ASRock AM1H-ITX vs. ASRock QC5000-ITX - Sockel vs Onboard-APU (7/7)
Fazit
Eine der ersten Fragen, die im Fokus dieses Tests stand war die nach dem
Geschwindigkeitunterschied zwischen dem gesockeltem Athlon 5150 sowie dem A4
5000. Beide APUs verfügen über die gleichen Hardwareeinheiten, wobei die
gesockelte Version 100 MHz mehr CPU-Takt hat (1.6 gegen 1.5 GHz) sowie 100
MHz mehr GPU-Takt (600 gegen 500 MHz). Dabei haben die höheren Taktraten
jedoch eine höhere TDP zur Folge (25W gegen 15W).
Die Benchmarks der beiden Platinen zeigen letztlich genau den Unterschied
den man aufgrund der Eckdaten erwarten kann. In Anwendungen mit reiner
CPU-Last liegt der Athlon 5150 ein paar Prozentpunkte vor dem A4-5000. Kommt
zu der CPU-Last noch eine Auslastung der GPU (MediaEspresso) steigt der
Vorsprung für den Athlon 5150 nochmal weiter. Im Alltagsbetrieb
(Youtube-Wiedergabe, BluRay-Wiedergabe) ist der Unterschied beider Modelle
eher
zu vernachlässigen. Im Idle Betrieb zeigt sich bei der Leistungsaufnahme des
Gesamtsystems kein Unterschied zwischen beiden APUs, unter Last macht sich
jedoch die deutlich höhere TDP des Athlon 5150 bemerkbar, wenn die CPU
maximal ausgelastet wird. Um es auf den
Punkt zu bringen, etwas mehr Leistung unter Last stehen einer erhöhten
Leistungsaufnahme entgegen.
Im Vergleich zum E350 sind beide Lösungen ein Riesensprung, besonders die
gefühlte Alltagsleistung (Programmstart etc.) nimmt deutlich zu. Dabei
konnte die Leistungsaufnahme vor allem unter Idle auch noch gesenkt werden.
Hier macht ein Upgrade in jedem Fall Sinn.
Doch wie schaut es mit den beiden Platinen aus? Sowohl das AM1H-ITX als
auch das QC5000-ITX/WiFi hinterlassen einen sehr guten Eindruck. Bei beiden
Mainboards kommen hochwertige Komponenten zum Einsatz, aufgrund der vielen
Anschlussmöglichkeiten geht es auf den kleinen Platinen jedoch sehr eng zu.
Trotzdem sind alle wichtigen Anschlüsse gut zu erreichen. Im Vergleich zu
vielen anderen Kabini Boards bieten beide Platinen zudem vier SATA3 und vier
USB3 Anschlüsse. Allerdings werden die zusätzlichen Anschlüsse über
Zusatzchips realisiert, was bei der SATA3 Lösung zu einer deutlich
verringerten Geschwindigkeit führt. Auch der Soundchip auf beiden Platinen
macht einen gute Eindruck und hinterlässt das typische ALC892 Bild.
Zudem bieten beide Boards eine brauchbare Lüftersteuerung, wobei die
Geschwindigkeit über vier Stufen geregelt werden kann. Der Kühler des
QC5000-ITX/WiFi hält die APU dabei ausreichend kühl. In der leisesten Stufe
ist der Lüfter dabei nur leicht wahrzunehmen, vor allem unter FullSpeed wird
er jedoch schnell unangenehm, diese Drehzahl war in unserem Testzeitraum
jedoch nicht nötig um die APU kühl zu halten.
Auch beim Preis nehmen sich beide Boards nicht viel. Das QC5000-ITX/WiFi
kostet aktuell knapp 85 Euro. Das AM1H-ITX liegt preislich bei 45 Euro, was
teilweise doch deutlich teurer ist als bei den günstigsten AM1 Boards. In
der Tat ist das ASRock derzeit das teuerste aber wohl auch am besten
ausgestateteste AM1 Mainboard. Im Bundle
mit einem Athlon 5150 kommt man hier auch auf etwa 85 Euro im Gesamtpaket.
Die einzigen beiden Unterscheidungsmerkmale der beiden Platinen sind
damit grundlegender Art: Gesockelte APU oder nicht? Ist ein zusätzlicher
Stromanschluss (19V) gewünscht? Ist eine eingebaute WLAN-Lösung erwünscht?
Werden mehr als vier USB3 Ports gebraucht? Die Antwort auf diese Frage muss
letztlich jeder für sich beantworten und sich zudem überlegen: Lieber mehr
Peak-Performance oder eine geringere Leistungsaufnahme / Wärmeentwicklung unter Volllast?
Wer diese Fragen für sich entschieden hat, kann dann zum Board seiner
Wahl greifen. Einen Fehler macht man mit beiden Platinen sicher nicht. Gerade für
den Einsatz im HTPC- oder Mini-PC Umfeld sind beide sehr gut geeignet.
Da beide ASRock Mainboards deutliche Alleinstellungsmerkmale gegenüber ihren
Kontrahenten haben und in der Praxis einen sehr guten Eindruck machen,
verleihen wir beiden Versionen den TweakPC Recommended Hardware Award.
ASRock AM1H-ITX: Positiv
- 4 SATA3, 4 USB3 Anschlüsse (2 "nur" per Header)
- Guter Soundchip
- 19V Anschluss für externes Netzteil
- Gute Lüftersteuerung
Negativ:
-
Nutzung von Grafikkarten im PEG Slot nicht empfohlen
-
Animationen im UEFI
ASRock QC5000-ITX: Positiv
- Fest verbaute APU mit guter Alltagsleistung und geringer
Leistungsaufnahme
- Guter Soundchip
- 4 SATA3, 6 USB3 Anschlüsse (2 ?nur? per Header)
- WiFi-Unterstützung
- Gute Lüftersteuerung
Negativ
-
Kleiner Lüfter bei hoher Drehzahl unagenehm hörbar
-
Animationen im UEFI