Nvidia GeForce GTX 780 Ti im Test (14/14)
Fazit: Nvidia GeForce GTX 780 Ti
Die Antwort von Nvidia im Kampf um die Krone bei den schnellsten
Grafikkarten der Welt erfolgte schnell und heftig, um nicht zu sagen man hat
dort nacheinander gleich zwei Bomben gezündet, nämlich erste eine heftige
Preissenkung und nun die GeForce GTX 780 Ti.
Gerade einmal 14 Tage durfte die R9 290X sich schnellste
Single-GPU-Grafikkarte der Welt nennen, auch wenn dieser Titel aufgrund der
großen Unterschiede in den verschiedenen Benchmarks immer etwas Zweifel
aufkommen lässt. Hat die Preissenkung der GTX 780 schon heftig am
Status Quo der R9 290X gekratzt, so wird diese nun von der GeForce GTX 780
Ti direkt wieder vom Thron geschubst. Und dazu hat man auch gleich noch der
R9 290 kräftig Wind aus den Segeln genommen. Die R9 290X wurde vielerorts
als "Titan-Killer" bezeichnet. Unserer Ansicht nach war sie das nie, und
wenn dann sowieso nur aufgrund des Preises. Der eigentliche Titan-Killer
kommt aus dem gleichen Hause und heißt GeForce GTX 780 Ti.
Ein Blick auf die Ergebnisse zeigt, dass die GeForce GTX 780 Ti der AMD
Radeon R9 290X in allen Belangen überlegen ist, da hilft auch der Uber-Mode
der R9 290X nicht mehr. Im Schnitt liegt die GeForce GTX 780 Ti in Sachen
Performance 5 % über der Radeon Karte, unter für die AMD Karte optimalen
Bedingungen wohlgemerkt. Wie wir bereits in einer News dargelegt haben, hat
die R9 290X schon schwer gegen übertaktete GeForce GTX 780 Karten zu
kämpfen. Gegenüber der GeForce Titan ist die GTX 780 Ti im Schnitt 10%
schneller. Solange der halb so große Speicher ausreicht, kann auch die Titan
der GTX 780 Ti nicht gefährlich werden.
Der Performancevorsprung der GTX 780 Ti im Standard-Modus ist zudem auch
nur die halbe Wahrheit, denn eigentlich muss man die AMD Radeon R9 290X im
Quiet-Mode mit der GeForce GTX 780 Ti vergleichen und da sieht man schon
einen Vorsprung von 13%, nur das die Nvidia Karte dann immer noch mit 82
Grad, die AMD Karte mit 95 Grad Temperatur läuft. Erlaubt man der GTX 780 Ti
auch 95 Grad baut sich der Vorsprung noch mal aus und liegt schon bei 16%.
Womit wir beim Thema Lautstärke wären. Um es kurz und schmerzlos zu
sagen, die neue GeForce GTX 780 Ti ist auch übertaktet und mit maximalem
Powerlimit leiser als die AMD Radeon R9 290X und dazu noch deutlich
schneller als die R9 290X im Übermode. Das gleiche gilt dann auch für die
Temperaturen, die bei der GeForce GTX 780 auf üblich gutem Level, bei der R9
290X schlicht inakzeptabel sind.
Als wäre das noch nicht genug, zeigt sich das neue Schmuckstück von
Nvidia auch noch äußerst taktfreudig. Nicht nur dass die Karte weitgehend
oberhalb des garantierten Base-Clock (den es bei AMD nicht einmal gibt)
läuft und nicht selten mit 1000 MHz taktet, in unseren Tests erreichten wir
mit der Karte beim Overclocking in ersten Versuchen bereits 1270 MHz
Maximaltakt. Und dabei stand uns noch das strenge Powerlimit von 106% im
Weg, dass die Karte immer wieder auf niedrigere Taktfrequenzen drückt. Die
GPU selbst scheint mit hohen Taktraten bei ausreichender Kühlung absolut
keine Probleme zu haben und zeigt sich hier erstaunlicherweise sogar genauso
gut oder vielleicht sogar noch besser als die GeForce GTX 780.
Zu einem Enthusiasten Produkt gehört heute weit mehr als nur der starre
Blick auf die Performance. Der Preis war am Ende eigentlich noch nie
wirklich ein Argument, das lange hielt. Performance erreicht man auf den
riesigen GPUs, die heute in den Highend-Grafikkarten stecken, eben auch
durch gute Kühlung. Nvidia hat das verinnerlicht und seinen Referenzkühler
entsprechend optimiert.
Dazu ist eine Grafikkarte heute eben auch ein Produkt, das nicht nur aus
einer GPU besteht. Neben dem wichtigen Kühler spielen auch Treiber und
Software eine große Rolle und nicht zu vergessen das "drum herum" wie
Frame-Pacing, FCAT, G-Sync usw. Nvidia hängt AMD in diesen Bereichen derzeit
gewaltig ab. Man könnte sagen AMD kündigt Innovationen an, Nvidia liefert
Innovationen ab. So zu sehen derzeit an GeForce Experience, Shadowplay oder
G-Sync. AMD hat als Asse noch Mantle und True-Audio im Ärmel, in wie weit
sich diese aber durchsetzen werden ist äußerst fragwürdig.
Bei der GeForce GTX 780 Ti muss man zum Launch nicht tiefer in die Tasche
greifen als bei der GeForce GTX 780. Auch für die Ti ruft Nvidia einen Preis
von 649 Euro aus. Das sind zwar etwa 150 Euro mehr als eine Radeon R9 290X
kostet, allerdings bekommt man dafür eben auch die schnellste
Single-GPU-Gamer-Karte, die derzeit verfügbar ist. Top-Leistung war schon
immer teuer und im Vergleich zur GeForce Titan ist die Karte geradezu
günstig.
Der gute Kühler und die hochwertige Verarbeitung schlagen natürlich auch
auf den Preis durch, sind unserer Ansicht nach ihr Geld aber wert. Zudem
liefert Nvidia mit der neuen GeForce GTX 780 Ti auch das Game-Bundle
"Piraten, Helden und Spione" mit drei aktuellen Top-Games (Assassin's Creed
IV: Black Flag, Tom Clancy's Splinter Cell Blacklist und Batman: Arkham
Origins) aus.
Ohne Frage ist die GeForce GTX 780 Ti derzeit die beste
Enthusiasten-Gamer-Karte, die man für Geld kaufen kann. Übertaktet kann man
die Karte nahezu auf den Level einer GTX 690 bekommen. Was ein SLI Gespann
aus zwei dieser Karten leistet, kann man sich da in etwa ausmalen. Wer die
Investition scheut, kann Alternativ die deutlich günstiger gewordenen
GeForce GTX 780 Modelle ins Auge fassen, die bereits ab 420 Euro verfügbar
sind und gerade in den übertakteten Custom Designs eine ebenfalls
erstklassige Performance bieten. Die AMD R9 290X im Referenzdesign ist
derzeit für uns keine Alternative, was die Custom-Designs aus der Radeon
Karte herausholen werden, wird sich erst noch zeigen müssen.
Positiv:
- Schnellste Single GPU-Karte
- Hervorragende Performance
- Sehr hohes Overclocking-Potential (> 1200 MHz )
- Guter Dual-Slot-Kühler
- Gute Lautstärke für Blower-Kühler
- Hervorragende Verarbeitung
- Gutes Zusatzsoftware
- Game Bundle