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Enermax MaxTytan im Test - Schönheit mit Titanium Effizienz

Schön, schöner, MaxTytan

Das letzte Netzteil, welches wir uns von Enermax angesehen haben, war die Neuauflage des bekannten Platimax in Form des Platimax D.F. Dank einiger interessanter neuer Aspekte wie den einzeln gesleevten Kabeln, der speziellen Dust-Free-Funktion und des leisen Enermax-Lüfters konnte sich das Platimax D.F. recht gut im Markt positionieren. Aber Enermax ist mit seiner "Runderneuerung" des Lineups noch lange nicht fertig. Bereits Anfang des Jahres wurden weitere neue Netzteile angekündigt und Prototypen auf Messen gezeigt. Eines dieser "Teaser" war das Enermax MaxTytan, die neue Speerspitze bei Enermax, die nicht nur mit Titanium Effizienz, sondern auch einigen anderen Goodies auftrumpfen soll.

Es hat relativ lange auf sich warten lassen, das neue MaxTytan, aber nun ist es endlich im Handel angekommen und wir haben die Gelegenheit uns ein erstes Muster anzuschauen. Dabei greifen wir auf das Enermax MaxTytan 800 zurück und bemerken bereits die erste "Ungewöhnlichkeit". Das MaxTytan wird nämlich zunächst einmal in der "kleineren" Variante gelauncht. Diese kleineren Versionen leisten 750 und 800 Watt, unterscheiden sich also lediglich um schlappe 50 Watt. Später sollen dann die 1050 und 1250 Watt Varianten mit integrierter Wattanzeige folgen. Wer nun glaubt, dass die 750 Watt Version eventuell schlechter ausgestattet ist, der irrt. Beide Versionen haben den gleichen Kabelbaum, die selbe Ausstattung und kosten sogar bis auf 5 Euro das gleiche. Warum Enermax nicht auf eine 700/800 bzw. 750/850 Watt Kombination gesetzt hat, wer weiß. Aber das soll uns hier auch nicht weiter beschäftigen, uns interessiert jetzt wie sich das Enermax MaxTytan so schlägt und was Enermax in der Oberklasse mit Titanium Effizienz abliefert.

Das MaxTytan macht eigentlich genau dort weiter wo das Platimax D.F. aufgehört hat und setzt die Ausstattung noch einmal eine Stufe höher, ganz nach dem Motto schöner, weiter, besser.  Bevor  man sich überhaupt mit der Technik und Leistung des Netzteils auseinandersetzt, sammelt das MaxTytan bereits massiv Punkte mit der Optik, denn ohne Zweifel darf es sich dank hochwertiger Single-Sleeve-Kabel in schwarz/weiß und speziellem Gehäuses in schwarzer Steinoptik mit eingearbeitetem Einprägung an den Seiten und abgeschrägten Kanten als Schönheit bezeichnen. Selbst das Lüftergitter in dunklem silbergrau passt optisch perfekt in das neue Netzteil.

Technisch hat das neue MaxTytan natürlich auch einiges zu bieten. Mit 80Plus Titanium Effizienz bei 115 V fällt es in die derzeit zweithöchste Effizienzklasse, die nur noch von der 230V-Titaniumklasse überboten wird. ErP Lot 6 2013 und ErP Lot 3 2014, sowie Kompatibilität mit EU617/2023 für Systemintegratoren sind vom Hersteller speziell noch einmal aufgelistet. Zudem wird auch noch eine hocheffizienzte Standby-Schiene versprochen. Ein Punkt der bei vielen anderen Netzteilen gerne unter den Tisch gekehrt wird. Ob das alles eingehalten wird, wir werden sehen!

Nicht weniger interessant ist der im MaxTytan verbaute Lüfter. Enermax nutzt hier nämlich einen der bekannten hauseigenen Lüfter mit 13,9 cm und Twister-Lager. Die Lüfter sind bekannt dafür, dass sie leise und zuverlässig laufen. Mit der semipassiven Lüftersteuerung soll das Netzteil bis zu 70% Last passiv arbeiten, üblich sind eher 30-50%, so dass das MaxTytan auch hier viel verspricht. Die Dust-Free-Technologie, die wir schon vom Platimax D.F. kennen, ist ebenfalls wieder mit an Board, diesmal sogar mit einer Option den Modus manuell per Taster zu aktivieren. 

Hochwertige Komponenten, japanische Kondensatoren, alle üblichen Schutzschaltungen (OCP, OTP, OVP, UVP, OPP, SCP und SIP) gehören für ein Netzteil dieser Effizienzklasse und Preisklasse bereits zum Standard. Interessant dürfte aber noch sein, dass Enermax das MaxTytan für 24/7 Betrieb bei 50 Grad Umgebungstemperatur auslegt und zudem stolze 10 Jahre Garantie gewährt.

Unser Test-Equipment

Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist. Gerade wo die Netzteile in den letzten Jahren immer enger zusammerücken.

Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.

Neben der Chroma Teststation verfügen wir über weitere präzise Messinstrumente wie Keysight 34461a 6,5 Digit-Voltmeter, drei 4-Kanal-Oszilloskope mit 100 MHz, mit denen wir konstant alle Spannungen des Netzteils sowie die PG, PS_ON und AC-In Signale überwachen. Zu Kontrolle der Ripple-Noise-Werte besitzen wir zudem eine Low-Voltage-Differential-Probe, wie sie in den ATX-Spezifikationen vorgeschlagen wird.

Das gesamte Testequipment ist unser Eigentum und wurde von uns selbst angeschafft. Es wird nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt und wurde auch nicht von Netzteilherstellern gesponsert. Wir sind diesbezüglich also völlig unabhängig.

Wer unsere Tests regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir zudem auch noch Zugriff auf die Teststation von Cooler Master in direkter Nähe in Eindhoven haben und in Zweifelsfällen dort unsere Ergebnisse an einer zweiten Station aber in einem anderen Setup verifizieren können. Wir sind nun also nun in der mehr als "luxuriösen" Lage gleich zwei Chroma-Teststationen in direkter Reichweite zu haben um unserer Ergebnisse zu validieren.

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