Cooler Master XG850 Plus Platinum mit RGB-Display im Test
Cooler Master startet neu mit RGB
Im Laufe seiner Firmengeschichte hat Cooler Master eine ganze Reihe sehr bekannter und guter Netzteile auf die PC-Fan-Gemeinde losgelassen. Darunter waren Klassier wie das Silent Pro, günstige Modelle, die zuletzt recht erfolgreiche V-Serie, bis hin zu den Luxusnetzteilen aus der Masterwatt Maker Serie. Zuletzt ging es bei den Netzteilen von Cooler Master etwas weniger forsch voran, was wie wir erfahren haben vor allem damit zusammenhing, dass die Firma umstrukturiert wurde und man dabei auch eine neue Entwicklungsabteilung aufgebaut hat.
Das neuste Produkt des Netzteil-Teams von Cooler Master ist die XG Plus Platinum Serie. Die Serie basiert auf der ersten von Cooler Masters neuem PSU-Team entwickelten Plattform und zeichnet sich nicht nur durch die hohe Effizient auf Platinum Level aus, sondern liefert als besonders Merkmal eine RGB-Beleuchtung inklusive eines RGB-Displays, das sowohl Verbrauch, Lüterdrehzahl als auch Temperatur anzeigen kann. Die Produktreihe ist damit im Angebot von Cooler Master bisher einzigartig und wir schauen uns genauer an, was das Netzteil so auf dem Kasten hat.
Cooler Master XG850 Plus Platinum
Die XG Plus Modelle bieten neben ihrer RGB Beleuchtung eine Reihe von Features, die das Modell zu einem interessanten Kandidaten machen. Oftmals findet man heute RGB-beleuchtet Netzteile eher im Einsteiger-Segment. Beim XG Plus ist das nicht der Fall. Das vollständig modulare Netzteil setzt auf 100% japanische Kondensatoren, einen leisen 135 mm Lüfter und auch einen USB-Anschluss für die RGB-Steuerung und zählt als Platinum-Netzteil eher zu den High-Endern.
Über die USB-Schnittstelle kann sowohl die RGB-Beleuchtung eingestellt als auch die Anzeige konfiguriert werden. Bei der seitlichen RGB-Anzeige können drei Elemente separat gesteuert werden, die XG850 Modellbezeichnung, das Cooler Master Logo und die 4-Stellige Segmentanzeige die einzeln oder nacheinander Temperatur, Lüftergeschwindigkeit oder Leistungsaufnahme anzeigen kann.
Damit hat das XG Plus Platinum zwar kein komplett frei konfigurierbares Display, bietet aber eigentlich alle Anzeigemöglichkeiten, die technisch für ein Netzteil relevant sind und sich mit einfacheren Mitteln realisieren lassen. Die Watt-Anzeige des Modells ist wie bei allen vergleichbaren Modellen eine Schätzung, die in etwa die aktuelle Leistungsaufnahme wiedergibt.
Die von Cooler Master für das Netzteile entwickelte Plattform nutzt einen Aufbau mit Full-Bridge-LLC-Resonanzwandler und natürlich DC-DC Technologie. Damit soll das Netzteil eine typische Effizienz von über 92 % erreichen.
Ganz interessant ist dabei der Aspekt, dass die RGB-Beleuchtung im Netzteil Strom verbraucht und somit die Effizienz mindert. Cooler Master erreicht nach eigenen Angaben aber mit eingeschalteter Beleuchtung die Platinum Effizienz, was dann für eine noch höhere Gesamteffizienz der Plattform sprechen würde. In einer kurzen Messung könnten wir schnell sehen, dass die Beleuchtung auf maximaler Helligkeit den Verbrauch des Netzteils tatsächlich um 3,7 Watt erhöht. Das kann durchaus reichen um ein Platinum Netzteil auf Gold zu drücken! Cooler Master war allerdings so schlau den Level der Beleuchtung als Standard auf 50% zu stellen, was dann nur noch einen Mehrverbrauch von 1,6 Watt bedeutet.
Bei den Schutzschaltungen bietet das Cooler Master XG Plus Platinum ebenfalls das volle Programm aus Überlastschutz, Überspannungsschutz, Kurzschlussschutz, Unterspannungsschutz und Überstromschutz. Dazu gibt es auf der Primärseite noch den Überspannungschutz und einen Einschaltstrombegrenzer.
Technische Daten und Spezifikationen
In der XG Plus Platinum Serie finden sich aktuell drei Modelle mit 650,750 und 850 Watt. Alle Modelle sind Single-Rail-Netzteile mit einer einzigen 12V Schiene, die die komplette Leistung des Netzteils bereitstellen kann. Bei unserem Testmuster mit 850 Watt entspricht das einer Leistung von 70.8 A
Auf den Nebenspannungen ist die Leistung einzeln mit 20A angegeben , die kombinierte Gesamtleistung bleibt mit 100 Watt auf dem aktuell oft genutzten niedrigen Niveau moderner Netzteile.
Die Kabel des Netzteils sind allesamt als Flachbandkabel ausgeführt und lassen sich dementsprechend leicht verlegen. Für die VGA-Kabel gibt es jeweils zwei Anschlüsse Pro Kabel, so dass sich mit drei Kabeln hier beim 850 Watt Modelle sechs Anschlüsse ergeben. Mit 12 SATA und 4 Molex Anschlüssen ist das Netzteil sehr gut auch für aufwendige PCs gerüstet.
Spezifikationen/Leistungsdaten |
Modell | 650 Watt | 750 Watt | 850 Watt |
Leistung gesamt | 650 | 750 | 850 |
Peak Leistung | = | = | = |
Leistung 3.3/5V gesamt | 120 | 120 | 100 |
12V-Gesamt | 54,16A 650W | 62,5A 750W | 70,8A 849.6W |
12V-Rails | 1 | 1 | 1 |
Aufteilung Rails | | | |
3,3V | 20A | 20A | 20A |
5V | 20A | 20A | 20A |
-12V | 0.3A | 0.3A | 0.3A |
5 V SB | 3A | 3A | 3A |
Kabelkonfiguration be quiet! Pure Power FM | |
| | | 650 Watt | 750 Watt | 850 Watt |
| Länge mm | Typ | Anz. Kabel x Stecker | |
ATX 24-pin | 550 | flach | 1x1 | 1x1 | 1x1 |
EPS / ATX12V 8 Pin | 500 | flach | 1x1 | 1x1 | 1x1 |
EPS / ATX12V 4+4 Pin | 600 | flach | 1x1 | 1x1 | 1x1 |
6+2-pin PCIe | 500/150 | flach | 2x2 | 2x2 | 3x2 |
SATA #4 | 500/150/150/150 | flach | 2x4 | 3x4 | 3x4 |
SATA/Molex #5 | 550/150/150/150 | flach | 1x4 | 1x4 | 1x4 |
Floppy | | | - | - | - |
Für den Test des Netzteils nutzen wir die Lastverteilung, die nach der 80-Plus-Spezifikation für die verschiedenen Schienen vorgesehen ist. Dabei handelt es sich um eine symmetrische Verteilung, die alle Schienen gleichmäßig nach ihrer maximalen Leistung beansprucht.
Das Diagramm unten zeigt die genutzten Lasten im Vergleich zur maximal möglichen Ampere-Leistung. Diese Verteilung entspricht im Test 100% Last. 0 % Last bedeutet, dass das Netzteil mit jeweils 0 Ampere Einstellung am Load-Tester läuft und lediglich die Spannungen der einzelnen Schienen ohne zusätzliche Last gemessen werden. Es ist also an alle Schienen nur ein Voltmeter in Betrieb und das Netzteil läuft ansonsten im Leerlauf.
Lieferumfang
- Netzteil
- Handbuch
- DC-Kabel
- Netzkabel
Unser Test-Equipment
Der Einsatz unserer eigenen Chroma-Teststation - die uns selbst gehört und nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt wurde - ermöglich uns deutlich mehr Messungen vorzunehmen, als dies außer Haus aufgrund von Terminabsprachen und Zeiteinteilung möglich ist.
Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist. Gerade wo die Netzteile in den letzten Jahren immer enger zusammenrücken.
Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.
Neben der Chroma Teststation verfügen wir über weitere präzise Messinstrumente wie Keysight 34461a 6,5 Digit-Voltmeter, drei 4-Kanal-Oszilloskope mit 100 MHz, mit denen wir konstant alle Spannungen des Netzteils sowie die PG, PS_ON und AC-In Signale überwachen. Zu Kontrolle der Ripple-Noise-Werte besitzen wir zudem eine Low-Voltage-Differential-Probe, wie sie in den ATX-Spezifikationen vorgeschlagen wird.
Das gesamte Testequipment ist unser Eigentum und wurde von uns selbst angeschafft. Es wird nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt und wurde auch nicht von Netzteilherstellern gesponsert. Wir sind diesbezüglich also völlig unabhängig.
Wer unsere Tests regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir zudem auch noch Zugriff auf die Teststation von Cooler Master in direkter Nähe in Eindhoven haben und in Zweifelsfällen dort unsere Ergebnisse an einer zweiten Station aber in einem anderen Setup verifizieren können. Wir sind nun also nun in der mehr als "luxuriösen" Lage gleich zwei Chroma-Teststationen in direkter Reichweite zu haben um unserer Ergebnisse zu validieren.