Enermax Platimax D.F. im Test (3/7)
Effizienz und Leistungsdaten
Der Einsatz unserer eigenen Chroma-Teststation im Haus ermöglich uns natürlich nun deutlich mehr Messungen vorzunehmen, als dies außer Haus
aufgrund von Terminabsprachen und Zeiteinteilung möglich ist. Unsere Effizienzmessungen haben wir daher nun auf den kompletten
Lastbereich des Netzteils von 5 bis 100 % in 5 % Schritten ausgeweitet. Hierbei messen wir alle relevanten Daten des Netzteils von
Spannungen, Verbrauch, PFC, THD und mehr, stellen aber hier der Übersicht halber nur die für den Endkunden relevanten Daten dar, um nicht
in einer Flut von Diagrammen zu ersticken. Gerne nehmen wir in unserem Netzteil-Forum
Vorschläge zur Verbesserung oder Erweiterung entgegen.
Das neue Enermax Platimanx D.F 500 W erfüllt die 80-Plus-Vorgaben, man kann hier beinahe von einer Punktlandung sprechen. Mit
79,9 % bei 5 % Last startet das Platimax D.F ordentlich, bei 10 % sind es bereits 87%. Zwischen 20 und 70 % bleibt der Wirkungsgrad
konstant über 91 %.
Bei Volllast erreicht das Netzteil dann 89,5 % und liegt damit 0,49 % über der Vorgabe von 89 %.
Waren die Werte bei 115 V schon überzeugend, so steht der europäische Anwender sogar noch besser dar. Bei 230 V ist gut erkennbar,
dass dieses Netzteil durchaus für das 230-V-Spannungsnetz optimiert wurde. Das Enermax Platimax D.F. erfüllt beinahe die höheren
Vorgaben für das 80-Plus-Platinum Zertifikat bei (230 V). Einzig bei 50 % Last verfehlt es diese mit 93,6 % nur um 0,4 %. Deutlich zu
sehen ist auch, dass Enermax das Modell deutlich auf hohe Effizienz bei niedrigeren lasten optimiert hat.
Standby Verbrauch und Effizienz
Die 5V Standby Leitung eines Netzteils bestimmt maßgeblich den Verbrauch des PCs im ausgeschalteten Zustand. Auch hier will man eine
hohe Effizienz und vor allem einen niedrigen Verbrauch im lastfreien Zustand. Wir messen die Standby Leitung ohne Belastung nach EuP/ErP und dann ebenfalls in 5% Schritten bis zur Maximalbelastung der Schiene.
Im lastfreien Betrieb liegt das Platimax D.F. mit 0,16 W in einem guten Bereich und weit unterhalb der geforderten 0,5 W. Die
Stand-by-Effizienz schwankt am Anfang und beginnt nur mit 65,62 %, steigert sich zügig und erreicht beinahe durchgehende 77 %. Ein guter
Wert, allerdings keine Top-Werte. Die besten Netzteile liefern auf der Stand-by-Leitung einen Wirkungsgrad von über 80 %. Im ErP-Bereich
zeigt das Modell keine Auffälligkeiten, so dass der Einsatz in Systemen unter der neuen EU 617/2013 Reglung problemlos ist.
Einschaltstrom
Der Einschaltstrom eines Netzteils steht in engen Zusammenhang mit der Lebensdauer eines Netzteils und zudem mit der
Anwenderfreundlichkeit. Leistungsstarke Netzteile mit zu hohem Einschaltstrom können nämlich schnell die Haussicherung auslösen. Vor allem aber wird bei jedem
Einschalten kein kleiner "Stromschlag" in das Netzteil gepumpt, der zu einer schnelleren Alterung der Komponenten führt. Gute Netzteile
besitzen daher einen Einschaltstrombegrenzer, der vor allem bei höher dimensionierten Netzteilen enorm wichtig ist.
Der Einschaltstrom ist mit einem Wert von 41,5 A in einem absolut unproblematischen und sogar eher niedrigen Bereich.
Holdup Time
Die Hold-Up-Time ist die Zeit, die ein Netzteil noch genug Strom liefern kann, wenn am Eingang eine Stromunterbrechung auftritt. Wie
ein kleiner Puffer kann das Netzteil so kurzfristige Stromschwankungen oder Ausfälle ausgleichen. Der ATX-Standard gibt für diese Hold-Up-Time
einen Mindestwert von 16 Millisekunden vor. Beim Einhalten der Hold-Up-Time wird gerne gespart, da hierzu größer dimensionierte und
damit teurere Kondensatoren nötig sind. Besonders Billig-Netzteile unterschreiten daher gerne die geforderten Mindestanforderungen.
Bei der Holdup-Time erreicht das Platimax D.F, mit 18,4 Millisekunden einen für ein 500 Watt Modell sehr guten Wert. Dieser liegt
klar über den in den Intel ATX-Spezifikationen geforderten 16 ms. Auch das Power-Good Signal schaltet beim Enermax Netzteil korrekt vor
dem Spannungsdrop ab.