Corsair RMX 2024 Series im Test - RM750x, RM850x, RM1000x sind mit ATX 3.1 wieder da!
Corsairs Bestseller ist zurück!
Corsairs meistverkauftes Netzteil - die RMx Serie
- is zurück auf der Netzteilbühne. Nachdem man mit dem Start von ATX 3 das
neue
Corsair RMX Shift mit seitlichen Anschlüssen vorgestellt hatte, haben
viele vermutet, dass es sich dabei um die Ablösung der
RMX 2021 Serie handeln würde. Auch wir hatten nicht damit gerechnet noch
in 2024 ein weiteres RMX Netzteil von Corsair zu sehen.
Doch recht plötzlich schlugen bei uns in der
Redaktion dann doch drei brandneue Corsair RMX Series 2024 Netzteile auf,
die wir exklusiv für euch einem Test unterziehen konnten. Die Corsair RMX
Netzteile gehörten im Bereich unter 50 Watt Last zu den effizientesten
Netzteilen überhaupt und so sind die erwartungen an den nun offiziellen
Nachfolger hoch. Wir schauen uns an, was das komplett modernisierte Netzteil
in der Gold-Klasse mit ATX 3.1 und neuem Look zu bieten hat und testen für
euch natürlich wieder direkt alle verfügbaren Modelle durch.
Drei Modelle zum Start
Auch beim RMX 2024 beginnt Corsair wieder mit drei Modellen mit 750, 850
und 1000 Watt. Es ist nicht auszuschließen das später noch stärkere Modelle
hinzustoßen, Informationen dazu liegen uns aber noch nicht vor. Die
kleineren Modelle, die gerade bei der alten RMX 2021 Serie wegen ihrer
enormen Effizienz bei geringen Lasten so beliebt waren, scheint Corsair
nicht mehr aufzulegen. In Zusammenhang mit ATX 3 ist es recht schwer
geworden solche Modelle mit geringer Leistung zu attraktiven Preisen
anzubieten. Zudem greifen die meisten User mittlerweile eh zu Netzteilen mit
750 oder mehr Watt.
Die RMX Netzteile bleiben in der Gold-Klasse und damit unterhalb der
HXI-Serie positioniert. Corsair verzichtet beim RMX allerdings jetzt auf
eine 80 Plus Zertifizierung und setzt stattessen auf Cybenetics. Zuvor
wurden immer beide ähnlichen Zertifikate mitgeschleppt, was natürlich
doppelte Kosten verursacht.
ATX 3.1 mit nativem 12V-2x6 Anschluss
Bereits im letzten Test des
Corsair RMx SHIFT Series RM1200x White hatten wir darüber geschrieben,
das quasi alle ATX-3-Netzteile von Corsair automatisch auch den ATX3.1
Standard erfüllen, weil Corsair bei diesen nie die 12-Pol-Anschussbuchse am
Netzteil, sondern
Adapter mit 2 x 8 Pol PCIe-Anschluss auf 12VHPWR
bzw. 12V-2x6-Stecker genutzt hat.
Beim neuen RMX 2024 ist das nun erstmals anders, denn hier nutzt Corsair
die neue optimierte 12V-2x6 Buchse, die sich auch an neuen Grafikkarten
befindet. Durch einige Änderungen, insbesondere kürzeren Sense-Pins in der
Buchse verhindern diese, das Stecker nicht korrekt in die Buchse eingesteckt
werden und dann Überhitzen.
Neuer Look und neue Features
Das neue RMX 2024 von Corsair unterscheided sich schon optisch von den
vorherigen Modellen und kommt auch mit neuen Features daher. Interssant
dürfte hier neben den üblichen Ausstattungsmerkmalen wie japansiche 105 Grad
Kondensatoren, ATX 3.1 und PCIe 5.1 Support, vollmodulares Kabeldesign mit
Type-5-Anschlüssen vor allen der 140 mm FDB-Lüfter und die neue
Lüftersteuerung sein.
Beim RMX 2024 setzt Corsair auf ein neues Lüftergitter, das nun die
gesamte Öffnung abdeckt. Selbst die sonst übliche Abdeckung der Lüfternarbe
ist verschwunden. Stattdessen hat Corsair einfach einen kleinen Schriftzug
an die Seite gepackt. Das neue Design durfte durchaus Vorteile beim
Luftstrom haben.
Neuer Semi-Passiv-Modus mit manueller Reglung!
Wie die meisten letzten Corsair Netzteile bringt auch das neue RMX 2024
eine semi-passive Lüftersteuerung mit sich. Das heißt der 140 mm Lüfter
steht unter einer gewissen Belastung still.
Ein Problem, dass dabei nicht selten entsteht, is ein ständiges An- und
Ausschalten des Lüfters in bestimmten Lastbereichen oder bei bestimmten
Temperaturen. Zu sehen ist das zum Beispiel beim
Corsair RMe 2023. Das Problem wird oft umschifft, indem eine sehr lange
Nachlaufsteuerung eingebaut wird, die den Lüfter bei Wechsel der Belastung
weiter laufen lässt. Dies war zum Beispiel beim Corsair RMX Shift zu sehen.
Beim RMX 2024 hat Corsair eine komplett neue Lüftersteuerung eingebaut,
die nicht nur digital geregelt ist, was man sofort an der stufigen
Lüfterkurve sieht, sondern auch eine neue Option mit sich bringt.
Viele Netzteile besitzen an der Rückseite einen Schalter, mit dem sich
der semi-passiv Modus deaktivieren lässt. Corsair geht einen Schritt weiter
und ersetzt diesen Schalter nun durch einen Regler. Der hochwertige
Drehregler an der Rückseite des RMX 2024 arbeitet wie ein Lautstärkeregler
mit An/Aus-Funktion. Man kann hier den semi-passiv Modus deaktivieren und
dann den Lüfter manuel bis zur maximalen Drehzahl weiter regeln.
Dabei gibt man dem Netzteil die minimale Drehzahl vor. Dreht man den
Regler voll auf, dann läuft der Lüfter im Netzteil immer mit der vollen
Drehzahl. Stellt man den Lüfter auf die minimale Drehzahl ein, so wird diese
so lange gehalten, bis das Netzteil eine höhere Drehzahl für notwenig hält
und damit die Vorgabe überschrieben wird.
Man kann mit dem Regler keine geringe Drehzahl erzwingen, weil dies
schnell zu einer Überhitzung des Netzteils führen könnte. Die Funktion kann
aber durchaus nützlich sein, wenn man den PC Innenraum auch über das
Netzteil "entlüften" will.
Technische Details, Spezifikationen
Bei der neuen RMX 2024 Serie bleibt Corsair beim gewohnten Single-Rail-Design.
Alle modelle arbeiten mit einer 12V Schiene, die
jeweils die komplette Leistung des Netzteils liefert. Die Nebenspannungen sind mit 150 Watt
sehr großzügig ausgelegt.
Corsairt verzichtet auch bei diesem Netzteil auf die -12 Spannung, die schon
Lange auch bei ATX 2 Netzteilen optional war und nur noch in ganz speziellen
Szenarien verwendung findet (alte PCI Soundkarten, Serielle Schnitstellen)
Das Netzteil besitzt laut Hersteller folgende Schutzschaltungen
- OVP (Overvoltage protection)
- SCP (Short-circuit protection)
- OPP (Overload protection)
- OCP (Overcurrent protection)
- OTP (Over Temperature Protection)
Die UVP Schutzschaltung ist mit dem neuen ATX 3.1 Standard entfernt
worden, da der Nutzen sowieso eher gering war.
Technische Spezifikationen |
Modell |
750 | 850 | 1000 |
Leistung gesamt W |
750 | 850 | 1000 |
Peak Leistung | - | - | - |
Leistung 3.3/5V gesamt W |
150 | 150 | 150 |
12V-Gesamt A/W |
62.5 750 | 70.8 850 | 83.3 1000 |
12V-Rails | 1 | 1 | 1 |
Leistung Rails A | - | - | - |
3,3V A |
20 | 20 | 20 |
5V A | 20 | 20 | 20 |
-12V A |
- | - |
- |
5 V SB A | 3 | 3 | 3 |
Für den Test des Netzteils nutzen wir die Lastverteilung, die nach der
80-Plus-Spezifikation für die verschiedenen Schienen vorgesehen ist. Dabei
handelt es sich um eine symmetrische Verteilung, die alle Schienen
gleichmäßig nach ihrer maximalen Leistung beansprucht.
Das
Diagramm unten zeigt die genutzten Lasten im
Vergleich zur maximal möglichen Ampere-Leistung. Diese Verteilung entspricht im Test 100% Last.
0 % Last bedeutet, dass das Netzteil mit jeweils 0 Ampere
Einstellung am Load-Tester läuft und lediglich die Spannungen der einzelnen
Schienen ohne zusätzliche Last gemessen werden. Es ist also an alle Schienen
nur ein Voltmeter in Betrieb und das Netzteil läuft ansonsten im Leerlauf.
Lastverteilung der verschiedenen Modelle
Anschlüsse und Kabel
Kabelkonfiguration |
| | |
750 | 850 | 1000 |
| Länge mm |
Kabel-Typ | Kabel x Stecker |
ATX 24-pin |
300 | Single | 1x1 | 1x1 | 1x1 |
EPS / ATX12V 4+4Pin |
400 | Single |
2x1 | 2x1 | 2x1 |
PCIe 5.0 (12VPWHR) |
400 (600 Watt) | Single | 1x1 | 1x1 |
1x1 |
12VPWHR to 2x 6+2-pin PCIe | 400 | Single |
1x2 |
- | 1x2 |
6+2-pin PCIe | 400 | Single | 2x1 |
3x1 | 2x1 |
SATA gerade | 400//110/110/110 | Single |
2x4 | 2x4 | 2x4 |
Molex | 400/110/110 | Single | 1x3 |
1x3 | 1x3 |
Floppy | | | 0 | 0 | 0 |
| | | | | |
Unser Test-Equipment
Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu
wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine
korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist.
Gerade wo die Netzteile in den letzten Jahren immer enger zusammenrücken.
Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma
Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment
zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in
Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der
Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.
Unser Setup für die Netzteil-Tests ist von uns selbst zusammengestellt und besteht aus folgenden Komponenten:
- Chroma 66202 Power Meter
- Chroma High-Speed DC Loads bis 3600 Watt
- 10x Chroma 63303 a 300W
- 4x Chroma 63302 Dual Load a 2x100 W
- 1x Choma 63306 a 600W OPP/ OCP testing
- 4x Croma 63301 a 200 w in Reserve
- Chroma AC Source 6420 2 KW
- Chroma AC Source 61505 4 KW PLD-Simulation
- Keysight 34460A 6,5 Digit Tisch-Multimeter zur Spannungskontrolle
- 4x Rigol DS1054Z Oszilloskop 4x4=16 channels
- Fluke 80i-110s AC/DC-Stromzange (100 A) Inrush, Holdup etc.
- weitere Messgeräte wie Low-Voltage-Differentialtasköpfe etc. sowie diverse Kleinteile, Anschlüsse, Adapter usw.
Das gesamte Testequipment ist unser Eigentum und wurde von uns selbst angeschafft. Es wird nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt
und wurde auch nicht von Netzteilherstellern gesponsert. Wir sind diesbezüglich also völlig unabhängig.