Corsair RM650, RM750, RM850 (2019) im Test - Neue Generation mit neuen Features
RM 2019 bringt bessere Effizienz bei niedrigen Lasten
Die Schlagzahl mit der Corsair gerade Neuheiten bei den Netzteilen auf den Markt bringt, ist wirklich beachtlich. Neben der Einsteigerserie Corsair Vengeance für preisbewusste Gamer, konnten wir zuletzt das die äußerst gelungene kompakte SFX-Serie Corsair SF und das Corsair AX1000 als Highend-Modell begutachten.
All die neuen Netzteile zeichneten sich vor allem durch eine Verbesserung der Effizienz, Laustärke oder anderer bekannter Parameter aus. So richtig gravierende Neuerungen gab es aber abseits des nun schon wieder etwas älteren Corsair AX1600i, dem wohl besten ATX-Netzteil der Welt, zuletzt aber eigentlich nicht. Doch dass soll sich nun wieder ändern! Wer keine Lust zu lesen hat, kann sich über Corsairs neues Netzteil auch in unserem Video zum Corsair RM 2019 schlau machen.
Die RMx-Serie zählt bei Corsair zu den beliebtesten Modellen, gut ein Jahr ist es etwa her, das Corsair die Mittelklasse mit dem neuen Corsair RMx angefasst hat. Mit dem neuen RM 2019 aktualisiert Corsair nun den kleinen Bruder des RMx und geht hierbei in die Vollen.
Bei der neuen Corsair RM-Serie, das 2019 befindet sich eigentlich nicht im Namen, so dass Verwechselungen eigentlich vorprogrammiert sind, setzt man auf komplett neue Techniken um die Netzteile fit zu machen für die kommende Updates der ATX-Spezifikation.
Die nächste Richtlinie soll es nämlich in einem bestimmten Punkt in sich haben! Sie empfiehlt eine Effizienz von 70% oder mehr bei einer Auslastung von lediglich 2% (aber nicht weniger als 10 Watt). Netzteile die diesen Punkt erfüllen sind derzeit relativ selten und eher in Form teurer Platinum oder Titanium Modelle zu finden. Bei einem 1000 Watt Netzteil reden wir hier von mehr als 70% Effizienz bei 20 Watt Auslastung! Aber auch kleinere Modelle müssen hier einiges Leisten, denn für ein 500 Watt Netzteil wird nun eine Effizienzschranke bei gerade einmal 10 Watt gesetzt.
Das RM bietet wie der Vorgänger weiterhin Gold-Level-Effizienz und wird in drei Wattklassen ausgeliefert. Wir nehmen uns für diesen Test gleich alle verfügbaren Modelle vor und testen das Corsair RM650, RM750 und RM850 in einem Rutsch. Der Aufwand für diesen Test ist dementsprechend hoch und umfasst tausende von Messwerten dieser Netzteile.
Preislich startet die neue voll modulare RM 2019 Serie bei einer UVP von 104,90 Euro für 650 Watt, über 114,90 Euro zu 124.90 Euro für 850 Watt. Wie sich die Marktpreise entwickeln wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
Wie zuletzt eigentlich bei allen Neuvorstellungen von Corsair gibt es 10 Jahre Garantie und entsprechend hochwertige Komponenten. Mittlerweile gehören 105 Grad Kondensatoren, half-brige LLC-Platform und ein großer leiser 135 mm Lüfter (mit Rifle-Lager) fast schon zum Standard. Dank des mittlerweile bekannten Corsair ZeroRPM-Features soll der Lüfter bis etwa 40% Auslastung still stehen.
Corsair legt die neue RM-Serie zudem auch auf 50 Grad Umgebungstemperatur aus, so dass die Effizienzwerte und Stabilität auch unter schlechten Bedingungen gewährt sein soll. Alle Schutzschaltungen OCP, UVP, OVP, SCP, OTP und OPP sind natürlich auch mit von der Partie.
(Video-Test zum neuen Corsair RM650 2019)
Und noch etwas Neues hat das Corsair RM 2019 zu bieten. Bereits mit der letzen ATX-Spezifikation aus 2018 wurde eine Verschärfung der Timings eingeführt um die Kompatibilität mit modernen Standby-Features zu verbessern. Grob gesagt, das Netzteil soll den PC schneller wieder einsatzbereit bekommen, wenn er im Standby-Modus ist. Hier spielt vor allem die Power-On-Time und das Power-Ok-Delay eine Rolle, die wir bereits seit längerem und weltweit mit als erstes getestet haben. Gerade beim Power-OK-Delay werden die neuen Vorgaben oft nicht eingehalten.
Schauen wir uns also an, was die neue Technik bei den Corsair RM 2019 Netzteilen bringt. Wie immer gilt natürlich bei Fragen oder Anregungen zu den mittlerweile ja doch extrem umfangreichen Tests benutzt bitte unser Netzteil-Forum. Direkte Fragen per Mail können wir leider aus zeitlichen Gründen kaum noch beantworten.
Unser Test-Equipment
Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist. Gerade wo die Netzteile in den letzten Jahren immer enger zusammenrücken.
Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.
Neben der Chroma Teststation verfügen wir über weitere präzise Messinstrumente wie Keysight 34461a 6,5 Digit-Voltmeter, drei 4-Kanal-Oszilloskope mit 100 MHz, mit denen wir konstant alle Spannungen des Netzteils sowie die PG, PS_ON und AC-In Signale überwachen. Zu Kontrolle der Ripple-Noise-Werte besitzen wir zudem eine Low-Voltage-Differential-Probe, wie sie in den ATX-Spezifikationen vorgeschlagen wird.
Das gesamte Testequipment ist unser Eigentum und wurde von uns selbst angeschafft. Es wird nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt und wurde auch nicht von Netzteilherstellern gesponsert. Wir sind diesbezüglich also völlig unabhängig.
Wer unsere Tests regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir zudem auch noch Zugriff auf die Teststation von Cooler Master in direkter Nähe in Eindhoven haben und in Zweifelsfällen dort unsere Ergebnisse an einer zweiten Station aber in einem anderen Setup verifizieren können. Wir sind nun also nun in der mehr als "luxuriösen" Lage gleich zwei Chroma-Teststationen in direkter Reichweite zu haben um unserer Ergebnisse zu validieren.