NVIDIA GeForce GTX 680 im Test (5/21)
Frame Rate Target
Neben GPU-Boost und Adaptive-Vsync besitzen die neuen Karten noch ein
weiteres Feature, dass unserer Meinung nach sogar ein echtes Killer-Feature ist. Mit
"Frame Rate Target" lässt sich die maximale Framerate der Grafikkarte auf einen
Wert zwischen 25 und 100 FPS festsetzen. Was zuerst recht überflüssig klingt, ist
auf den zweiten Blick ein wirklich geniales Feature.
Das Frame Rate Target wird in einer externen Software eingestellt, die
vom Anbieter der Grafikkarte geliefert wird. Derzeit ist die Option im EVGA
Precision Tool bereits integriert, wird wohl bald aber auch den Weg in alle
weitern ähnlichen OC-Tools wie den MSI Afterburner. Rivatunter und weitere finden. Über einen Slider stellt man einfach die
gewünschte FPS ein und fertig.

Zunächst denkt man bei Frame Rate Target an eine Art Vsync, welches auch
irgendwie die Framerate auf 60 Hz beschränkt. Es gibt aber zwischen beiden
Dingen einen gravierenden Unterschied. Vsync synchronisiert lediglich die Bildausgabe mit dem Monitor und hat auf
die Berechnung der Bilder weniger Einfluss. Vsync findet also eher am Ende bei
der Ausgabe zum Monitor statt.
Frame Rate Target hingegen findet ganz am Anfang im Treiber der Grafikkarte statt.
Der Treiber misst ständig die aktuelle Framerate in
Games, denn er weiß wann ein Frame fertig berechnet wurde. Mit Turbo-GPU und
den Monitoring-Funktionen über Load, Power und
Takt weiß der Treiber also nicht nur wie stark die Karte derzeit ausgelastet
ist und wie sie taktet, sondern auch wie viel FPS sie gerade generiert.
Die Idee hinter Frame Rate Target lautet nun: So viel Performance wie möglich, aber nicht mehr
als nötig! Setzt man zum Beispiel Frame Rate Target auf 60 FPS so versucht der Treiber
konstant eine Framerate von 60 FPS zu erzeugen. Damit sinkt natürlich unter
Umständen der Load der Grafikkarte. Und genau in diesem Fall hat der Treiber die
Möglichkeit wiederum den Takt der Grafikkarte zu reduzieren um so Strom zu sparen. Sollte der Load der Karte zu hoch werden, kann der Takt ganz einfach wieder
heraufgesetzt werden. Das Resultat ist so einfach wie genial, denn die Karte
ballert nicht wie es bisher immer war mit voller Leistung, auch wenn diese gar
nicht benötigt wird, sondern sie stellt sich so ein, dass sie immer die Leistung
abliefert, die benötigt wird um die mit Frame Rate Target eingestellte Framerate zu
liefern.
Das hat natürlich noch weitere Folgen, denn eine Absenkung des Takts bedeutet
eine Absehung der Spannung und damit weniger
Wärmeentwicklung und das bedeutet weniger nötige Kühlleistung, also
weniger Lautstärke. Frame Rate Target hilft also nicht nur Strom zu sparen, sondern es sorgt unter
Umständen auch noch dafür, dass der PC kühler und leiser bleibt.
Frame Rate Target kann natürlich nur dann greifen, wenn die Karte mehr Leistung
bringen kann als benötigt wird. Dies ist aber mittlerweile in sehr vielen
Situationen der Fall. Gamer spielen bekanntlich nicht nur die neusten
Grafikkracher-Games, sondern gerne auch mal Klassiker in denen die Frameraten
sehr hoch sind. Frame Rate Target greift auch wunderbar bei Games die Menus in 3D
darstellen und dort
gerne mal 1000 oder mehr FPS inklusive Spulenfiepen auf der Grafikkarte
produzieren. Und wer lässt nicht schon einmal so ein Game längere Zeit im Menü
stehen, weil er gerade etwas anderes tut. Anspruchslose Szenen im 3D Modus
können die die GTX 680 zum richtigen
Stromsparer machen.
Als Beispiel für einen
Testlauf haben wir hier wieder einmal Farcry2 genutzt, da es Frameraten auch in
hohen Auflösung von bis zu 200 FPS erzeugt und noch eine recht zeitgemäße
Grafikqualität liefert. Im folgenden sehen wir den
Monitordurchlauf mit Frame Rate Target auf 60 und darunter noch einmal den
normalen Durchlauf ohne die Option.
Beispieldurchlauf mit Frame Rate Target 60 - Farcry 2
Beispieldurchlauf Frame Rate Target aus - Farcry 2
Wie man sieht, kann sich die Taktrate hier auf bis zu 550 MHz also quasi die
Hälfte reduzieren und dennoch die 60 FPS halten. Mit steigender Last wird die
Taktrate dann später wieder erhöht. Bei dem hier getesteten Durchlauf hat sich
der Verbrauch des Systems um bis zu 100 Watt reduziert. Je größer die Differenz
zwischen der normalerweise erreichten Framerate und dem eingestellten Frame Rate
Target, desto größer natürlich die eingesparte Energie.