Nvidia GeForce GTX 780 Ti im Test (12/14)
GeForce G-SYNC - Schluss mit Ruckeln und Tearing
Neue Monitortechnik für Gaming PCs
Neben dem Ausbau der Softwarefunktionalität in Form von GeForce Experience
und Shadowplay hat Nvidia auch an der Hardwarefront eine neue Innovation
vorgestellt. Die neue Technologie nennt sich Nvidia G-SYNC und richtet sich an
Monitorhersteller. Bereits seit Anbeginn der Monitor- und TV-Geräte-Herstellung
haben Displays eine feste Bildwiederholrate. Dieser in Hertz angegeben Wert kann
zwar angepasst werden, allerdings nur statisch und bisher nicht dynamisch. Eine
Grafikkarte erreicht ohne softwareseitige Frame-Begrenzung allerdings so gut wie
nie eine gelichbleibende Framezahl. Vielmehr steigt und sinkt die FPS-Zahl in
Abhängigkeit von der dargestellten Szene und deren Komplexität.
Beim Spielen äußert sich diese Diskrepanz beim Bildaufbau des Monitors und
der Grafikkarte durch sogenanntes Tearing. Hat man beispielsweise einen Monitor
mit 60 Hz in Betrieb, aber die Grafikkarte leistet mehr oder weniger Bilder pro
Sekunde, kann es zu Verschiebungen in der Darstellung kommen. Oftmals äußert
sich dies darin, dass der obere Bildteil versetzt zum unteren Bildteil
dargestellt wird.
Genau dieses Problemen soll nun durch Nvidias G-SYNC-Technologie beseitigt
werden. Technisch handelt es sich bei G-SYNC um eine kleine Platine, die in den
Monitor gebaut wird - oder auch nachgerüstet werden kann - und dafür sorgt, dass
der Monitor nur dann ein Bild neu aufbaut, wenn die Grafikkarte auch ein neues
Bild senden kann.
Die bisher genutzte Software-Lösung in Form von
Adaptive-VSync konnte Tearing zwar
ebenfalls schon zum Teil verhindern, hatte aber auch einen Nachteil: Die deutlich höhere
Reaktionszeit. Faktisch hat man so stets die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Möchte man eine schnelle Reaktionszeit muss man mit Tearing leben und VSync
deaktivieren, möchte man Tearing verhindern, muss man eine langsame
Reaktionszeit ihn Kauf nehmen und mindestens Frameraten über der
Bildwiederholfrequenz generieren.
Nvidias G-SYNC synchronisiert die Bildwiederholrate daher hardwareseitig und
verändert die Hz-Zahl des Monats dynamisch, so dass der Monitor stets die
gleiche Bildwiederholrate aufweist wie die Grafikkarte Bilder liefert. Auf diese
Weise wird zugleich die Reaktionszeit verbessert und das Tearing und Ruckeln,
das einsteht wenn GPU und Monitor asynchron laufen, unterdrückt.
Voraussetzung für Nvidias G-SYNC ist eine Bildübertragung via DisplayPort.
Weiterhin gibt Nvidia an, dass G-SYNC die Hertz-Zahl in den Bereichen von 30 bis
144 Hz anpassen kann. Genaue technische Details hat Nvidia zwar noch nicht
verraten, wahrscheinlich ist aber, dass das G-SYNC-Modul über einen internen
Framebuffer-Speicher verfügt.
Die Grafikkartte sendet ihre Bilder also zunächst an G-SYNC, diese werden
dort verwaltet und die Hertz-Zahl des Monitors entsprechend an die Bildausgabe
der Grafikkarte angepasst. Bisher war dies nicht möglich, das die Grafikkarte
keine direkten Zugriff auf die Monitorsteuerung hatte.