelsfällen dort unsere Ergebnisse an einer zweiten Station verifizieren können. Wir sind nun also nun in der mehr als "luxuriösen" Lage gleich zwei Chroma-Teststationen in direkter Reichweite zu haben. Davon kann so manch ein Netzteil-Anbieter in Deutschland nur träumen. Das so für uns zugängliche Testequipment kommt auf einen Wert von weit über 200.000 Euro und ermöglicht uns wirklich jeden Aspekt eines Netzteils überprüfen zu können, wenn wir die notwenige Zeit dazu zur Verfügung haben.

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