Corsair SF850L SF-L Series - ATX 3 SFX-L Netzteil im Test (9/9)
Zusammenfassung
Fassen wir also zusammen, wie das SF850L in unserem Test abschneidet. Zuerst kann man direkt sagen, dass es seinem großen Bruder in
nichts nachsteht, abgesehen von der Gesamtleistung natürlich.
Die Effizienz des Netzteils ist erstaunlich hoch und wenn man sich die Effizienzkurve bei 230V anschaut, hat man es hier definitiv
mit einem Platinum-Netzteil zu tun. Bei 115V ist dies jedoch nicht der Fall. Genau hier dürfte auch der Grund liegen, warum das Netzteil
als 80 Plus Gold verkauft wird, denn gerade im Heimatmarkt von Corsair, den USA, liegt es bei 100% Auslastung knapp unter der Platinum
Grenze. Aber eben nur bei 100%, denn bei Belastungen darunter erreicht das Modell sehr wohl den Platinum Level. Für uns in Deutschland
kann man das SF850L aber definitiv als Platinum einordnen.
In der Spitze sehen wir auch bei der 850 Watt Version Werte von über 94 %, dazu kommt noch ein sehr guter Wirkungsgrad bei kleinen
Lasten. Betrachtet man die Festlasten von 5 bis 100 Watt, so zeigt sich ein extrem steiler Anstieg des Wirkungsgrades, der bereits bei
30 Watt die 80 %-Marke überschreitet. Ab 50 Watt Last geht es deutlich in Richtung 90 % Wirkungsgrad.
Auch bei der 850er Version des SF-L ist die Standby-Effizienz rekordverdächtig. Das Netzteil erreicht hier bis zu 86% Wirkunsgrad und gehört
damit zu den besten Netzteilen überhaupt in diesem Testsegment. Für den einzelnen Anwender ist die Standby-Effizienz natürlich nicht so von
Bedeutung, bei Millionen-PCs weltweit, werden hier aber ökologisch gesehen sehr wichtige Meilensteine gesetzt. Der Standby-Verbrauch ohne Last
liegt gerade einmal bei 0.07 Watt.
Die Ripple und Noise Werte des SF850L sind wie beim SF1000L hervorragend für ein kompaktes Netzteil und liegen auf der 12V Leitung
bei ca. 16-23 mV und sind damit sogar besser als beim RMx oder RMe. Hinzu kommt, dass die Spannung kaum Rauschen enthält, das
insbesondere bei EPS und PCIe bei nur 10 mV liegt. Das kann man dann schon zur Spitzenklasse zählen. Bei den Sekundärspannungen sehen
wir mit 12-16 mV ebenfalls Top Ergebnisse.
Herausragend für ein SFX-L Netzteil ist auch die Holduptime von 17.6ms. Die anderen Timings sind ebenfalls erstklassig, was dann auch
dazu führt, dass die neuesten Energiesparmodi problemlos unterstützt werden.
Bei der Spannungsregulierung sehen wir das SF850L ebenfalls gut aufgestellt. Die Messwerte am EPS und PCIe1 Anschluss sind fast zu
perfekt. Bei der 12V Spannung kann so manches ATX Netzteil nicht mit dem Corsair SF-L mithalten.
Die Schutzschaltungen funktionieren auch hier einwandfrei und die Reserven bei OCP auf 12V liegen bei bis zu 1049 Watt, also rund 200
Watt über der angegebenen Leistung von 850 Watt. Damit liegt man im üblichen Bereich von 20% und verhindert, dass das Netzteil zu stark
überlastet wird.
Beim Thema Lüfter, fällt auch bei diesem Netzteil wieder auf, dass der Lüfter nach höheren Belastungen extrem lange Nachläuft. Wir haben
auch hier über 25 Minuten gemessen bis sich der Lüfter nach einer hohen
Belastung wieder abschaltet. Ein erneutes Anschalten erfolgt dann ab etwa 50% Belastung.
Im Idle-Betrieb kommt das Netzteil also gut ohne Lüfter aus. Wer jedoch häufig zwischen geringer und maximaler Last wechselt, wird
den Lüfter wahrscheinlich ständig eingeschaltet haben. Da dieser zwischen ca. 450 U/min minimal und ca. 2200 U/min maximal läuft, ist
auch die Geräuschentwicklung recht breit und hängt stark davon ab, wie stark man das Netzteil gerade auslastet.
Fazit
Das SF850L gehört wie das SF1000L zweifellos zu den besten SF-L Netzteilen auf dem Markt. Beschränkt man sich auf ATX3, schlägt es
die Konkurrenz vor allem beim Preis um Längen.
In Sachen Effizienz muss sich so manches ATX-Netzteil vor dem kleinen Corsair fürchten und dass man auch noch hervorragende Werte in
der Standby-Effizienz abliefert, ist zumindest für die Umwelt ein nettes Extra oben drauf.
Die Spannungsregelung ist gerade für ein kompaktes Netzteil hervorragend und auch Timings, Ripple und alle anderen Werte sehen gut
aus.
Einziger Kritikpunkt ist die lange Nachlaufzeit des Lüfters, die aber bei dann 450 Umdrehungen pro Minute auch nicht weiter stört.
Alles in allem bleibt auch das 850 Watt Modell der neuen SFX-L Serie von Corsair eines der besten Netzteile seiner Klasse, an dem
sich kommende Produkte messen lassen müssen.
Vorteile
- Bei 230 V Effizienz auf Palatinum Level
- Sehr hohe Effizienz bei niedrigen Lasten
- Herausragende Standby-Effizienz bis 86%
- Niedrige Verlustleistung bei niedrigsten Lasten < 20 Watt
- Holduptime von 18 ms
- 12VHPWR Anschluss
- ATX3 kompatibel
- Korrekte PCIe-5 Leistungsangaben
(Vorläufig auf dem Karton)
- Sehr gute Timings.
Nachteile
- Kodierung des 12VHWPR Anschluss auf 600W
stimmt nicht mit Leistungsangabe auf Netzteil überein.
- Lüfter läuft lange nach im Semipassiv Modus