Kolink KL-C500 im Test - preiswertes Netzteil für 30 Euro
Kolink Core - Was bekommt man für 30 Euro
Bei den vielen Netzteilen, die durch unsere Hände
wandern, lässt sich in letzter Zeit erkennen, dass immer mehr Anbieter
versuchen gute Netzteile zu besonders attraktiven Preisen anzubieten. Dies
spielt sich sowohl im oberen als auch im unteren Preissegment ab. Immer
wieder erreichen uns daher auch Fragen, ob wir uns nicht auch einmal
besonders günstige Netzteile vornehmen können. Und natürlich kommen wir
dieser Bitte nach und nehmen dazu auch gerne weitere Vorschläge über unser
Netzteil Forum
entgegen.
Ein neuer Vertreter der Kategorie "besonders günstig"
liegt uns aktuell mit dem Kolink Core 500 (KL-C500) vor. Vom Anbieter Kolink
konnten wir uns bereits das
Kolink SFX-350 SFX-Netzteil anschauen, dass angesichts des geringen
Preises einen recht guten Eindruck hinterließ.
Anders als dieses SFX-Netzteil ist das KL-C500 ein
normales ATX Modell mit 400 Watt Leistung und wird zum Beispiel über
Caseking für gerade einmal 30,90 Euro angeboten. Die Kolink
Core-Serie umfasst insgesamt sechs Modelle vom KL-C300 bis zum KL-C850.
Netzteile wie das Kolink KL-C500 sind natürlich keine High-End-Boliden und
man muss sich im klaren darüber sein, dass man für 30 Euro sicherlich niemals
die gleiche Qualität wie für 60 oder gar 90 Euro erwarten kann. Dennoch sind
solche günstigen Netzteile durchaus interessant für System-Bauer oder auch alle User,
die einfach nur ein funktionierendes Netzteil zum kleinsten Preis suchen.
Sei es für einen alten PC, oder vielleicht einfach nur für einen günstigen
Office-PC. Unter den besonders günstigen Netzteilen gibt es nämlich durchaus
Modelle, die halten was sie versprechen, auch wenn das leider nicht die
Regel ist.
Wir wollen uns anschauen ob das KL-C500 in diese Kategorie fällt. Das
schwarze Netzteil verspricht eine Effizienz auf 80 Plus Niveau und eine
Dauerleistung von 400 Watt. Die Peakleistung, die über kurze Zeit geliefert
werden kann beträgt 500 Watt und daraus zieht das Modell auch seinen Namen.
Dieser "kleine" Namenstrick wird bei Netzteilen, die sich primär an
Systemintegratoren richten häufig genutzt. Kolink gibt allerdings im
Gegensatz zu vielen anderen Herstellern die Leistung in den Spezifikationen
korrekt an.
Das KL-C500 soll es die Anforderungen der EU Verordnung Nr. 617/2013 für PCs
erfüllen, die gewisse Bedingungen an die Effizienz und den Standby-Verbrauch
von Netzteilen stellt. Das Kolink-Netzteil ist für die Verwendung im 230V
Stromnetz vorgesehen.
Auf Luxusfeatures wie modulare Kabel oder Sleeves wird komplett verzichtet.
Auch bei der technischen Ausstattung gibt es ein paar kleine
Einschränkungen. So beschränkt sich das Netzteil auf die Schutzschaltungen
OPP, SCP, UVP und OVP, die auch die relevantesten zu Gewährleistung der
Sicherheit. Auf OCP wurde verzichtet, über 12V springt hier aber OPP ein.
Die übrigen Spannungen sind allerdings damit ungesichert.
Unser Test-Equipment
Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu
wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine
korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist.
Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma
Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment
zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in
Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der
Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.
Neben der Chroma Teststation verfügen wir über weitere präzise Messinstrumente wie eysight 34461a 6,5 Digit-Voltmeter, drei
4-Kanal-Oszilloskope mit 100 MHz, mit denen wir konstant alle Spannungen des Netzteils sowie die PG, PS_ON und AC-In Signale überwachen.
Zu Kontrolle der Ripple-Noise-Werte besitzen wir zudem eine Low-Voltage-Differential-Probe, wie sie in den ATX-Spezifikationen
vorgeschlagen wird.
Wer unsere Tests regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir zudem auch noch
Zugriff auf die Teststation von Cooler Master in direkter Nähe in Eindhoven
haben und in Zweifelsfällen dort unsere Ergebnisse an einer zweiten Station
aber in einem anderen Setup verifizieren können. Wir sind nun also nun in
der mehr als "luxuriösen" Lage gleich zwei Chroma-Teststationen in direkter
Reichweite zu haben.