Patriot P400 M.2 SSD - Eine Überraschung im Test
Diese Mittelklasse-SSD lässt uns staunen
Der Hersteller Patriot hat sich mit seinen SSDs mittlerweile einen recht guten Namen erarbeitet. Zuletzt zeigte sich die Patriot Viper VP4100 mit PCIe 4,9 mit wirklich guten Resultaten zu einem attraktiven Preis. Zuvor konnte auch schon die Viper VPN100 eine PCIe-Express-3.0 SSD mit für den alten Standard guten Performancewerten überzeugen.
Die neuste SSD, die wir uns hier aus dem Hause Patriot anschauen wollen ist etwas ganz besonders, denn das Mittelklasse-Modell, das auch wieder zum attraktiven Preis angeboten werden soll, setzt auf einen neuen Controller von Innogrit, der ohne Einsatz von DRAM auf der SSD arbeitet. Die SSD wird von Patriot in der Consumer-Serie platziert und verzichtet daher auf die aufwendigere Verpackung, in der die an Gamer adressierten VIPER-Modelle platz finden.
Die neue SSD im 2280 M.2 PCIe Gen4 x 4, NVMe 1.3 Format, welche einfach in einer blauen Blister Verpackung geliefert wird, ist in Kapazitäten mit 512 GB und 1 TB verfügbar. Eine 2 TB Variante ist aktuell nicht verfügbar, scheint aber geplant zu sein.
De technischen Angaben lassen für eine Mittelklasse SSD aufhorchen, denn beim sequentiellen Lesen werden 5000 MB/s und beim Schreiben 4800 MB/s in den Raum gestellt. Auch die IOPs können sich sehen lassen. Hier gibt Patriot 4K Aligned Random Read von bis zu 620K IOPs und 4K Aligned Random Write von bis zu 550K IOPs an.
Die Haltbarkeit der SSD wird mit 800TB TBW angegeben und Patriot gewährt eine Garantie von 3 Jahren auf die SSD. Für eine Mittelklasse-SSD sind das akzeptable Werte.
Die SSD ist von beiden Seiten beklebt, wobei auf der Vorderseite direkt der etwas dickere Graphene-Heatpsreader auffällt. Dieser bedeckt die Beiden Flash Module und den Controller die sich beide auf der Vorderseite der einseitig bestückten SSD befinden.
Wir auf den Bildern zu sehen, ist die SSD nur zur hälfte mit Flash-Speichern bestückt, was eben zur Vermutung führt, das im Falle eines Erfolgs der SSD auch noch 2 TB Modelle nachgeschoben werden. Zudem findet sich auf der Rückseite bereits der Hinweis auf Kapazitäten bis zu 2 TB.
Der Innogrit IG5220 Controller ist etwas Besonders an der SSD, denn bisher hatte wir noch keine SSD mit diesem Controller bei uns im Test. Da der Controller ohne DRAM-Cache arbeitet und direkt in die Flash-Module schreibt hängt die Performance hier deutlich mehr von den Flash-Modulen ab, insbesondere bei kurzfristigen Belastungen. Der IG5220 Controller ist der kleine Bruder des IG5221, der mit 8 GB Cache arbeitet.
Der eingesetzte Flashspeicher trägt die Bezeichnung PFMC-B8F46A1CD00 und wurde debranded, es befindet sich also kein Herstellerlogo auf den Chips. Woher die Chips stammen kann also nur spekuliert werden, vermutlich von Micron oder Kioxia, die einen Großteil der aktuellen Flash-Speicher stellen.
Wenn ein neuer Controller am Horizont auftaucht, dann interessiert natürlich immer besonders welche Temperaturen dieser so raus haut und ob der vorhandene Heatspreader überhaupt eine Wirkung hat. Die Antwort kann man direkt mit Ja geben. Der Unterschied mit und ohne den kleinen Hitzeschild ist sogar gewaltig. Auf den IR-Aufnahmen unten kann man direkt den Vergleich mit und ohne sehen. Ohne den Schild werden schnell Temperaturen von bis zu 97 Grad erreich, mit nur noch etwa 82 Grad.
(Temperaturen mit Graphene-Heatspreader)
(Temperaturen ohne Graphene-Heatspreader)
Trotzdem neigt die SSD dazu bei hohen Temperaturen schnell zu drosseln, weshalb wir auch bei diesem Test wieder einen M2-Kühllörper einsetzen und zwar den be quiet! MC1 Pro.
Schauen wir uns also an, was die neue SSD so ganz ohne Cache an Performance bietet.
Wer sich die gesamte Sammlung an Einzelbenchmarks nicht anschauen will, für den haben wir am Ende des Artikel einen SSD-Performance-Index mit der Zusammenfassung aller Benchmarks erstellt.
Testplattform
Für den Test der SSD kommt unserer folgende PCIe-4.0 kompatible Plattform zum Einsatz. Ältere Benchmarkwerte aus früheren Tests stammen zum Teil noch von unserem PCIe-3.0 Test-Systemen. Die SSDs haben die Schnittstelle aber nicht ausgereizt, sollten also bis auf kleine Differenzen noch aktuell sein.
Sämtliche SSDs werden mit einem Kühlkörper ausgestatte, wenn nicht schon ein Kühlkörper vorhanden ist um die besten Bedingungen im Test zur Verfügung zu stellen. Da nahezu allen neuen Motherboards Kühloptionen besitzen erscheint uns ein Test ohne Kühler nicht mehr sinnvoll.
Die SSDs werden vor dem Durchlauf komplett mit Secure Erase zurückgesetzt und durchlaufen dann alle Benchmarks in der immer gleichen Reihenfolge. Danach werden sie erneut zurückgesetzt um den Stresstest durchzuführen.
SATA/M.2 Anbindung:
- SATA III: Interner Controller des X570 Chipsatz
- M.2: PCI-4.0-Express 4x Anbindung des X570 Chipsatz/Ryzen CPU
Betriebssystem & Benchmarks
- Windows 10
- HDTune Pro
- PCMark 7, PCMark 8, PCMark 10
- Passmark Advanced Disk Test
- ATTO
- AS SSD
- CrystalDiskMark
- Intel IO-Meter