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Corsair RMe 2025 - ATX 3.1 Netzteil-Serie im Test

Corsair RMe in der neuen ATX 3.1 Ausführung

Im Jahr 2023 hat Corsair seine RMe-Serie erst runderneuert und nun, Anfang 2025, steht schon wieder die nächste Generation an. Mit der neuen RMe-2025-Serie setzt Corsair nun voll auf ATX 3.1. Zwar entsprachen die bisherigen RMe-2023-Netzteilen mit ATX 3.0 auch dem ATX-3.1-Standard, allerdings nur aufgrund eines besonderen Umstands, was den 12V-2x6-Anschluss angeht, der bei ATX 3.1 zwingend erforderlich ist. Mit der RMe-2025-Serie implementiert Corsair ATX 3.1 nun wie schon beim RMx 2024 von Anfang an, was dann auch die entsprechenden Unterschiede zwischen der alten und neuen Serie hervorbringt. 

RM- und RMx-Serien zählen bei Corsair zu den Mittelklasse-Modellen, die sich in der Gold-Klasse positionieren. Mit dem RMe hat Corsair die Serie erst 2022 um ein weiteres Modell erweitert, welches vor allem preisoptimiert und daher deutlich günstiger als das RMx zu bekommen war. Darüber sind die Netzteile der Platin-Klasse zu finden, die bei Corsair üblicherweise mit Corsair HXi und so weiter bezeichnet werden.

Die Netzteile in der Gold-Klasse zeichnen sich in der Regel aktuell durch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in Sachen Effizienz aus. Das liegt vor allem auch daran, dass diese Netzteile oft nur knapp unter ihren Geschwistern mit Platinum-Effizienz liegen, so dass sich der Unterschied in der Effizienz in der Praxis kaum auswirkt. Das Corsair RMe ist damit Konkurrent zum bekannten Pure Power von be quiet! oder auch Focus von Seasonic.

Corsair setzt beim neuen RMe 2025 zunächst einmal mit einer Überraschung an, denn im Gegensatz zur alten Version wird die neue Serie wieder um ein Modell mit 650 Watt nach unten erweitert. Zuvor war das kleinste Modell 750 Watt.

Die neue RMe-2025-Serie besteht also zum Start aus vier Modellen mit einer Leistung von 650, 750, 850 und 1000 Watt, die zu einer UVP von 99,90, 139,90, 149,90 und 189,90 Euro auf den Markt kommen. Schon zwei Tage nach der Vorstellung liegen die Straßenpreise aber wieder mindestens 10 Euro niedriger (z. B. bei Amazon*) und werden vermutlich auch noch weiter fallen.

Alle Modelle besitzen die exakt gleiche kompakte Größe mit einer Länge von 140 mm. Die Netzteile sind vollständig modular und mit neuen, optisch schöneren Kabeln ausgestattet. Es handelt sich hier um die mittlerweile von mehreren Anbietern genutzten geprägten Kabel mit Profile-Kämmen, die etwas an Single-Sleeve-Kabel erinnern.

Die Kabel sehen nicht nur nett aus, sondern sind auch recht flexibel und gut zu verlegen.  Gekühlt wird das Netzteil durch einen 120-mm-Lüfter mit Kugellager, der im semipassiven Betrieb operiert. Dieser lässt sich beim Netzteil aber nicht deaktivieren.

Auf der technischen Seite überzeugen die Modelle durch LLC-Topologie und  DC-to-DC-Wandlung. Ebenso mit an Bord sind 105-°C-Kondensatoren von Teapo.

Relevant für die ATX-3.1-Spezifikation sind einige kleine Änderungen an dem Netzteil, was die Anschlüsse betrifft. So setzt das RMe 2025 nun auch auf den kompakten 12V-2x6-Anschluss. Die beim RMe 2023 genutzte Corsair-Lösung mit Standardanschlüssen und Adapter ist damit Geschichte.

Interessant am neuen RMe 2025 ist in diesem Zusammenhang auch, dass der 12-V-2x6-Anschluss am Netzteil auch für alte Karten mit 8-Pol-Anschlüssen genutzt wird, denn dem Netzteil liegt dazu ein Kabel 12 V-2x6 auf 2x(6+2) PIN bei. Die 650-, 750- und 850-Watt-Modelle besitzen dann noch einen (6+2)-PIN, das 1000-Watt-Modell zwei davon zusätzlich. Hier gilt es besonders aufzupassen mit der Kabelausstattung, da mittlerweile einige Mainboards einen (6+2)-PIN zusätzlich nutzen und auch Geräte wie Lüfter-Controller (unter anderem auch von Corsair wie beim iCUE-Link-System) auf 6-Pol-Anschlüsse setzen. Mit nur 3 PCIe-Anschlüssen ist man dann schnell voll belegt und muss auf Adapter zurückgreifen.

Optisch setzt das neue Modell auf den gleichen neuen Lüftergrill, der auch schon beim RMx 2024 auffällig war. Abgesehen davon ist das Gehäuse der günstigeren RMe-Variante etwas einfacher gehalten und man muss auch auf Zusatzfeatures wie die regelbare Lüftersteuerung verzichten.

Auch muss man mit einer etwas geringeren Garantiezeit von 7 Jahren gegenüber den 10 Jahren der RMx-Serie vorliebnehmen.

Für den aktuellen Test haben wir uns alle Modelle vorgenommen und durchgetestet. Der Übersicht halber zeigen wir im Test die Diagramme und Ergebnisse der 1000-Watt-Version.

Technische Daten, Spezifikationen, Kabel und Lieferumfang

Spezifikationen Leistung
Modell 650 Watt 750 Watt 850 Watt 1000 Watt
Leistung gesamt W 650 750 850 1000
Peak Leistung W = = = =
12V-Gesamt A/W 54,2
650
62.5
750
70.8
849.6
83.3
999.6
12V-Rails 1 1 1 1
Leistung Multirail A - - - -
Leistung 3.3/5V W gesamt 110 110 150 150
3,3V A 20 20 20 20
5V A 20 20 20 20
-12V A - - - -
5 V SB A 3 3 3 3

Kabelkonfiguration
    6507508501000
 Länge mmTyp Kabel x Stecker
ATX 24-pin600 Embossed 1x11x11x11x1
EPS / ATX12V 4+4Pin640 Embossed 1x22x12x12x1
PCIe 5.0 - 12VPWHR
Leistung
650Embossed 1x11x1
300W
1x1
450W
1x1
450W
PCIe 5.0 - 12VPWHR
auf 2x (6+2)
650Embossed 1x11x1
1x1
1x1
6+2-pin PCIe 590/140Embossed 1x11x11x1 2x2
6+2-pin PCIe 590Embossed  1x11x1 2x1
SATA #1450/110/110/110/110Embossed  1x4 1x4 1x4
SATA/Molex 445/90/90/90/90Embossed  1x4 1x4 1x4
Floppy   000
        

Für den Test des Netzteils nutzen wir die Lastverteilung, die nach der 80-Plus-Spezifikation für die verschiedenen Schienen vorgesehen ist. Dabei handelt es sich um eine symmetrische Verteilung, die alle Schienen gleichmäßig nach ihrer maximalen Leistung beansprucht.

Das Diagramm unten zeigt die genutzten Lasten im Vergleich zur maximal möglichen Ampere-Leistung. Diese Verteilung entspricht im Test 100% Last. 0 % Last bedeutet, dass das Netzteil mit jeweils 0 Ampere Einstellung am Load-Tester läuft und lediglich die Spannungen der einzelnen Schienen ohne zusätzliche Last gemessen werden. Es ist also an alle Schienen nur ein Voltmeter in Betrieb und das Netzteil läuft ansonsten im Leerlauf

Unser Test-Equipment

Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist. Gerade wo die Netzteile in den letzten Jahren immer enger zusammenrücken.

Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.

Neben der Chroma Teststation verfügen wir über weitere präzise Messinstrumente wie Keysight 34461a 6,5 Digit-Voltmeter, drei 4-Kanal-Oszilloskope mit 100 MHz, mit denen wir konstant alle Spannungen des Netzteils sowie die PG, PS_ON und AC-In Signale überwachen. Zu Kontrolle der Ripple-Noise-Werte besitzen wir zudem eine Low-Voltage-Differential-Probe, wie sie in den ATX-Spezifikationen vorgeschlagen wird.

Das gesamte Testequipment ist unser Eigentum und wurde von uns selbst angeschafft. Es wird nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt und wurde auch nicht von Netzteilherstellern gesponsert. Wir sind diesbezüglich also völlig unabhängig.

Wer unsere Tests regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir zudem auch noch Zugriff auf die Teststation von Cooler Master in direkter Nähe in Eindhoven haben und in Zweifelsfällen dort unsere Ergebnisse an einer zweiten Station aber in einem anderen Setup verifizieren können. Wir sind nun also nun in der mehr als "luxuriösen" Lage gleich zwei Chroma-Teststationen in direkter Reichweite zu haben um unserer Ergebnisse zu validieren.

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